Abschied vom... meine Gedanken zur Einstufung der AfD durch den Verfassungsschutz
Abschied vom... Ja wovon denn? Das werde ich hier einmal darlegen und dabei Partei für eine Partei ergreifen, für welche man nach der Meinung vieler gar nicht Partei ergreifen darf, völlig unabhängig davon, was ich von dieser Partei halte und wie ich zu dieser Partei stehe...
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Abschied vom... Ja wovon denn? Das werde ich hier einmal darlegen und dabei Partei für eine Partei ergreifen, für welche man nach der Meinung vieler gar nicht Partei ergreifen darf, völlig unabhängig davon, was ich von dieser Partei halte und wie ich zu dieser Partei stehe.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine eigene Behörde zur Festlegung wissenschaftlicher Gewissheiten eingerichtet. BfwW... das Bundesamt für wissenschaftliche Wahrheit. Es erhielt vom Ministerium den Auftrag, zu überprüfen, ob an der Behauptung, der Erdkern bestehe aus Nougat, etwas dran ist. Das Ministerium ist selbst zum großen Teil davon überzeugt, dass dem so sein muss. Das BfwW stufte den Erdkern zunächst als Verdachtsfall für Nougat ein und begann die öffentlich einsehbaren Erkenntnisse für die Zusammensetzung des Erdkerns zusammenzutragen und außerdem wurde auch gegraben.
Nun, kurz vor Regierungswechsel lag das Gutachten dem Ministerium vor und es verkündete nach oberflächlichem Querlesen, dass der Erdkern nun gesichert als aus Nougat bestehend eingestuft wurde. Eine genaue Überprüfung des Gutachtens mit 9999 Seiten fand aufgrund der zeitlichen Dringlichkeit nicht statt und es wurde nur einer der darin angeführten Belege der Öffentlichkeit genannt: Wenn man gräbt, dann ist die Erde braun... und je tiefer man gräbt, umso dunkler die Färbung. Nougat ist braun... also sind die Grabungen bis drei Meter Tiefe, die nur braune Erde zutage gebracht haben, der Beweis, dass der Erdkern aus Nougat besteht.
In "umstrittenen" wissenschaftlichen Kreisen bestanden erhebliche Zweifel an der vermeldeten "Tatsache" und an der Aussagekraft des Gutachtens. Auch Teile der Bevölkerung zweifelten... andere glaubte fest daran... aber was alle einte war, dass sie das Gutachten gerne sehen würden. Die einen, um die Überzeugung, der Erdkern bestünde aus Nougat, zu festigen, die anderen, um ihre Zweifel an dieser Aussage zu bestätigen und die "umstrittene" (nicht ganz so wahre) Wissenschaft, um das Gutachten insgesamt zu prüfen.
Nur... das Gutachten ist und bleibt geheim! Das bekommt keiner zu sehen. Ihr müsst dem Ministerium schon glauben, dass der Erdkern "gesichert" aus Nougat besteht. Immerhin kommt die Feststellung ja von ganz Oben... wo man auch Experten hat, die das bestätigen könnten.
Und jetzt mal ehrlich: Wer aufgrund dieser Aussage des Ministeriums glaubt (ja, es geht um Glauben, es ist keine Gewissheit), der Erdkern bestünde aus Nougat, der glaubt auch (Achtung... alter, aber immer mal wieder passender Vergleich), dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Das, was hier als "gesichert" ausposaunt wird ist nichts anderes als eine Art "heilige Schrift"... eine Behauptung, an die man glauben muss, ohne auch nur eine Spur von Gewissheit zu haben.
Ok... ich geb ja zu... das war jetzt absoluter Blödsinn, sollte aber einmal aufzeigen, wie man die Feststellung des BfV, die AfD sei "gesichert" rechtsextremistisch (im Sinne von verfassungsfeindlich) auch einmal betrachten kann.
Es ist eine Be-haup-tung einer Behörde, welche dem Innenministerium (welches seinerseits weisungsbefugt gegenüber der Behörde ist) unterstellt ist und von Politikern einer Partei geführt wird, für welche die AfD eine ernstzunehmende Konkurrenz (sie sprechen ja gerne von "Feinden" oder "Gegnern") ist und ihnen womöglich in ein paar Jahren gutbezahlte Machtpöstchen streitig machen könnte. Vor allem aber ist das BMI, wie auch das BfV Exekutivorgan (also ein Teil der drei Staatsgewalten) und wird von der jeweilig amtierenden Regierung gesteuert.
