Und noch ein Fisch – Firefish
Als Hubzilla-Liebhaber fristet(e) Mastodon bei mir eher ein Nischen-Dasein. Ich bin nicht so der Fan von Microblogging. Trotzdem hatte ich schon sehr lange einen Account und kürzlich habe ich eine eigene Instanz aufgesetzt. Sicher kann ich mit Hubzilla via ActivityPub auch allen möglichen Mastodon-Nutzern folgen, aber mir war für etliche Kanäle Hubzilla zu sehr die Spatzen-Kanonenkugel. ...
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Dieser Artikel erschien erstmals am 7. September 2023.

Als Hubzilla-Liebhaber fristet(e) Mastodon bei mir eher ein Nischen-Dasein. Ich bin nicht so der Fan von Microblogging. Trotzdem hatte ich schon sehr lange einen Account und kürzlich habe ich eine eigene Instanz aufgesetzt. Sicher kann ich mit Hubzilla via ActivityPub auch allen möglichen Mastodon-Nutzern folgen, aber mir war für etliche Kanäle Hubzilla zu sehr die Spatzen-Kanonenkugel.
Mastodon ist mir außerdem zu eingeschränkt, wobei etliche nützliche Funktionen nun nach und nach doch implementiert wurden oder werden.
Dann las ich von Misskey… einem „aufgebohrten“ Mastodon, das schon deutlich mehr Funktionalität bietet und sich nicht auf reinen Microblogging beschränkt. Allerdings war es mir schlicht zu japanisch. Also nix gegen Japan, die Japaner oder die japanische Sprache, aber man merkte schon, dass es seinen Entwicklungsschwerpunkt dort hat. Insbesondere wenn man in das GitHub-Repository schaut. Da erscheinen dann doch sehr viele Texte in Hiragana… die Zeichen erkenne ich, weil meine Tochter Japanologie studiert hat… aber ich kenne sie nicht einmal im Ansatz.
Was mich außerdem so ein wenig abschreckte waren die zahlreichen Bilder mit Anime-Mädchen in knappen Schuluniformen. Das hat nix mit Prüderie zu tun… aber der Kult um Anime hat mich nie erreichen können… trotz zweier Töchter, die darin „gebadet“ haben. 😉 😀 Bin aus der falschen Generation.
Irgendwann las ich dann auch noch von Calkey, einem Misskey-Fork aus 2022, der nicht ganz so japan- und anime-zentriert erschien. Allerdings hat es mich anfangs nicht sonderlich gejuckt… bis… ja, bis es nun in Firefish umbenannt und vor allem öfter einmal erwähnt wurde. So habe ich doch mal einen Blick darauf geworfen.

Und die Features, die über Mastodon und sogar über Misskey hinausgehen, haben mich neugierig werden lassen:
Rich Posts, Chat, gutes Migrationstool, Suche, Zitate, Emoji-Reaktionen, Editieren von Postings, Threading, Gruppen (in Entwicklung) etc.
Außerdem gefiel mir die Oberfläche des Standard-Frontends wesentlich besser, als die von Mastodon.
Also habe ich es einfach mal mit dem Feuerfisch versucht. Nix halbes, sondern gleich mal richtigmit eigener Instanz. (eingestellt).

Und ich habe es nicht bereut.
Firefish bietet die „klassischen“ drei Timelines: Home, also die eigene… die lokale des eigenen Servers… und die globale/föderierte Timeline. Postings sind nicht auf reines oder mäßig erweitertes Microblogging beschränkt, sondern bieten 3.000 Zeichen. Das ist für ein Soziales Netzwerk ausreichend und schränkt nicht so ein, wie Microblogging. Außerdem kann man die Texte recht anständig formatieren. Die Oberfläche ist insgesamt sehr übersichtlich und verständlich.
Inzwischen habe ich nahezu alle Kontakte (bis auf einige wenige von Hubzilla-Hubs die kein ActivityPub, sondern nur ZOT bieten) dort übernommen und ich rufe eigentlich fast nur noch Firefish auf und agiere auch überwiegend dort.
Nur wenn ich Hubzilla-Kanäle im Auge behalten möchte, die nicht per ActivityPub erreichbar sind… oder wenn ich Artikel schreiben möchte, dann weiche ich auf Hubzilla aus.
Firefish ist in meinen Augen der perfekte „Allday-Fediverse-Zugang“ und mir eine ganz klare Empfehlung wert.
Mehr Informationen findet man auf der Homepagehttps://joinfirefish.org/ … und ein Gefühl dafür, wie gut es sich anfühlt bekommt man, wenn man sich selbst einen Account zulegt. Kostet nix und ist einfach…
Ich überlege, ob ich nicht nach und nach mein Fediverse-Info und mein Wiki um Firefish (und ggf. um Streams) erweitere.
Werde noch Fisch-Liebhaber… nach der Fish-Shell nun auch noch Firefish… 😀
Als Hubzilla-Liebhaber fristet(e) Mastodon bei mir eher ein Nischen-Dasein. Ich bin nicht so der Fan von Microblogging. Trotzdem hatte ich schon sehr lange einen Account und kürzlich habe ich eine eigene Instanz aufgesetzt. Sicher kann ich mit Hubzilla via ActivityPub auch allen möglichen Mastodon-Nutzern folgen, aber mir war für etliche Kanäle Hubzilla zu sehr die Spatzen-Kanonenkugel.
Mastodon ist mir außerdem zu eingeschränkt, wobei etliche nützliche Funktionen nun nach und nach doch implementiert wurden oder werden.
Dann las ich von Misskey… einem „aufgebohrten“ Mastodon, das schon deutlich mehr Funktionalität bietet und sich nicht auf reinen Microblogging beschränkt. Allerdings war es mir schlicht zu japanisch. Also nix gegen Japan, die Japaner oder die japanische Sprache, aber man merkte schon, dass es seinen Entwicklungsschwerpunkt dort hat. Insbesondere wenn man in das GitHub-Repository schaut. Da erscheinen dann doch sehr viele Texte in Hiragana… die Zeichen erkenne ich, weil meine Tochter Japanologie studiert hat… aber ich kenne sie nicht einmal im Ansatz.
Was mich außerdem so ein wenig abschreckte waren die zahlreichen Bilder mit Anime-Mädchen in knappen Schuluniformen. Das hat nix mit Prüderie zu tun… aber der Kult um Anime hat mich nie erreichen können… trotz zweier Töchter, die darin „gebadet“ haben. 😉 😀 Bin aus der falschen Generation.
Irgendwann las ich dann auch noch von Calkey, einem Misskey-Fork aus 2022, der nicht ganz so japan- und anime-zentriert erschien. Allerdings hat es mich anfangs nicht sonderlich gejuckt… bis… ja, bis es nun in Firefish umbenannt und vor allem öfter einmal erwähnt wurde. So habe ich doch mal einen Blick darauf geworfen.
Und die Features, die über Mastodon und sogar über Misskey hinausgehen, haben mich neugierig werden lassen:
Rich Posts, Chat, gutes Migrationstool, Suche, Zitate, Emoji-Reaktionen, Editieren von Postings, Threading, Gruppen (in Entwicklung) etc.
Außerdem gefiel mir die Oberfläche des Standard-Frontends wesentlich besser, als die von Mastodon.
Also habe ich es einfach mal mit dem Feuerfisch versucht. Nix halbes, sondern gleich mal richtig
Und ich habe es nicht bereut.
Firefish bietet die „klassischen“ drei Timelines: Home, also die eigene… die lokale des eigenen Servers… und die globale/föderierte Timeline. Postings sind nicht auf reines oder mäßig erweitertes Microblogging beschränkt, sondern bieten 3.000 Zeichen. Das ist für ein Soziales Netzwerk ausreichend und schränkt nicht so ein, wie Microblogging. Außerdem kann man die Texte recht anständig formatieren. Die Oberfläche ist insgesamt sehr übersichtlich und verständlich.
Inzwischen habe ich nahezu alle Kontakte (bis auf einige wenige von Hubzilla-Hubs die kein ActivityPub, sondern nur ZOT bieten) dort übernommen und ich rufe eigentlich fast nur noch Firefish auf und agiere auch überwiegend dort.
Nur wenn ich Hubzilla-Kanäle im Auge behalten möchte, die nicht per ActivityPub erreichbar sind… oder wenn ich Artikel schreiben möchte, dann weiche ich auf Hubzilla aus.
Firefish ist in meinen Augen der perfekte „Allday-Fediverse-Zugang“ und mir eine ganz klare Empfehlung wert.
Mehr Informationen findet man auf der Homepage
Ich überlege, ob ich nicht nach und nach mein Fediverse-Info und mein Wiki um Firefish (und ggf. um Streams) erweitere.
Werde noch Fisch-Liebhaber… nach der Fish-Shell nun auch noch Firefish… 😀
Jetzt neu: Nachdenkseiten mit Disclaimer
Man scheint sich dem Druck der Wokisten nun wohl auch bei den (in entsprechenden Kreisen als „umstritten“ geltenden) Nachdenkseiten zu beugen. Als Wahl-Ungar lese ich so ziemlich alle Artikel, die sich mit Ungarn befassen, auch in der deutschsprachigen Presse. Und so stieß ich heute auf den Beitrag „Ungarn aus den Augen eines deutschen Zuwanderers“ ...
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Dieser Artikel erschien erstmals am 26. Mai 2023.

Man scheint sich dem Druck der Wokisten nun wohl auch bei den (in entsprechenden Kreisen als „umstritten“ geltenden) Nachdenkseiten zu beugen.
Als Wahl-Ungar lese ich so ziemlich alle Artikel, die sich mit Ungarn befassen, auch in der deutschsprachigen Presse. Und so stieß ich heute auf den Beitrag
„Ungarn aus den Augen eines deutschen Zuwanderers“
Interessiert beginne ich also den Artikel zu lesen und stoße nach wenigen Zeilen auf folgenden Einschub der Redaktion:
Wow… da ist ihnen wohl ein so richtig heftiger Artikel durchgerutscht, dass sie bei einem Meinungsbeitrag betonen müssen, dass sie etliche Positionen nicht teilen. Und dass sie sogar überlegt hatten, den Artikel ganz vom Netz zu nehmen, machte mir schon ein wenig Angst. Also las ich den Artikel auch nicht unvoreingenommen, sondern immer in der Erwartung, die Passagen zu finden, welche eine solche distanzierende Warnung erforderlich machten.
Schließlich war ich bei
„Was tatsächlich viel schwerer wiegt, ist, die eigene Heimat, Deutschland aufzugeben. Doch wenn wir heute sehen, was mittlerweile daraus geworden ist, sind wir letztlich sehr froh und glücklich über diesen Schritt.“
angekommen.
Nanu… der Artikel ist schon zu Ende. Äääh, da muss doch noch etwas kommen… etwas, von dem man sich distanzieren muss.
Nochmal gelesen… wieder nichts „anstößiges“ gefunden.
Und jetzt mal im Ernst, werte Nachdenkenseiten-Redaktion: WOVON in diesem Artikel muss sich eine Redaktion „distanzieren“?
Der Hinweis, dass Gast- und Meinungsbeiträge nicht unbedingt die Meinung der Redaktion widerspiegeln, ist eigentlich, für halbwegs medienkompetente Rezipienten eine Selbstverständlichkeit. Wenn man denn unbedingt mit dem Arsch an der Wand kleben möchte, so kann man das als allgemeinen Hinweis grundsätzlich irgendwo auf der Webseite platzieren. Und zusätzlich vielleicht noch: „Achtung! Hinweis der Redaktion: Wenn die Sonne scheint, ist es hell.“
Den Hinweis aber derart prominent gleich an den Anfang des Artikels zu bringen ist hingegen schon manipulativ. Damit kann man den Artikel gar nicht mehr unvoreingenommen lesen. Danke für die „einordnende Vorbemerkung“.
Wenn es aber so schlimm ist, dann weiß ich nicht, weshalb die Nachdenkseiten diesen Autor überhaupt für ihr Medium schreiben lassen.
Was mich aber gar nicht ruhen lässt, ist die Frage, die ich gestellt habe, nämlich WORIN die distanzierungswürdigen Passagen, insbesondere zur Migrationspolitik, denn nun zu finden sind.
War es „…da seine Partei, der Fidesz, bei der EU-weiten Verteilung kulturfremder Migranten nicht so mitzog wie geplant“?
Ist es da das Wort „kulturfremd“, oder was?
Oder war es der Hinweis, dass die 2015 in großer Zahl am Budapest keleti pályaudvar (Ostbahnhof) auflaufenden Migranten gar nicht in Ungarn bleiben wollten, sondern unbedingt Richtung Westen weiter, ins gelobte Deutsch-e-land, wo Milch und Honig fließen und einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen?
Das ist doch eine Tatsache. Lediglich die Einschätzung des Autors, es läge vor allem an der Arbeitsverpflichten von Sozialleistungsempfängern, teile ich nicht völlig. Wenn es nur das Arbeiten wäre… aber insgesamt sind die Leistungen im Vergleich zu denen in Deutschland, ausgesprochen gering. Wer hierzulande versorgt wird, führt kein wirklich komfortables Leben. Wer sich auf den beschwerlichen Weg nach Europa macht, der will nicht in der „Holzklasse“ landen, sondern die erste Klasse erreichen.
Oder war es die neutral (also ohne empörte Ablehnung) vorgetragene Erwähnung des konsequenten Vorgehens des Staates gegen illegale Grenzübertritte?
Kann es sein, dass es zu „heikel“ war, die Passage über die „Zigeuner“ im Artikel zu lassen? Wie konnte er auch schreiben, dass diese Volksgruppe sich selbst auch so bezeichnet und von Sinti und Roma nichts hören möchte. Ist zwar einen Tatsache, aber sowas kann natürlich in Deutschland ein Medium noch weiter diskreditieren. Angst vor wokem Gegenwind? Angst vor der Sprachpolizei? Ich verstehe es nicht.
Aber vielleicht war es ja die Passage, bei der es um die „Transgenderpropaganda“ geht. Da bringt der Autor zum Ausdruck, dass das ungarische Volk eben keine Lesungen aus „queeren“ Büchern vor Kindern ab vier Jahren möchte und die von Dragqueens mit „großer Klitoris“ gehalten werden… und dass man hier auch keine Theaterstücke vor Grundschulpublikum möchte, bei denen sich halbnackte Männer die Zunge in den Hals stecken und die Fußsohlen ablecken. Denn um nichts anderes geht es bei den aus dem „Werte-Westen“ kritisierten Gesetzen hier in Ungarn.
Na, also ich finde jetzt nichts, wovon man sich hätte ausdrücklich distanzieren müssen.
Das bringt mich zu grundlegenden Überlegungen, wie ich die Nachdenkseiten künftig einordnen soll. Ich fürchte, ich muss sie – zu meinem tiefen Bedauern – in meiner Feedliste in den Ordner der systemtreuen Medien verschieben.
Man scheint sich dem Druck der Wokisten nun wohl auch bei den (in entsprechenden Kreisen als „umstritten“ geltenden) Nachdenkseiten zu beugen.
Als Wahl-Ungar lese ich so ziemlich alle Artikel, die sich mit Ungarn befassen, auch in der deutschsprachigen Presse. Und so stieß ich heute auf den Beitrag
„Ungarn aus den Augen eines deutschen Zuwanderers“
Interessiert beginne ich also den Artikel zu lesen und stoße nach wenigen Zeilen auf folgenden Einschub der Redaktion:
Anmerkung der Redaktion: Fehler passieren; leider auch uns. Dieser Artikel sollte eine alternative subjektive Sichtweise zum Thema Ungarn liefern. Die Aussagen und Positionen des Autors zu verschiedenen Themen, insbesondere zur Flüchtlingsthematik, teilen wir ausdrücklich nicht. Leider haben wir es im Redaktionsstress versäumt, den Artikel gründlich genug zu prüfen. Er hätte nicht ohne eine einordnende Vorbemerkung erscheinen dürfen. Darauf machten uns einige Leser zu Recht aufmerksam. Wir haben diskutiert, den Artikel wieder aus dem Netz zu nehmen, uns aber letztlich entschieden, ihn mit dieser distanzierenden Anmerkung stehen zu lassen. Danke für Ihr Verständnis.
Quelle: Nachdenkseiten
Wow… da ist ihnen wohl ein so richtig heftiger Artikel durchgerutscht, dass sie bei einem Meinungsbeitrag betonen müssen, dass sie etliche Positionen nicht teilen. Und dass sie sogar überlegt hatten, den Artikel ganz vom Netz zu nehmen, machte mir schon ein wenig Angst. Also las ich den Artikel auch nicht unvoreingenommen, sondern immer in der Erwartung, die Passagen zu finden, welche eine solche distanzierende Warnung erforderlich machten.
Schließlich war ich bei
„Was tatsächlich viel schwerer wiegt, ist, die eigene Heimat, Deutschland aufzugeben. Doch wenn wir heute sehen, was mittlerweile daraus geworden ist, sind wir letztlich sehr froh und glücklich über diesen Schritt.“
angekommen.
Nanu… der Artikel ist schon zu Ende. Äääh, da muss doch noch etwas kommen… etwas, von dem man sich distanzieren muss.
Nochmal gelesen… wieder nichts „anstößiges“ gefunden.
Und jetzt mal im Ernst, werte Nachdenkenseiten-Redaktion: WOVON in diesem Artikel muss sich eine Redaktion „distanzieren“?
Der Hinweis, dass Gast- und Meinungsbeiträge nicht unbedingt die Meinung der Redaktion widerspiegeln, ist eigentlich, für halbwegs medienkompetente Rezipienten eine Selbstverständlichkeit. Wenn man denn unbedingt mit dem Arsch an der Wand kleben möchte, so kann man das als allgemeinen Hinweis grundsätzlich irgendwo auf der Webseite platzieren. Und zusätzlich vielleicht noch: „Achtung! Hinweis der Redaktion: Wenn die Sonne scheint, ist es hell.“
Den Hinweis aber derart prominent gleich an den Anfang des Artikels zu bringen ist hingegen schon manipulativ. Damit kann man den Artikel gar nicht mehr unvoreingenommen lesen. Danke für die „einordnende Vorbemerkung“.