Nun bin ich Atheist und glaube nicht einfach irgendwas. Außerdem bin ich naturwissenschaftlich geprägt und habe überdies ein rechtswissenschaftliches Studium absolviert und einen entsprechenden Abschluss. Wenn mir gesagt wird, die AfD sei "gesichert" rechtsextremistisch... das zeigt unser Gutachten... verspüre ich den Drang, mir das Gutachten anzuschauen, ob ich denn zu dem selben Schluss komme und ob mir die Belege - auch aus juristischer Perspektive - ausreichen, um die Einstufung zu rechtfertigen (selbst wenn ich persönlich es vielleicht nicht so klar eingeordnet hätte).
Aber... Fehlanzeige. Das kriegt sonst keiner zu sehen. Weder die Öffentlichkeit, noch das Objekt des Gutachtens... also besagte Partei. Wir sollen das einfach glauben. In der Kirche mag das angehen, in der Demokratie und einem Rechtsstaat hat "Glauben" aber nix zu suchen.
Trotzdem springen sehr viele - beinahe alle - darauf an und sagen, die AfD sei "gesichert rechtsextremistisch". Nein... ist sie nicht. Also nicht, weil sie es nicht vielleicht tatsächlich doch sein könnte, sondern weil es lediglich die Einstufung einer Exekutivbehörde ist, die das für sich und in der Öffentlichkeit be-haup-tet, ohne Beweise dafür vorzulegen.
Bei jeden Mordverdächtigen achtet die Presse peinlich darauf, auch immer ganz betont ein "Mutmaßlich" einzubauen... manchmal an Stellen, wo es nicht einmal passt. Der Grund dafür ist, dass sich die Presse auf die Achtung der Unschuldsvermutung verpflichtet hat. Und das "Mutmaßlich" darf erst dann wegfallen, wenn ein Tatverdächtiger tatsächlich rechtskräftig verurteilt ist. Selbst wenn es offensichtlich für jeden ist, gilt diese Selbstbeschränkung. Das geht für mich auch in Ordnung. Obwohl es teilweise echt skurril anmutet (man denke nur an die Ermordung von Rouven L., die jeder als Video-Aufzeichnung sehen konnte... auch wenn es noch nicht abgeurteilt ist, ist für jeden klar ersichtlich, dass der "mutmaßliche" Messerstecher den Polizisten mit einem Stich in den Hals vor laufenden Kameras tötet).
Jetzt ist die Sache mit der Einstufung damit nicht 1:1 zu vergleichen, aber es gibt schon Parallelen. Es dreht sich nicht um Strafrecht, aber die Einstufung und der Umgang damit durch Politiker, weiten Teilen der Presse, ja sogar der Kirche (die sich lieber um die kümmern sollte, welche an einen unsichtbaren Freund glauben) und jedem, der meint jetzt ausposaunen zu müssen, die AfD sei gesichert rechtsextremistisch... das sei quasi jetzt amtlich und damit bewiesen, führt zu Restriktionen, Sanktionen und einer Stigmatisierung. Man will verhindern, dass Politiker dieser Partei auch weiterhin in den öffentlich-rechtlichen Medien zu sehen und zu hören sind... man möchte am liebsten jeden Beamten, der - oft auch nur passives - Mitglied der AfD ist, aus dem Amt entfernen... man überlegt die Partei von der staatlichen Parteienfinanzierung auszuschließen...
Es hat also auch jetzt schon enorme Auswirkungen, weil es etliche gibt (in Politik und Presse), welche die reine Behauptung zu einer nachgewiesenen Tatsache machen... und weil es so viele Blöde gibt, die das auch noch mit Begeisterung nachplappern (da ist der Wunsch halt der Vater des Gedanken... und wenn Politik und Presse das schon machen, muss es richtig sein). Es ist also schon ein Urteil gefällt... durch die Behauptung der Exekutive.