Wenn es aber so schlimm ist, dann weiß ich nicht, weshalb die Nachdenkseiten diesen Autor überhaupt für ihr Medium schreiben lassen.
Was mich aber gar nicht ruhen lässt, ist die Frage, die ich gestellt habe, nämlich WORIN die distanzierungswürdigen Passagen, insbesondere zur Migrationspolitik, denn nun zu finden sind.
War es „…da seine Partei, der Fidesz, bei der EU-weiten Verteilung kulturfremder Migranten nicht so mitzog wie geplant“?
Ist es da das Wort „kulturfremd“, oder was?
Oder war es der Hinweis, dass die 2015 in großer Zahl am Budapest keleti pályaudvar (Ostbahnhof) auflaufenden Migranten gar nicht in Ungarn bleiben wollten, sondern unbedingt Richtung Westen weiter, ins gelobte Deutsch-e-land, wo Milch und Honig fließen und einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen?
Das ist doch eine Tatsache. Lediglich die Einschätzung des Autors, es läge vor allem an der Arbeitsverpflichten von Sozialleistungsempfängern, teile ich nicht völlig. Wenn es nur das Arbeiten wäre… aber insgesamt sind die Leistungen im Vergleich zu denen in Deutschland, ausgesprochen gering. Wer hierzulande versorgt wird, führt kein wirklich komfortables Leben. Wer sich auf den beschwerlichen Weg nach Europa macht, der will nicht in der „Holzklasse“ landen, sondern die erste Klasse erreichen.
Oder war es die neutral (also ohne empörte Ablehnung) vorgetragene Erwähnung des konsequenten Vorgehens des Staates gegen illegale Grenzübertritte?
Kann es sein, dass es zu „heikel“ war, die Passage über die „Zigeuner“ im Artikel zu lassen? Wie konnte er auch schreiben, dass diese Volksgruppe sich selbst auch so bezeichnet und von Sinti und Roma nichts hören möchte. Ist zwar einen Tatsache, aber sowas kann natürlich in Deutschland ein Medium noch weiter diskreditieren. Angst vor wokem Gegenwind? Angst vor der Sprachpolizei? Ich verstehe es nicht.
Aber vielleicht war es ja die Passage, bei der es um die „Transgenderpropaganda“ geht. Da bringt der Autor zum Ausdruck, dass das ungarische Volk eben keine Lesungen aus „queeren“ Büchern vor Kindern ab vier Jahren möchte und die von Dragqueens mit „großer Klitoris“ gehalten werden… und dass man hier auch keine Theaterstücke vor Grundschulpublikum möchte, bei denen sich halbnackte Männer die Zunge in den Hals stecken und die Fußsohlen ablecken. Denn um nichts anderes geht es bei den aus dem „Werte-Westen“ kritisierten Gesetzen hier in Ungarn.
Na, also ich finde jetzt nichts, wovon man sich hätte ausdrücklich distanzieren müssen.
Das bringt mich zu grundlegenden Überlegungen, wie ich die Nachdenkseiten künftig einordnen soll. Ich fürchte, ich muss sie – zu meinem tiefen Bedauern – in meiner Feedliste in den Ordner der systemtreuen Medien verschieben.
Werbung via RSS? Ohne mich!
Heute sprang mir erstmals ins Auge, dass im RSS-Feed von Golem ein Werbeartikel auftauchte. Na ja… nicht einer, sondern ne ganze Menge. Vorher ist mir das gar nicht so aufgefallen, weil ich den Golem-Feed eh nur überfliege. ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 25. April 2023 veröffentlicht.

Heute sprang mir erstmals ins Auge, dass im RSS-Feed von Golem ein Werbeartikel auftauchte. Na ja… nicht einer, sondern ne ganze Menge. Vorher ist mir das gar nicht so aufgefallen, weil ich den Golem-Feed eh nur überfliege.
Aber tatsächlich ist es so, dass Golem immer wieder „Werbeartikel“, allerdings klar als Werbung gekennzeichnete Beiträge, in den Feed drückt. Monatlich so um die zehn Stück. Jetzt im April waren es heute aber schon zwanzig. Da scheint man wohl dringend auf Werbeeinnahmen angewiesen zu sein.
Echt mal… bei mir läuft nicht ohne Grund uMatrix, uBlock Origin und ein Pi-Hole auf meinem Heimserver. Ich möchte keine Werbung im Briefkasten. Die erreicht mich eh nicht, weil ich in der Regel lokal kaufe, wenn ich mal was brauche. Und dann finde ich die Angebote selbst, weil ich sie suche. Hier in Ungarn. Einen Anreiz, irgendwas zu kaufen, brauche ich nicht. Und schon gar nicht in meinen RSS-Feeds.
Also weg damit! Weg mit dem Golem-Feed. Wenn ich wissen will, was da so geschrieben wird, surfe ich ab und an die Webseite direkt an. Dann sind da die Werbe-Artikel zwar auch zu sehen, aber das blendet mein Hirn dann aus. Viel spannende Informationen findet man da eh nicht mehr… ist sowieso zu einer Litfaßsäule verkommen.
Ich bleibe dabei: RSS lohnt! Aber nicht jeder Feed ist es wert, abonniert zu werden. 😉
Heute sprang mir erstmals ins Auge, dass im RSS-Feed von Golem ein Werbeartikel auftauchte. Na ja… nicht einer, sondern ne ganze Menge. Vorher ist mir das gar nicht so aufgefallen, weil ich den Golem-Feed eh nur überfliege.
Aber tatsächlich ist es so, dass Golem immer wieder „Werbeartikel“, allerdings klar als Werbung gekennzeichnete Beiträge, in den Feed drückt. Monatlich so um die zehn Stück. Jetzt im April waren es heute aber schon zwanzig. Da scheint man wohl dringend auf Werbeeinnahmen angewiesen zu sein.
Echt mal… bei mir läuft nicht ohne Grund uMatrix, uBlock Origin und ein Pi-Hole auf meinem Heimserver. Ich möchte keine Werbung im Briefkasten. Die erreicht mich eh nicht, weil ich in der Regel lokal kaufe, wenn ich mal was brauche. Und dann finde ich die Angebote selbst, weil ich sie suche. Hier in Ungarn. Einen Anreiz, irgendwas zu kaufen, brauche ich nicht. Und schon gar nicht in meinen RSS-Feeds.
Also weg damit! Weg mit dem Golem-Feed. Wenn ich wissen will, was da so geschrieben wird, surfe ich ab und an die Webseite direkt an. Dann sind da die Werbe-Artikel zwar auch zu sehen, aber das blendet mein Hirn dann aus. Viel spannende Informationen findet man da eh nicht mehr… ist sowieso zu einer Litfaßsäule verkommen.
Ich bleibe dabei: RSS lohnt! Aber nicht jeder Feed ist es wert, abonniert zu werden. 😉
Bärendienst durch dumme Berichterstattung
Was mich aber betroffen macht, ist, dass genau diejenigen, die eigentlich froh über die Entwicklung der freien, föderiertenSozialen Netzwerke und Medien sein sollten, die Twitterflucht nun zum Anlass nehmen, dieses Netzwerkkonstrukt zu diskreditieren. Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit! ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 30. Oktober 2022 veröffentlicht.

Kaum wurde Twitter von Elon Musk übernommen, bekommen die linken woken Globalisten schnelle Beine. Also nicht alle, aber viele.
Man fürchtet halt, die Meinungs- und Deutungshoheit zu verlieren, die auf Twitter doch so viel Freude bereitet hat. Und der „böse“ Musk will diesen Tunnel jetzt wieder verbreitern und den Microblogging-Dienst für alle attraktiv machen. Der Spruch von der Befreiung der Vogels ist gar nicht so weit hergeholt.
Und zack, haben sie die freien Alternativen aus dem Fediverse für sich entdeckt. Als sie die echten oder auch nur als solche gelabelten Rechten aus den großen aSozialen Netzwerken gedrängt hatten und diese Zuflucht auch im Fediverse gesucht haben, da war das eine ganz böse Sache… viel zu unkontrolliert… aber unwichtig, weil Nische. Jetzt aber ist das plötzlich eine ganz tolle Sache.
Es bleibt abzuwarten, wie viele tatsächlich dauerhaft abwandern… und wie viele ganz böse aus ihrem Traum einer neuen „sauberen“ (also keine abweichenden Ansichten respektierenden) Umgebung erwachen werden. Denn… sie haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie ein dezentrales System, wie das Fediverse, überhaupt funktioniert. Sie haben da weder die Macht, noch die Möglichkeit, andere auszusperren, mundtot zu machen. Genau das ist ja eines der Grundprinzipien der föderierten Netzwerke. Sicherlich können sie, wie gerade Böhmermann, eigene Server aufsetzen und dann mittels IP- oder Domainfiltern andere Server, auf denen nach ihrer Meinung zu frei kommuniziert wird, für sich sperren, also ausfiltern… nur… „kein Feind, keine Ehr“. Sie können sich eine Bubble aus Meinungsgenossen herstellen… aber über wen wollen sie denn dann herziehen, wen wollen sie künftig abstrafen, ächten oder gar versuchen, Existenzen zu vernichten?