Moooment... ein Urteil? Durch die Exekutive? Das geht doch gar nicht. Das ist doch der Judikative im Rechtsstaat vorbehalten. Also es gibt gar kein "Urteil" und die Exekutive in Form des BfV darf sich auch nicht als Ankläger, Richter und Vollstrecker in einem betätigen. Das geht einfach nicht. Trotzdem ist die Wirkung der öffentlichen Verkündigung ein solche, wie sie nach einem Urteilsspruch zu erwarten wäre.
Ach... und Rechtsstaat... da war doch noch etwas...
Genau, die Überschrift... und meine Einschätzung, dass sich die Bundesrepublik Deutschland damit ein weiteres, großes Stück davon verabschiedet hat, ein Rechtsstaat zu sein.
Grundprinzipien des Rechtsstaats sind nämlich der ordentliche Rechtsweg und die Wahrung des Rechtsweges.
Hier aber wurde faktisch ein Urteil gefällt (zumindest in der Außenwirkung und den Auswirkungen)... zwar von der falschen Gewalt, welche dazu gar nicht befugt ist... ohne dass dem Betroffenen rechtliches Gehör eingeräumt wurde. Und vor allem, ohne dass dem Betroffenen nach Verkündigung des "Urteils" mitgeteilt wird, auf welcher Grundlage die Entscheidung gefällt wurde. Der Betroffene erfährt nicht, was ihm vorgeworfen wird. Nur, dass ihm etwas vorgeworfen wird, aufgrund dessen er abgeurteilt wurde.
Ich bin mal gespannt, was da nun letztlich wirklich drin steht. Denn der eine Punkt... "völkischer Nationalismus" ist derart "Gummi"... das reicht nun wirklich nicht. Insbesondere, weil dann das Grundgesetz selbst auch "verfassungsfeindlich" wäre und "Gegen die Menschenwürde verstoßen" würde. Die Ausführungen dazu spare ich mir. Ist halt so... kann man nix machen. Das allein kann nie und nimmer ausreichen. Da müsste also noch was richtig Knallhartes drin stehen. Allerdings beschleicht mich der Verdacht, dass es darin womöglich doch nix gibt. Es soll ja anscheinend so sein, dass das Gutachten dem Spiegel vorliegt oder zumindest vorlag. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Redaktion sich eine derart schwachen Argumentationspunkt rausgreift, wenn im Gutachten noch echte "Knaller" drin wären. Die würden sich mit dem "Knaller" nicht zurückhalten, sondern genau damit Munition für den öffentlichen Diskurs liefern. Kommt aber nix... vielleicht, weil da sonst nix drin ist und das größte Gewicht die Sache mit dem "Völkisch" ist?
Wenn dem so wäre, dann erklärt es sich auch von selbst, weshalb mit einem Verbotsverfahren gezögert wird. Mit dieser einen Patrone kann man die Schlacht vor dem Verfassungsgericht nicht gewinnen. Das würde krachend scheitern und wäre dann der "Persilschein" für die AfD. Und genau den wollen sie ihnen ja nicht liefern. Viel besser ist da so eine Be-haup-tung einer Exekutivbehörde, die nicht durch Fakten belegt ist, aber schön in der öffentlichen Meinung gärt.
Die Angelegenheit, mit der Darstellung einer unbewiesenen Behauptung als Tatsache, den angedachten Sanktionen aufgrund einer eigentlich nicht für die öffentliche Wertung bestimmten Einstufung, und der massiven Erschwerung des Rechtsweges bedeutet für mich Deutschlands Abschied davon, ein echter Rechtsstaat zu sein.
Was jetzt die Wahrheit ist, ob die AfD tatsächlich die "Demokratie abschaffen" will... das weiß ich nicht. Ich habe deren Parteiprogramm und auch das Wahlprogramm gelesen. Nicht überflogen, sondern ge-le-sen. So wie ich das mit den Partei- und Wahlprogrammen von SPD, CDU, FDP, Linke, Grüne auch getan habe. Und ich habe da ums Verrecken nichts gefunden, was eine Demokratiefeindlichkeit belegen oder auf die geplante Abschaffung der FDGO hindeuten würde. Tut mir leid.
Wenn es da tatsächlich haltbare Beweise gibt, dann auf den Tisch damit... Butter bei die Fische! Und wenn es überzeugend und nicht nur wischi-waschi ist, dann bin ich der Letzte, der einer solchen Einstufung als "gesichert rechtsextremistisch" widersprechen würde.
BTW: Nichts anderes würde ich hier schreiben, wenn es die Linke betreffen würde.
Aber bitte jetzt mal ganz nüchtern bleiben... und erkennen: Das, was jetzt vorliegt und vom BMI verkündet wurde, ist lediglich die interne Einstufung einer (parteipolitisch durchaus abhängigen) Exekutivbehörde... aufgrund von Behauptungen ohne die Möglichkeit der Überprüfung. Und es ist definitiv kein "Urteil". Alles nur "mutmaßlich", bis vielleicht irgendwann einmal das Verfassungsgericht darüber geurteilt hat.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine eigene Behörde zur Festlegung wissenschaftlicher Gewissheiten eingerichtet. BfwW... das Bundesamt für wissenschaftliche Wahrheit. Es erhielt vom Ministerium den Auftrag, zu überprüfen, ob an der Behauptung, der Erdkern bestehe aus Nougat, etwas dran ist. Das Ministerium ist selbst zum großen Teil davon überzeugt, dass dem so sein muss. Das BfwW stufte den Erdkern zunächst als Verdachtsfall für Nougat ein und begann die öffentlich einsehbaren Erkenntnisse für die Zusammensetzung des Erdkerns zusammenzutragen und außerdem wurde auch gegraben.
Nun, kurz vor Regierungswechsel lag das Gutachten dem Ministerium vor und es verkündete nach oberflächlichem Querlesen, dass der Erdkern nun gesichert als aus Nougat bestehend eingestuft wurde. Eine genaue Überprüfung des Gutachtens mit 9999 Seiten fand aufgrund der zeitlichen Dringlichkeit nicht statt und es wurde nur einer der darin angeführten Belege der Öffentlichkeit genannt: Wenn man gräbt, dann ist die Erde braun... und je tiefer man gräbt, umso dunkler die Färbung. Nougat ist braun... also sind die Grabungen bis drei Meter Tiefe, die nur braune Erde zutage gebracht haben, der Beweis, dass der Erdkern aus Nougat besteht.
In "umstrittenen" wissenschaftlichen Kreisen bestanden erhebliche Zweifel an der vermeldeten "Tatsache" und an der Aussagekraft des Gutachtens. Auch Teile der Bevölkerung zweifelten... andere glaubte fest daran... aber was alle einte war, dass sie das Gutachten gerne sehen würden. Die einen, um die Überzeugung, der Erdkern bestünde aus Nougat, zu festigen, die anderen, um ihre Zweifel an dieser Aussage zu bestätigen und die "umstrittene" (nicht ganz so wahre) Wissenschaft, um das Gutachten insgesamt zu prüfen.
Nur... das Gutachten ist und bleibt geheim! Das bekommt keiner zu sehen. Ihr müsst dem Ministerium schon glauben, dass der Erdkern "gesichert" aus Nougat besteht. Immerhin kommt die Feststellung ja von ganz Oben... wo man auch Experten hat, die das bestätigen könnten.
Und jetzt mal ehrlich: Wer aufgrund dieser Aussage des Ministeriums glaubt (ja, es geht um Glauben, es ist keine Gewissheit), der Erdkern bestünde aus Nougat, der glaubt auch (Achtung... alter, aber immer mal wieder passender Vergleich), dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Das, was hier als "gesichert" ausposaunt wird ist nichts anderes als eine Art "heilige Schrift"... eine Behauptung, an die man glauben muss, ohne auch nur eine Spur von Gewissheit zu haben.
Ok... ich geb ja zu... das war jetzt absoluter Blödsinn, sollte aber einmal aufzeigen, wie man die Feststellung des BfV, die AfD sei "gesichert" rechtsextremistisch (im Sinne von verfassungsfeindlich) auch einmal betrachten kann.