Was mich aber betroffen macht, ist, dass genau diejenigen, die eigentlich froh über die Entwicklung der freien, föderiertenSozialen Netzwerke und Medien sein sollten, die Twitterflucht nun zum Anlass nehmen, dieses Netzwerkkonstrukt zu diskreditieren. Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
Jedenfalls wird es so dargestellt, als wäre das Fediverse jetzt sowas wie eine „linke Entdeckung“. Vorher habe das ja keiner gekannt. Als würde es jetzt zu einem linken Sammelbecken.
Ganz vorne mit dabei ist ein Artikel von Mario Thurnes, der bei Tichys Einblick erschien:
„ZDF finanziert über Jan Böhmermann Twitter-Ersatz Mastodon mit“ (archiv)
Nach ein wenig Vorgeplänkel, an dem ich eigentlich nichts auszusetzen habe, wird aber gleich einmal die Grundidee des Fediverse ins Lächerliche gezogen. Achtung: Der gesamte Artikel bezieht sich auf Mastodon — nur einer von sehr vielen verschiedenen Diensten im Fediverse, der vom Grundprinzip die größte Ähnlichkeit zu Twitter aufweist.
Mastodon gäbe es nunmehr seit sechs Jahren, das habe bislang aber niemand mitbekommen. Niemand, das sind derzeit 4,7 Millionen Benutzer (das gesamte Fediverse hat über sechs Millionen Nutzer). Und Mastodon hat eine längere Vorgeschichte, als die sechs Jahre. Die Entwicklung dieses nun etablierten dezentralen Microblogging-Dienstes nahm bereits 2010 mit anderen Diensten ihren Anfang.
„Nicht kommerziell“ und „dezentral“ sind also linke Ideale? Nun, dann empfehle ich dem Autor, ganz schnell mal auf E-Mail zu verzichten. Denn E-Mail ist ebenfalls dezentral. Wer eine E-Mail-Postfach auf irgendeinem — womöglich noch völlig unkommerziellen — Server eingerichtet hat, der kann mit jedem anderen Inhaber eines E-Mail-Zugangs kommunizieren… egal, wo da der Server steht, egal, ob es sich um einen kommerziellen oder nicht kommerziellen Anbieter handelt. Wer „dezentral“ als negative linke Idee labelt, der hat das Prinzip des Internet nicht einmal im Ansatz verstanden. Vom Grundsatz her ist das Internet nämlich dezentral konzipiert. Das war Sinn und Zweck. Es ging darum, die Kommunikationskanäle aufrecht zu erhalten, selbst wenn Teile der Infrastruktur ausfallen… durch Dezentralität, durch Redundanz. Die Realität sieht heute leider anders aus, weil sich einige wenige Dienste beinahe unersetzbar gemacht haben und einen weiten Teil der Datenströme kontrollieren kann. Trotzdem bleib das Prinzip der Dezentralität vorhanden und eine der wichtigsten Grundsteine des Internet. Das Fediverse ist ein Weg, die Freiheit durch Dezentralität wiederherzustellen.
Ja… und der Autor sollte auch jegliche Dienste liegen lassen, bei denen auch nur ein einziger Ehrenamtlicher beteiligt ist. Denn das ist „nicht kommerziell“. Man mag es nicht glauben, aber es gibt Menschen, die etwas anbieten, ohne dafür entlohnt werden zu wollen und ohne daraus geschäftliche Vorteile zu ziehen. Und das Fediverse lebt genau von solchen Spinnern, zu denen auch ich gehöre. Ich selbst unterhalte drei Instanzen (Server) im Fediverse und bezahle das aus meiner eigenen Tasche. Nein, das sind auch keine großen Summen… ist halt mein Hobby und der Wunsch, jedem die Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen, ohne sich dabei in die Arme der großen kommerziellen Datenkraken zu werfen.
Der Hammer im Artikel folgt dann aber sofort.
Es wird erzählt, dass man, wenn man bei Twitter ist, Kontakt zu jedem anderen Twitternutzer auf der ganzen Welt haben könnte.
So weit, so gut… und korrekt.
Im Fediverse, also bei Mastodon sei das aber nicht so, da müsse man sich auf dem selben Server befinden, auf dem auch der Adressat angemeldet ist:
Wie sagt man so schön? You are fake news!
Hier wird einfach einmal die Unwahrheit verbreitet. Der Autor stellt Mastodon (und damit das Fediverse) als eine Ansammlung abgeschlossener Server dar, auf denen lediglich die gleiche Software installiert ist. Er denkt womöglich, das wären Mini-Twitter, die nicht miteinander interagieren können. Und da sind sie wieder, meine drei Fragen: Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
An dieser Behauptung ist nun aber wirklich nichts wahr.
Das Gegenteil ist der Fall. Es ist völlig egal, auf welchem Server ich meinen Mastodon-Account habe, ich kann zu jedem anderen Mastodon-Nutzer Kontakt aufnehmen, ihm „folgen“, mit ihm kommunizieren, ihn kommentieren… völlig unabhängig auf welchem Server er seinen Account hat. Nennt sich „föderiert“, woher auch die Bezeichnung „Fediverse“ rührt.
Der Journalist aus Berlin und der aus Wiesbaden müssen ihren Server nicht verlassen, um miteinander zu interagieren. Sie bemerken nicht einmal, dass sie nicht auf dem selben Server angemeldet sind. Tja… und der Journalist aus Buxtehude kann auch noch dazustoßen und mit beiden interagieren, obwohl er nicht einmal einen Mastodon-Account hat, sondern einen auf einem Friendica-Server, denn Friendica ist ebenfalls ein Teil des Fediverse. Friendica ähnelt dabei eher Facebook, ist also kein Microblogging-Dienst. Trotzdem kann er sich mit den beiden anderen Journalisten verbinden, austauschen, sie sehen was er postet, er sieht was sie posten, jeder kann die Posts des anderen kommentieren, weitersagen etc. Das wäre, als wollten die beiden ersten Journalisten auf Twitter eine Interaktion mit dem aus Buxtehude starten, obwohl der gar keinen Twitter-Account hat, sondern nur einen bei Facebook. Undenkbar! Geht nicht! Im Fediverse eine Selbstverständlichkeit… selbst wenn der Server des vierten Journalisten in Argentinien steht und der einen Peertube-Account hat. Wer bei Youtube ist, kann hingegen keinen unmittelbaren Kontakt zu den auf Twitter und Facebook beheimateten herstellen. Die großen kommerziellen Netzwerke sind walled garden, umzäunte Gebiete, bei denen eine Interaktion mit anderen Diensten nicht funktioniert. Wenn sich die inzwischen vier Journalisten austauschen möchten, müssen sie entweder alle gemeinsam auf eine Plattform wechseln, oder… E-Mail benutzen… wieder eine dezentrale Sache.
Eine Unverschämtheit, aus eigener Unwissenheit die Nutzung der föderierten Netzwerke (bei denen man nicht die Ware ist) als Surfen im Jahr 1822 zu bezeichnen und etwas von Passkontrolle zu fabulieren. Das Fediverse ist die Vernetzung auf dem aktuellen, modernen Stand. Die Nutzung der alten, isolierten Netzwerke ist von Gestern… so wird ein Schuh draus!
Über den gerade zitierten und besprochenen Passus habe ich mich sehr geärgert. Nun, dann halt einen Kommentar schreiben. Nur… ich schaffe es ums Verrecken nicht, mich bei TW anzumelden. Es ist dies schon der zweite Versuch, es kommt aber keine Bestätigungs-Mail. Und nein, ich bin nicht zu blöd, mal im Spamordner nachzuschauen oder meine Mailadresse richtig zu schreiben. Ich habe es mit zwei unterschiedlichen Mailadressen versucht, um sicherzustellen, dass ggf. mein Mailserver nicht auf irgendeiner Blacklist gelandet ist. Aber es kommt nichts.
Gut, dann habe ich über das Kontaktformular geschrieben. Keine Reaktion und auch keine Richtigstellung der tatsächlich falschen Aussage. Nun, vielleicht wird ja die Redaktion auf den Fehler aufmerksam, wenn ich den Artikel hier auch auf Twitter teile und TE tagge.
Der Bärendienst ist, dass über dieses Gezeter und Verächtlichmachen die Leserschaft gegen das Fediverse aufgebracht wird. Die meinen nun, es sei eine rein linke Blase. Was ein Blödsinn. Das Fediverse ist der Inbegriff der Freiheit. Wenn sich da jetzt eine „linke Blase“ entwickelt, die sich vielleicht noch von allen anderen Bereichen abschottet, dann ist das deren Freiheit… das Juckt keinen… und es ist dann ein winziges Fleckchen unter all den anderen großen Gebieten und weiteren Interessenblasen. Über vier Millionen Benutzer, bevor jetzt die große Twitterflucht eingesetzt hat… es will mir doch keiner erzählen, dass sich da nur Linke herumgetrieben haben.