Es ist eine Be-haup-tung einer Behörde, welche dem Innenministerium (welches seinerseits weisungsbefugt gegenüber der Behörde ist) unterstellt ist und von Politikern einer Partei geführt wird, für welche die AfD eine ernstzunehmende Konkurrenz (sie sprechen ja gerne von "Feinden" oder "Gegnern") ist und ihnen womöglich in ein paar Jahren gutbezahlte Machtpöstchen streitig machen könnte. Vor allem aber ist das BMI, wie auch das BfV Exekutivorgan (also ein Teil der drei Staatsgewalten) und wird von der jeweilig amtierenden Regierung gesteuert.
Nun bin ich Atheist und glaube nicht einfach irgendwas. Außerdem bin ich naturwissenschaftlich geprägt und habe überdies ein rechtswissenschaftliches Studium absolviert und einen entsprechenden Abschluss. Wenn mir gesagt wird, die AfD sei "gesichert" rechtsextremistisch... das zeigt unser Gutachten... verspüre ich den Drang, mir das Gutachten anzuschauen, ob ich denn zu dem selben Schluss komme und ob mir die Belege - auch aus juristischer Perspektive - ausreichen, um die Einstufung zu rechtfertigen (selbst wenn ich persönlich es vielleicht nicht so klar eingeordnet hätte).
Aber... Fehlanzeige. Das kriegt sonst keiner zu sehen. Weder die Öffentlichkeit, noch das Objekt des Gutachtens... also besagte Partei. Wir sollen das einfach glauben. In der Kirche mag das angehen, in der Demokratie und einem Rechtsstaat hat "Glauben" aber nix zu suchen.
Trotzdem springen sehr viele - beinahe alle - darauf an und sagen, die AfD sei "gesichert rechtsextremistisch". Nein... ist sie nicht. Also nicht, weil sie es nicht vielleicht tatsächlich doch sein könnte, sondern weil es lediglich die Einstufung einer Exekutivbehörde ist, die das für sich und in der Öffentlichkeit be-haup-tet, ohne Beweise dafür vorzulegen.
Bei jeden Mordverdächtigen achtet die Presse peinlich darauf, auch immer ganz betont ein "Mutmaßlich" einzubauen... manchmal an Stellen, wo es nicht einmal passt. Der Grund dafür ist, dass sich die Presse auf die Achtung der Unschuldsvermutung verpflichtet hat. Und das "Mutmaßlich" darf erst dann wegfallen, wenn ein Tatverdächtiger tatsächlich rechtskräftig verurteilt ist. Selbst wenn es offensichtlich für jeden ist, gilt diese Selbstbeschränkung. Das geht für mich auch in Ordnung. Obwohl es teilweise echt skurril anmutet (man denke nur an die Ermordung von Rouven L., die jeder als Video-Aufzeichnung sehen konnte... auch wenn es noch nicht abgeurteilt ist, ist für jeden klar ersichtlich, dass der "mutmaßliche" Messerstecher den Polizisten mit einem Stich in den Hals vor laufenden Kameras tötet).
Jetzt ist die Sache mit der Einstufung damit nicht 1:1 zu vergleichen, aber es gibt schon Parallelen. Es dreht sich nicht um Strafrecht, aber die Einstufung und der Umgang damit durch Politiker, weiten Teilen der Presse, ja sogar der Kirche (die sich lieber um die kümmern sollte, welche an einen unsichtbaren Freund glauben) und jedem, der meint jetzt ausposaunen zu müssen, die AfD sei gesichert rechtsextremistisch... das sei quasi jetzt amtlich und damit bewiesen, führt zu Restriktionen, Sanktionen und einer Stigmatisierung. Man will verhindern, dass Politiker dieser Partei auch weiterhin in den öffentlich-rechtlichen Medien zu sehen und zu hören sind... man möchte am liebsten jeden Beamten, der - oft auch nur passives - Mitglied der AfD ist, aus dem Amt entfernen... man überlegt die Partei von der staatlichen Parteienfinanzierung auszuschließen...
Es hat also auch jetzt schon enorme Auswirkungen, weil es etliche gibt (in Politik und Presse), welche die reine Behauptung zu einer nachgewiesenen Tatsache machen... und weil es so viele Blöde gibt, die das auch noch mit Begeisterung nachplappern (da ist der Wunsch halt der Vater des Gedanken... und wenn Politik und Presse das schon machen, muss es richtig sein). Es ist also schon ein Urteil gefällt... durch die Behauptung der Exekutive.