An den Kommentaren zu dem Artikel kann man schön sehen, dass die Propaganda des Autors auf fruchtbaren Boden fällt. Da wird hämisch getextet und wiedergegeben, das Fediverse sei nur was für Freaks und Linke.
In eine ähnliche Kerbe haut der Artikel von Theo-Paul Löwengrub auf ANSAGE!:
„Musk und der Twitter-Schock: Deutschlands totalitäre Linksblase erzittert“ (archiv)
Ohne hier nochmals auf Details einzugehen zitiere ich einfach mal die übelste Passage:
Auch hier wird wieder deutlich, dass komplette Ahnungslosigkeit über das Fediverse vorherrscht. Wenn sich eine linke Blase dort entwickeln sollte, dann ist das die selbst verschuldete Sache der neuen Protagonisten, stört das Fediverse aber nicht im geringsten. Ob sie selbst damit dann glücklich werden, wage ich zu bezweifeln, denn sie brauchen ja ihre „Gegner“, die sie „beobachten“ und verächtlich machen können. Sperren sie diese aus, dann können sie höchstens noch über andere Lästern an ihrem virtuellen Stammtisch… das macht auf Dauer sicher keinen Spaß.
Schade, dass ausgerechnet diejenigen, denen auch bei Besitzerwechseln der großen kommerziellen Netzwerke immer wieder Unfreiheiten drohen, die wirklich freie Netzwerk-Welt im Fediverse diffamieren. Wahrlich ein Bärendienst, der hier erwiesen wird.
Allen anderen würde ich empfehlen, einfach einmal einen Blick ins Fediverse zu werfen. Das kostet nix, man bezahlt auch nicht mit seinen persönlichen Daten und hält nicht als Reklameopfer die Kehle hin. Und wenn man da seinen Account loswerden möchte, ist das sehr einfach und es bleiben keine persönlichen Daten irgendwo hängen. Tut nicht weh und kann interessant sein… vielleicht eine neue Heimat werden.
Für das Verständnis des Fediverse und die vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten und unterschiedlichen Dienste empfehle ich ausdrücklich den Beitrag von Mike Kuketz: Das Fediverse : Unendliche Weiten als Schaubild/Diagramm
Oder hier mal reinschauen: Das Fediverse – dezentrale, verbundene Soziale Netzwerke
Kaum wurde Twitter von Elon Musk übernommen, bekommen die linken woken Globalisten schnelle Beine. Also nicht alle, aber viele.
Man fürchtet halt, die Meinungs- und Deutungshoheit zu verlieren, die auf Twitter doch so viel Freude bereitet hat. Und der „böse“ Musk will diesen Tunnel jetzt wieder verbreitern und den Microblogging-Dienst für alle attraktiv machen. Der Spruch von der Befreiung der Vogels ist gar nicht so weit hergeholt.
Und zack, haben sie die freien Alternativen aus dem Fediverse für sich entdeckt. Als sie die echten oder auch nur als solche gelabelten Rechten aus den großen aSozialen Netzwerken gedrängt hatten und diese Zuflucht auch im Fediverse gesucht haben, da war das eine ganz böse Sache… viel zu unkontrolliert… aber unwichtig, weil Nische. Jetzt aber ist das plötzlich eine ganz tolle Sache.
Es bleibt abzuwarten, wie viele tatsächlich dauerhaft abwandern… und wie viele ganz böse aus ihrem Traum einer neuen „sauberen“ (also keine abweichenden Ansichten respektierenden) Umgebung erwachen werden. Denn… sie haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie ein dezentrales System, wie das Fediverse, überhaupt funktioniert. Sie haben da weder die Macht, noch die Möglichkeit, andere auszusperren, mundtot zu machen. Genau das ist ja eines der Grundprinzipien der föderierten Netzwerke. Sicherlich können sie, wie gerade Böhmermann, eigene Server aufsetzen und dann mittels IP- oder Domainfiltern andere Server, auf denen nach ihrer Meinung zu frei kommuniziert wird, für sich sperren, also ausfiltern… nur… „kein Feind, keine Ehr“. Sie können sich eine Bubble aus Meinungsgenossen herstellen… aber über wen wollen sie denn dann herziehen, wen wollen sie künftig abstrafen, ächten oder gar versuchen, Existenzen zu vernichten?
Was mich aber betroffen macht, ist, dass genau diejenigen, die eigentlich froh über die Entwicklung der freien, föderiertenSozialen Netzwerke und Medien sein sollten, die Twitterflucht nun zum Anlass nehmen, dieses Netzwerkkonstrukt zu diskreditieren. Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
Jedenfalls wird es so dargestellt, als wäre das Fediverse jetzt sowas wie eine „linke Entdeckung“. Vorher habe das ja keiner gekannt. Als würde es jetzt zu einem linken Sammelbecken.
Ganz vorne mit dabei ist ein Artikel von Mario Thurnes, der bei Tichys Einblick erschien:
„ZDF finanziert über Jan Böhmermann Twitter-Ersatz Mastodon mit“ (archiv)
Nach ein wenig Vorgeplänkel, an dem ich eigentlich nichts auszusetzen habe, wird aber gleich einmal die Grundidee des Fediverse ins Lächerliche gezogen. Achtung: Der gesamte Artikel bezieht sich auf Mastodon — nur einer von sehr vielen verschiedenen Diensten im Fediverse, der vom Grundprinzip die größte Ähnlichkeit zu Twitter aufweist.
Mastodon gäbe es nunmehr seit sechs Jahren, das habe bislang aber niemand mitbekommen. Niemand, das sind derzeit 4,7 Millionen Benutzer (das gesamte Fediverse hat über sechs Millionen Nutzer). Und Mastodon hat eine längere Vorgeschichte, als die sechs Jahre. Die Entwicklung dieses nun etablierten dezentralen Microblogging-Dienstes nahm bereits 2010 mit anderen Diensten ihren Anfang.
„Der Dienst gibt sich ganz im Sinne der Linken als „nicht kommerziell“ aus und bewirbt sich selbst als dezentral. Was bedeutet das?“
„Nicht kommerziell“ und „dezentral“ sind also linke Ideale? Nun, dann empfehle ich dem Autor, ganz schnell mal auf E-Mail zu verzichten. Denn E-Mail ist ebenfalls dezentral. Wer eine E-Mail-Postfach auf irgendeinem — womöglich noch völlig unkommerziellen — Server eingerichtet hat, der kann mit jedem anderen Inhaber eines E-Mail-Zugangs kommunizieren… egal, wo da der Server steht, egal, ob es sich um einen kommerziellen oder nicht kommerziellen Anbieter handelt. Wer „dezentral“ als negative linke Idee labelt, der hat das Prinzip des Internet nicht einmal im Ansatz verstanden. Vom Grundsatz her ist das Internet nämlich dezentral konzipiert. Das war Sinn und Zweck. Es ging darum, die Kommunikationskanäle aufrecht zu erhalten, selbst wenn Teile der Infrastruktur ausfallen… durch Dezentralität, durch Redundanz. Die Realität sieht heute leider anders aus, weil sich einige wenige Dienste beinahe unersetzbar gemacht haben und einen weiten Teil der Datenströme kontrollieren kann. Trotzdem bleib das Prinzip der Dezentralität vorhanden und eine der wichtigsten Grundsteine des Internet. Das Fediverse ist ein Weg, die Freiheit durch Dezentralität wiederherzustellen.
Ja… und der Autor sollte auch jegliche Dienste liegen lassen, bei denen auch nur ein einziger Ehrenamtlicher beteiligt ist. Denn das ist „nicht kommerziell“. Man mag es nicht glauben, aber es gibt Menschen, die etwas anbieten, ohne dafür entlohnt werden zu wollen und ohne daraus geschäftliche Vorteile zu ziehen. Und das Fediverse lebt genau von solchen Spinnern, zu denen auch ich gehöre. Ich selbst unterhalte drei Instanzen (Server) im Fediverse und bezahle das aus meiner eigenen Tasche. Nein, das sind auch keine großen Summen… ist halt mein Hobby und der Wunsch, jedem die Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen, ohne sich dabei in die Arme der großen kommerziellen Datenkraken zu werfen.
Der Hammer im Artikel folgt dann aber sofort.
Es wird erzählt, dass man, wenn man bei Twitter ist, Kontakt zu jedem anderen Twitternutzer auf der ganzen Welt haben könnte.
So weit, so gut… und korrekt.
Im Fediverse, also bei Mastodon sei das aber nicht so, da müsse man sich auf dem selben Server befinden, auf dem auch der Adressat angemeldet ist:
„Erste Selbsttests auf Mastodon zeigen: Die dezentrale Struktur ist gewöhnungsbedürftig. Ein Journalist aus Berlin und einer aus Wiesbaden wollen sich gegenseitig auf Mastodon folgen. Doch das geht nicht. Der Berliner muss von seinem Mastodon-Server auf den hessischen Mastodon-Server wechseln, um sich mit dem befreundeten Journalisten in Wiesbaden austauschen zu können. Wir schreiben das Jahr 2022: Die Welt rückt im Internet zusammen und Deutschland führt die Kleinstaaterei wieder ein. Digitales Surfen wie im Jahr 1822, mit Passkontrolle zwischen Mainz und Wiesbaden.“
Wie sagt man so schön? You are fake news!
Hier wird einfach einmal die Unwahrheit verbreitet. Der Autor stellt Mastodon (und damit das Fediverse) als eine Ansammlung abgeschlossener Server dar, auf denen lediglich die gleiche Software installiert ist. Er denkt womöglich, das wären Mini-Twitter, die nicht miteinander interagieren können. Und da sind sie wieder, meine drei Fragen: Aus Unwissenheit? Aus Schadenfreude? Aus Berechnung? Ich hoffe, nur aus Unwissenheit!
An dieser Behauptung ist nun aber wirklich nichts wahr.
Das Gegenteil ist der Fall. Es ist völlig egal, auf welchem Server ich meinen Mastodon-Account habe, ich kann zu jedem anderen Mastodon-Nutzer Kontakt aufnehmen, ihm „folgen“, mit ihm kommunizieren, ihn kommentieren… völlig unabhängig auf welchem Server er seinen Account hat. Nennt sich „föderiert“, woher auch die Bezeichnung „Fediverse“ rührt.
Der Journalist aus Berlin und der aus Wiesbaden müssen ihren Server nicht verlassen, um miteinander zu interagieren. Sie bemerken nicht einmal, dass sie nicht auf dem selben Server angemeldet sind. Tja… und der Journalist aus Buxtehude kann auch noch dazustoßen und mit beiden interagieren, obwohl er nicht einmal einen Mastodon-Account hat, sondern einen auf einem Friendica-Server, denn Friendica ist ebenfalls ein Teil des Fediverse. Friendica ähnelt dabei eher Facebook, ist also kein Microblogging-Dienst. Trotzdem kann er sich mit den beiden anderen Journalisten verbinden, austauschen, sie sehen was er postet, er sieht was sie posten, jeder kann die Posts des anderen kommentieren, weitersagen etc. Das wäre, als wollten die beiden ersten Journalisten auf Twitter eine Interaktion mit dem aus Buxtehude starten, obwohl der gar keinen Twitter-Account hat, sondern nur einen bei Facebook. Undenkbar! Geht nicht! Im Fediverse eine Selbstverständlichkeit… selbst wenn der Server des vierten Journalisten in Argentinien steht und der einen Peertube-Account hat. Wer bei Youtube ist, kann hingegen keinen unmittelbaren Kontakt zu den auf Twitter und Facebook beheimateten herstellen. Die großen kommerziellen Netzwerke sind walled garden, umzäunte Gebiete, bei denen eine Interaktion mit anderen Diensten nicht funktioniert. Wenn sich die inzwischen vier Journalisten austauschen möchten, müssen sie entweder alle gemeinsam auf eine Plattform wechseln, oder… E-Mail benutzen… wieder eine dezentrale Sache.
Eine Unverschämtheit, aus eigener Unwissenheit die Nutzung der föderierten Netzwerke (bei denen man nicht die Ware ist) als Surfen im Jahr 1822 zu bezeichnen und etwas von Passkontrolle zu fabulieren. Das Fediverse ist die Vernetzung auf dem aktuellen, modernen Stand. Die Nutzung der alten, isolierten Netzwerke ist von Gestern… so wird ein Schuh draus!
Über den gerade zitierten und besprochenen Passus habe ich mich sehr geärgert. Nun, dann halt einen Kommentar schreiben. Nur… ich schaffe es ums Verrecken nicht, mich bei TW anzumelden. Es ist dies schon der zweite Versuch, es kommt aber keine Bestätigungs-Mail. Und nein, ich bin nicht zu blöd, mal im Spamordner nachzuschauen oder meine Mailadresse richtig zu schreiben. Ich habe es mit zwei unterschiedlichen Mailadressen versucht, um sicherzustellen, dass ggf. mein Mailserver nicht auf irgendeiner Blacklist gelandet ist. Aber es kommt nichts.
Gut, dann habe ich über das Kontaktformular geschrieben. Keine Reaktion und auch keine Richtigstellung der tatsächlich falschen Aussage. Nun, vielleicht wird ja die Redaktion auf den Fehler aufmerksam, wenn ich den Artikel hier auch auf Twitter teile und TE tagge.
Der Bärendienst ist, dass über dieses Gezeter und Verächtlichmachen die Leserschaft gegen das Fediverse aufgebracht wird. Die meinen nun, es sei eine rein linke Blase. Was ein Blödsinn. Das Fediverse ist der Inbegriff der Freiheit. Wenn sich da jetzt eine „linke Blase“ entwickelt, die sich vielleicht noch von allen anderen Bereichen abschottet, dann ist das deren Freiheit… das Juckt keinen… und es ist dann ein winziges Fleckchen unter all den anderen großen Gebieten und weiteren Interessenblasen. Über vier Millionen Benutzer, bevor jetzt die große Twitterflucht eingesetzt hat… es will mir doch keiner erzählen, dass sich da nur Linke herumgetrieben haben.
An den Kommentaren zu dem Artikel kann man schön sehen, dass die Propaganda des Autors auf fruchtbaren Boden fällt. Da wird hämisch getextet und wiedergegeben, das Fediverse sei nur was für Freaks und Linke.
In eine ähnliche Kerbe haut der Artikel von Theo-Paul Löwengrub auf ANSAGE!:
„Musk und der Twitter-Schock: Deutschlands totalitäre Linksblase erzittert“ (archiv)
Ohne hier nochmals auf Details einzugehen zitiere ich einfach mal die übelste Passage:
„Man möchte ihnen nachrufen: Verschwindet dorthin und kommt nie wieder – ihr, die ihr keinen Diskurs mehr führen könnt und keine Gegenmeinungen mehr duldet, die ihr Andersdenkende nicht mit Argumenten stellt, sondern zu kriminalisieren versucht! Schmort gerne da, wo ihr endlich wieder unter euch sein könnt, weiterin eurem eigenen Saft! Faschistoide Denkverbote und Scherbengerichte gegen Dissidenten braucht kein Mensch.“
Auch hier wird wieder deutlich, dass komplette Ahnungslosigkeit über das Fediverse vorherrscht. Wenn sich eine linke Blase dort entwickeln sollte, dann ist das die selbst verschuldete Sache der neuen Protagonisten, stört das Fediverse aber nicht im geringsten. Ob sie selbst damit dann glücklich werden, wage ich zu bezweifeln, denn sie brauchen ja ihre „Gegner“, die sie „beobachten“ und verächtlich machen können. Sperren sie diese aus, dann können sie höchstens noch über andere Lästern an ihrem virtuellen Stammtisch… das macht auf Dauer sicher keinen Spaß.
Schade, dass ausgerechnet diejenigen, denen auch bei Besitzerwechseln der großen kommerziellen Netzwerke immer wieder Unfreiheiten drohen, die wirklich freie Netzwerk-Welt im Fediverse diffamieren. Wahrlich ein Bärendienst, der hier erwiesen wird.
Allen anderen würde ich empfehlen, einfach einmal einen Blick ins Fediverse zu werfen. Das kostet nix, man bezahlt auch nicht mit seinen persönlichen Daten und hält nicht als Reklameopfer die Kehle hin. Und wenn man da seinen Account loswerden möchte, ist das sehr einfach und es bleiben keine persönlichen Daten irgendwo hängen. Tut nicht weh und kann interessant sein… vielleicht eine neue Heimat werden.
Für das Verständnis des Fediverse und die vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten und unterschiedlichen Dienste empfehle ich ausdrücklich den Beitrag von Mike Kuketz: Das Fediverse : Unendliche Weiten als Schaubild/Diagramm
Oder hier mal reinschauen: Das Fediverse – dezentrale, verbundene Soziale Netzwerke
Foren sind unersetzbar
Anlässlich der bevorstehenden Schließung eines Forums, bei dem ich angemeldet bin, möchte ich einmal meine Sicht der Dinge bezüglich Foren und möglicher Alternativen loswerden…
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Dieser Artikel wurde erstmals am 26. September 2022 veröffentlicht.

Anlässlich der bevorstehenden Schließung eines Forums, bei dem ich angemeldet bin, möchte ich einmal meine Sicht der Dinge bezüglich Foren und möglicher Alternativen loswerden…
Vor ein paar Tagen wurde im „Kuketz-Forum“ vom Betreiber ein Thread mit dem Titel „Zukunft des Kuketz-Forums“ (->)erstellt, in welchem er mitteilte, er mache sich Gedanken über die Fortführung des Forums. Die arbeit, die er für das Forum leisten müsste, sei einfach zu viel und er wolle sich lieber mehr auf sein Blog konzentrieren.
Nachvollziehbar!
Im weiteren Verlauf stellte er dann klar, dass es ihm überwiegend um die Moderation gehe, die er nicht mehr leisten könne… und um die Verantwortung, die er ja trage. Es kamen dann ein paar „Meldungen“ von Forenmitgliedern, die sich eine Moderatoren-Tätigkeit vorstellen könnten. Aber leider zu wenige. Auch das war für mich nachvollziehbar, weil in besagtem Forum die Regeln doch ziemlich knackig waren. Auch dieser Punkt wurde diskutiert.