Moooment... ein Urteil? Durch die Exekutive? Das geht doch gar nicht. Das ist doch der Judikative im Rechtsstaat vorbehalten. Also es gibt gar kein "Urteil" und die Exekutive in Form des BfV darf sich auch nicht als Ankläger, Richter und Vollstrecker in einem betätigen. Das geht einfach nicht. Trotzdem ist die Wirkung der öffentlichen Verkündigung ein solche, wie sie nach einem Urteilsspruch zu erwarten wäre.
Ach... und Rechtsstaat... da war doch noch etwas...
Genau, die Überschrift... und meine Einschätzung, dass sich die Bundesrepublik Deutschland damit ein weiteres, großes Stück davon verabschiedet hat, ein Rechtsstaat zu sein.
Grundprinzipien des Rechtsstaats sind nämlich der ordentliche Rechtsweg und die Wahrung des Rechtsweges.
Hier aber wurde faktisch ein Urteil gefällt (zumindest in der Außenwirkung und den Auswirkungen)... zwar von der falschen Gewalt, welche dazu gar nicht befugt ist... ohne dass dem Betroffenen rechtliches Gehör eingeräumt wurde. Und vor allem, ohne dass dem Betroffenen nach Verkündigung des "Urteils" mitgeteilt wird, auf welcher Grundlage die Entscheidung gefällt wurde. Der Betroffene erfährt nicht, was ihm vorgeworfen wird. Nur, dass ihm etwas vorgeworfen wird, aufgrund dessen er abgeurteilt wurde.
Ich bin mal gespannt, was da nun letztlich wirklich drin steht. Denn der eine Punkt... "völkischer Nationalismus" ist derart "Gummi"... das reicht nun wirklich nicht. Insbesondere, weil dann das Grundgesetz selbst auch "verfassungsfeindlich" wäre und "Gegen die Menschenwürde verstoßen" würde. Die Ausführungen dazu spare ich mir. Ist halt so... kann man nix machen. Das allein kann nie und nimmer ausreichen. Da müsste also noch was richtig Knallhartes drin stehen. Allerdings beschleicht mich der Verdacht, dass es darin womöglich doch nix gibt. Es soll ja anscheinend so sein, dass das Gutachten dem Spiegel vorliegt oder zumindest vorlag. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Redaktion sich eine derart schwachen Argumentationspunkt rausgreift, wenn im Gutachten noch echte "Knaller" drin wären. Die würden sich mit dem "Knaller" nicht zurückhalten, sondern genau damit Munition für den öffentlichen Diskurs liefern. Kommt aber nix... vielleicht, weil da sonst nix drin ist und das größte Gewicht die Sache mit dem "Völkisch" ist?
Wenn dem so wäre, dann erklärt es sich auch von selbst, weshalb mit einem Verbotsverfahren gezögert wird. Mit dieser einen Patrone kann man die Schlacht vor dem Verfassungsgericht nicht gewinnen. Das würde krachend scheitern und wäre dann der "Persilschein" für die AfD. Und genau den wollen sie ihnen ja nicht liefern. Viel besser ist da so eine Be-haup-tung einer Exekutivbehörde, die nicht durch Fakten belegt ist, aber schön in der öffentlichen Meinung gärt.
Die Angelegenheit, mit der Darstellung einer unbewiesenen Behauptung als Tatsache, den angedachten Sanktionen aufgrund einer eigentlich nicht für die öffentliche Wertung bestimmten Einstufung, und der massiven Erschwerung des Rechtsweges bedeutet für mich Deutschlands Abschied davon, ein echter Rechtsstaat zu sein.
Was jetzt die Wahrheit ist, ob die AfD tatsächlich die "Demokratie abschaffen" will... das weiß ich nicht. Ich habe deren Parteiprogramm und auch das Wahlprogramm gelesen. Nicht überflogen, sondern ge-le-sen. So wie ich das mit den Partei- und Wahlprogrammen von SPD, CDU, FDP, Linke, Grüne auch getan habe. Und ich habe da ums Verrecken nichts gefunden, was eine Demokratiefeindlichkeit belegen oder auf die geplante Abschaffung der FDGO hindeuten würde. Tut mir leid.