Als Alternative brachte der Betreiber eine Lemmy-Community ins Spiel und richtete auch gleich eine ein.
Heute nun ist der Thread gesperrt und endet mit der Ankündigung, dass das Forum zum 1. Oktober geschlossen wird.
Vom 22.9. bis zum 26.9. lief das also. Insgesamt erweckte die Sache den Eindruck, als hätte die Entscheidung aber schon bei Threaderstellung festgestanden. Aber egal. Sein Forum, seine Spielregeln! Mitglieder sind Gäste und wenn die Party beendet wird, muss man halt gehen.
Was aber auch in diesem Fall wieder schade ist: Es verbleiben vier Tage bis zur Schließung. Dann soll das Forum noch für eine „gewisse Zeit” (Zeitraum ungewiss… gewiss ist aber, dass es noch in diesem Jahr vollständig gelöscht wird) als r/o-Archiv erhalten bleiben. Das ermöglicht es jedem, für ihn selbst interessante Diskussionsstränge oder Informationen auf dem eigenen Rechner zu sichern. Schon ein Vorteil z.B. im Vergleich zum ERF/EDF-Desaster [1][2][3], wo das Forum aus unerfindlichen Gründen (das EDF als aktives Forum und das EDF als dauerhaftes Archiv… und als wirklich wichtiges Zeitdokument) von heute auf morgen nicht mehr erreichbar war und für immer verschwand.
Trotzdem ist es sehr bedauerlich, dass die Informationen im Forum (die ich gerne genutzt und verfolgt habe und die mich weitergebracht haben) nicht mehr für jeden zur Verfügung stehen. Es geht damit auch ein wenig „Geschichte“ verloren.
Andere, von mir geschätzte Foren sind durch die Übernahme durch Forensammler zunichte gemacht worden. Auch sehr bedauerlich.
So… das aber nur als (zu lange) Vorgeschichte zur eigentlichen Betrachtung: Gibt es Alternativen zum klassischen Forum?
In meinen Augen nicht!
Die im vorstehenden Fall nun eingerichtete „Alternative“ habe ich sofort ausprobiert. Zufällig hatte ich eh schon einen (eher wenig genutzten) Feddit-Account und noch zufälliger sogar auf dem Server, bei dem auch die neue Community untergebracht ist. Das ist zwar bei föderierten Netzwerken nicht von Bedeutung, passte mir aber gut. Also bin ich beigetreten. Und schon nach so wenigen Tagen kann ich für mich feststellen: Nein, Lemmy ist keine Alternative zu dem alten Forum.
Lemmy ist vom Ansatz her kein klassisches Soziales Blogging-Netzwerk (auch wenn man es als solches nutzen kann), sondern ein spezieller Link-Aggregator, der dem Prinzip von Reddit nachempfunden ist. Es erlaubt die Gründung von Communitys, in welchen themenbezogen geteilt werden kann. Die Position eines jeden Postings und Kommentars dazu kann per Up- bzw. Downvoting durch die Nutzer nach oben oder unten „geschoben“ werden. Eine weitergehende Strukturierung ist aber nicht möglich. Damit wird jede Community irgendwann zu einem großen „Kasten“ voller Postings (mit den dazugehörigen Diskussionen) ohne jeglich Sortierung (abgesehen vom Voting-Stand). Chronologie fällt hinter der Voting-Gewichtung zurück. Auf jeder Seite werden zwanzig Themen dargestellt… die nächste Seite erreicht man dann über einen Button. Themen, die vielleicht aktuell sind, aber momentan nicht aktuell diskutiert werden, Fragen, die nicht aktuell beantwortet werden, rutschen damit ganz schnell aus dem Sichtfeld des Benutzers… und ich denke, ab der dritten Seite sind sie nahezu für immer verschollen.
Es gibt zwar auch eine Suchfunktion, die sich sogar auf einzelne Communitys beschränken lässt… aber das ist kein Ersatz für eine Struktur. Unter-Communitys könnten das verbessern… jibbet aber leider nicht. Alternativ könnte man zumindest hilfsweise mit Hashtags ein wenig strukturieren… jibbet aber leider nicht (auch wenn es diesbezüglich schon eine Anfrage/Diskussion bei den Entwicklern gibt… ich hoffe, das kommt vielleicht noch).
Themen geraten also bei Lemmy, wenn eine Community stärker genutzt wird, unter die Lawine aus anderen Themen. Es nützt nicht einmal etwas, sich die ungefähre Position eines Themas zu merken, denn durch das Up- und Downvoting gerät die Reihenfolge regelmäßig durcheinander. Chancenlos!
Was noch viel dramatischer ist… die instabile Reihenfolge findet auch innerhalb von Themen statt. Kommentare/Antworten rutschen durch das Voting rauf und runter. In einem Forum findet man den letzten aktuellen Kommentar meist ganz unten. Bei Lemmy kann er sonstewo landen… und in einer Stunde schon wieder woanders sein. Ganz besonders ist mir das bei einem Thema der o.g. Community aufgefallen, bei dem ich ich kommentiert hatte. Überdies können Kommentare auch direkt kommentiert werden, was zu einer noch unübersichtlicheren Hierarchie führt. Der Baum lässt sich leider auch nicht zuklappen… weder automatisch noch manuell… es erscheinen also auch dauerhaft alle „Kommentar“ und „Kommentar-Kommentar“ und „Ko…“. 😉
Ein Forum ist halt ein Forum. Es lebt von der Struktur, die mittels Unterforen eingerichtet wird… und von ein bisserl, möglichst nicht übertriebener Moderation. Man kann sich die aktuellsten Themen anschauen, die neuesten Themen, die am intensivsten beantworteten Themen, die eigenen Themen, die themen mit eigenen Antworten, die neuen Themen seit dem letzten Besuch… … … anzeigen lassen und findet sich schnell zurecht. Die rein chronologische Reihenfolge macht das Auffinden von Informationen auch noch einfacher. Und die meisten Foren-Anwendungen bieten überdies noch eine meist sehr komfortable Suchfunktion (bei der man oft sogar die Unterforen auswählen kann, in welchen gesucht werden soll).
Dadurch ist ein Forum auch immer irgendwie eine Wissens-Datenbank… ein Fels in der Brandung des schnelllebigen Internet von heute… und eine Art historisches Archiv.
Nein… Lemmy ist definitiv nicht einmal im Ansatz eine Alternative zu einem klassischen Forum. Es kann ein solches nicht ersetzen… höchstens ergänzen… aber auch das ist eigentlich öberflüssig.
Generell sind die Sozialen Netzwerke insgesamt nicht als Ersatz für ein Forum geeignet. Sie verfolgen den Ansatz, schnellebige Statements und Informationen rauszuhauen, die nach kurzer Zeit schon wieder in Vergessenheit geraten. Eine Strukturierung wie beim klassischen Forum ist kaum vorgesehen und niemals so leistungsfähig. Hubzilla und Friendica bieten Kanäle an, die „Foren“ genannt werden, jedoch fehlt auch hier die Möglichkeit einer anständigen Strukturierung.
Foren mögen oldschool erscheinen, sind aber für viele Belange die beste Möglichkeit eines Informations- und Erfahrungsaustauschs und für Diskussionen. Wer es chaotisch mag oder wem es nur darauf ankommt, mal etwas herauszuschreien… für den mögen SN taugen…
Ich habe selbst schon das eine oder andere Forum betrieben… wer mich jetzt fragt, welches meine liebste Forensoftware ist, dem antworte ich: Simple Machines Forum (SMF). Es ist open source, sehr wartungsarm und — im Vergleich zu ähnlichen Anwendungen — auch überwiegend völlig unproblematisch, was Updates anbelangt (große und kleine). Es bietet allein schon eine ordentliche Auswahl an Features und eine stattliche Anzahl an Addons und Themes. Wer genervt ist, weil phpBB mal wieder „bockt“, dem empfehle ich, es mit SMF zu versuchen. Lohnt!
Und Foren lohnen! Sie sind nicht überholt oder überflüssig, sondern bedeutender denn je. Ich hoffe, dass nicht mehr so viele Foren aus teilweise „seltsamen“ Gründen verschwinden. Ein Verweis auf SN (auch auf föderierte) ist jedenfalls Blödsinn.
[1] Bad News zum Ende des Jahres
[2] Das EDF schließt die Pforten – ein trauriger Tag für die Szene
[3] Ein WIRKLICH schwarzer Tag!
Forensterben
Anlässlich der bevorstehenden Schließung eines Forums, bei dem ich angemeldet bin, möchte ich einmal meine Sicht der Dinge bezüglich Foren und möglicher Alternativen loswerden…
Vor ein paar Tagen wurde im „Kuketz-Forum“ vom Betreiber ein Thread mit dem Titel „Zukunft des Kuketz-Forums“ (->)erstellt, in welchem er mitteilte, er mache sich Gedanken über die Fortführung des Forums. Die arbeit, die er für das Forum leisten müsste, sei einfach zu viel und er wolle sich lieber mehr auf sein Blog konzentrieren.
Nachvollziehbar!
Im weiteren Verlauf stellte er dann klar, dass es ihm überwiegend um die Moderation gehe, die er nicht mehr leisten könne… und um die Verantwortung, die er ja trage. Es kamen dann ein paar „Meldungen“ von Forenmitgliedern, die sich eine Moderatoren-Tätigkeit vorstellen könnten. Aber leider zu wenige. Auch das war für mich nachvollziehbar, weil in besagtem Forum die Regeln doch ziemlich knackig waren. Auch dieser Punkt wurde diskutiert.
Als Alternative brachte der Betreiber eine Lemmy-Community ins Spiel und richtete auch gleich eine ein.
Heute nun ist der Thread gesperrt und endet mit der Ankündigung, dass das Forum zum 1. Oktober geschlossen wird.
Vom 22.9. bis zum 26.9. lief das also. Insgesamt erweckte die Sache den Eindruck, als hätte die Entscheidung aber schon bei Threaderstellung festgestanden. Aber egal. Sein Forum, seine Spielregeln! Mitglieder sind Gäste und wenn die Party beendet wird, muss man halt gehen.
Was aber auch in diesem Fall wieder schade ist: Es verbleiben vier Tage bis zur Schließung. Dann soll das Forum noch für eine „gewisse Zeit” (Zeitraum ungewiss… gewiss ist aber, dass es noch in diesem Jahr vollständig gelöscht wird) als r/o-Archiv erhalten bleiben. Das ermöglicht es jedem, für ihn selbst interessante Diskussionsstränge oder Informationen auf dem eigenen Rechner zu sichern. Schon ein Vorteil z.B. im Vergleich zum ERF/EDF-Desaster [1][2][3], wo das Forum aus unerfindlichen Gründen (das EDF als aktives Forum und das EDF als dauerhaftes Archiv… und als wirklich wichtiges Zeitdokument) von heute auf morgen nicht mehr erreichbar war und für immer verschwand.
Auch ein „historischer“ Verlust
Trotzdem ist es sehr bedauerlich, dass die Informationen im Forum (die ich gerne genutzt und verfolgt habe und die mich weitergebracht haben) nicht mehr für jeden zur Verfügung stehen. Es geht damit auch ein wenig „Geschichte“ verloren.
Andere, von mir geschätzte Foren sind durch die Übernahme durch Forensammler zunichte gemacht worden. Auch sehr bedauerlich.
Soziale Netzwerke als Alternative?
So… das aber nur als (zu lange) Vorgeschichte zur eigentlichen Betrachtung: Gibt es Alternativen zum klassischen Forum?
In meinen Augen nicht!
Lemmy – nett aber nicht geeignet
Die im vorstehenden Fall nun eingerichtete „Alternative“ habe ich sofort ausprobiert. Zufällig hatte ich eh schon einen (eher wenig genutzten) Feddit-Account und noch zufälliger sogar auf dem Server, bei dem auch die neue Community untergebracht ist. Das ist zwar bei föderierten Netzwerken nicht von Bedeutung, passte mir aber gut. Also bin ich beigetreten. Und schon nach so wenigen Tagen kann ich für mich feststellen: Nein, Lemmy ist keine Alternative zu dem alten Forum.
Lemmy ist vom Ansatz her kein klassisches Soziales Blogging-Netzwerk (auch wenn man es als solches nutzen kann), sondern ein spezieller Link-Aggregator, der dem Prinzip von Reddit nachempfunden ist. Es erlaubt die Gründung von Communitys, in welchen themenbezogen geteilt werden kann. Die Position eines jeden Postings und Kommentars dazu kann per Up- bzw. Downvoting durch die Nutzer nach oben oder unten „geschoben“ werden. Eine weitergehende Strukturierung ist aber nicht möglich. Damit wird jede Community irgendwann zu einem großen „Kasten“ voller Postings (mit den dazugehörigen Diskussionen) ohne jeglich Sortierung (abgesehen vom Voting-Stand). Chronologie fällt hinter der Voting-Gewichtung zurück. Auf jeder Seite werden zwanzig Themen dargestellt… die nächste Seite erreicht man dann über einen Button. Themen, die vielleicht aktuell sind, aber momentan nicht aktuell diskutiert werden, Fragen, die nicht aktuell beantwortet werden, rutschen damit ganz schnell aus dem Sichtfeld des Benutzers… und ich denke, ab der dritten Seite sind sie nahezu für immer verschollen.
Es gibt zwar auch eine Suchfunktion, die sich sogar auf einzelne Communitys beschränken lässt… aber das ist kein Ersatz für eine Struktur. Unter-Communitys könnten das verbessern… jibbet aber leider nicht. Alternativ könnte man zumindest hilfsweise mit Hashtags ein wenig strukturieren… jibbet aber leider nicht (auch wenn es diesbezüglich schon eine Anfrage/Diskussion bei den Entwicklern gibt… ich hoffe, das kommt vielleicht noch).
Themen geraten also bei Lemmy, wenn eine Community stärker genutzt wird, unter die Lawine aus anderen Themen. Es nützt nicht einmal etwas, sich die ungefähre Position eines Themas zu merken, denn durch das Up- und Downvoting gerät die Reihenfolge regelmäßig durcheinander. Chancenlos!
Was noch viel dramatischer ist… die instabile Reihenfolge findet auch innerhalb von Themen statt. Kommentare/Antworten rutschen durch das Voting rauf und runter. In einem Forum findet man den letzten aktuellen Kommentar meist ganz unten. Bei Lemmy kann er sonstewo landen… und in einer Stunde schon wieder woanders sein. Ganz besonders ist mir das bei einem Thema der o.g. Community aufgefallen, bei dem ich ich kommentiert hatte. Überdies können Kommentare auch direkt kommentiert werden, was zu einer noch unübersichtlicheren Hierarchie führt. Der Baum lässt sich leider auch nicht zuklappen… weder automatisch noch manuell… es erscheinen also auch dauerhaft alle „Kommentar“ und „Kommentar-Kommentar“ und „Ko…“. 😉
Ein Forum ist ein Forum
Ein Forum ist halt ein Forum. Es lebt von der Struktur, die mittels Unterforen eingerichtet wird… und von ein bisserl, möglichst nicht übertriebener Moderation. Man kann sich die aktuellsten Themen anschauen, die neuesten Themen, die am intensivsten beantworteten Themen, die eigenen Themen, die themen mit eigenen Antworten, die neuen Themen seit dem letzten Besuch… … … anzeigen lassen und findet sich schnell zurecht. Die rein chronologische Reihenfolge macht das Auffinden von Informationen auch noch einfacher. Und die meisten Foren-Anwendungen bieten überdies noch eine meist sehr komfortable Suchfunktion (bei der man oft sogar die Unterforen auswählen kann, in welchen gesucht werden soll).
Dadurch ist ein Forum auch immer irgendwie eine Wissens-Datenbank… ein Fels in der Brandung des schnelllebigen Internet von heute… und eine Art historisches Archiv.
Nein… Lemmy ist definitiv nicht einmal im Ansatz eine Alternative zu einem klassischen Forum. Es kann ein solches nicht ersetzen… höchstens ergänzen… aber auch das ist eigentlich öberflüssig.
Generell sind die Sozialen Netzwerke insgesamt nicht als Ersatz für ein Forum geeignet. Sie verfolgen den Ansatz, schnellebige Statements und Informationen rauszuhauen, die nach kurzer Zeit schon wieder in Vergessenheit geraten. Eine Strukturierung wie beim klassischen Forum ist kaum vorgesehen und niemals so leistungsfähig. Hubzilla und Friendica bieten Kanäle an, die „Foren“ genannt werden, jedoch fehlt auch hier die Möglichkeit einer anständigen Strukturierung.
Oldschool aber unersetzbar
Foren mögen oldschool erscheinen, sind aber für viele Belange die beste Möglichkeit eines Informations- und Erfahrungsaustauschs und für Diskussionen. Wer es chaotisch mag oder wem es nur darauf ankommt, mal etwas herauszuschreien… für den mögen SN taugen…
Ich habe selbst schon das eine oder andere Forum betrieben… wer mich jetzt fragt, welches meine liebste Forensoftware ist, dem antworte ich: Simple Machines Forum (SMF). Es ist open source, sehr wartungsarm und — im Vergleich zu ähnlichen Anwendungen — auch überwiegend völlig unproblematisch, was Updates anbelangt (große und kleine). Es bietet allein schon eine ordentliche Auswahl an Features und eine stattliche Anzahl an Addons und Themes. Wer genervt ist, weil phpBB mal wieder „bockt“, dem empfehle ich, es mit SMF zu versuchen. Lohnt!
Und Foren lohnen! Sie sind nicht überholt oder überflüssig, sondern bedeutender denn je. Ich hoffe, dass nicht mehr so viele Foren aus teilweise „seltsamen“ Gründen verschwinden. Ein Verweis auf SN (auch auf föderierte) ist jedenfalls Blödsinn.
[1] Bad News zum Ende des Jahres
[2] Das EDF schließt die Pforten – ein trauriger Tag für die Szene
[3] Ein WIRKLICH schwarzer Tag!
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