Wenn es da tatsächlich haltbare Beweise gibt, dann auf den Tisch damit... Butter bei die Fische! Und wenn es überzeugend und nicht nur wischi-waschi ist, dann bin ich der Letzte, der einer solchen Einstufung als "gesichert rechtsextremistisch" widersprechen würde.
BTW: Nichts anderes würde ich hier schreiben, wenn es die Linke betreffen würde.
Aber bitte jetzt mal ganz nüchtern bleiben... und erkennen: Das, was jetzt vorliegt und vom BMI verkündet wurde, ist lediglich die interne Einstufung einer (parteipolitisch durchaus abhängigen) Exekutivbehörde... aufgrund von Behauptungen ohne die Möglichkeit der Überprüfung. Und es ist definitiv kein "Urteil". Alles nur "mutmaßlich", bis vielleicht irgendwann einmal das Verfassungsgericht darüber geurteilt hat.
My rules – my Hubzilla (en)
After recently writing a ‘Hubzilla-Häppchen’ on the topic of ‘channel calming,’ I thought I would share my personal configuration here, along with some explanations... and perhaps show what a great tool Hubzilla is for participating in the Fediverse in a relaxed manner...
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After recently writing a ‘Hubzilla-Häppchen’ on the topic of ‘channel calming,’ I thought I would share my personal configuration here, along with some explanations... and perhaps show what a great tool Hubzilla is for participating in the Fediverse in a relaxed manner.
The channel roles ‘Public’ and ‘Personal’ are a good choice for getting started and correspond to what you would expect from the Fediverse and social networks in general. However, these settings do not protect you from being annoyed by spam or receiving ‘inappropriate’ comments from strangers (i.e. participants without a connection).
To achieve this, you need to dip into Hubzilla's bag of tricks. With its sophisticated permission system, Hubzilla offers all the tools you need for an enjoyable Fediverse experience.
To do this, you need to select the ‘Custom’ setting for the channel role.
This is done via Settings (in the main menu... the one with your profile picture... at the top of the navigation bar) ➔ Channel Settings. There, select ‘Custom’ from the ‘Channel Role’ drop-down menu.
Then, set the permissions precisely under Settings ➔ Privacy Settings. This is done by clicking on the ‘Custom configuration of channel role’ button to switch to the role editor. You will first see a warning: ‘Proceed with caution - Changing advanced configuration settings can impact your, and your contacts channels functionality and security.’ If you confirm that you want to take the ‘risk’, you will be taken to the configuration editor for the channel role.
First, you should think about what you want to allow whom on the Internet, in the Fediverse and in the Grid (the network of all Hubzilla hubs)... in other words, what rights you want to grant to others.
Below, I present my personal preferences. If you have other ideas, you must specify them for yourself and ultimately implement them in the channel role rules. This is therefore a highly individual decision... and everyone is entitled to their own opinion. There is no right or wrong here.
My idea for participating with my main channel is as follows: I want everyone on the internet – whether they have a Fediverse account or not – to be able to see my posts. This should be the case on other instances and also in my channel stream. In addition, everyone on the internet should be able to see my standard profile. However, my contacts (i.e. my connections) are nobody else's business. Only my connections should be able to see them. Everyone should also be able to see my media and images, as well as my websites and wikis.
However, I don't want to receive posts directly from strangers in my stream. And I don't want everyone to be able to edit my web and wiki pages or create new ones. I would much rather decide who is allowed to do that. I also only want to allow connections to post on my ‘wall’, i.e. directly in my channel stream. Strangers should not be able to like/dislike or comment on my posts. This should also be reserved for my contacts. The same applies to chatting and repeating or sharing my posts. The administration of my channel is my business... and perhaps that of one or a few trusted individuals... in case I am unavailable for a longer period of time.
At this point, it is important to remember that Hubzilla's permissions are based on the whitelist principle. The basis for this is the channel role. Everything that is permitted in this is generally permitted for the selected groups and cannot be removed elsewhere. With the contact roles, you can then grant further permissions (for all points for which you have set the permission ‘Only those you explicitly allow’ in the channel role). However, you can create as many contact roles as you like with different additional permissions and assign them to different connections.
It is therefore advisable to be quite restrictive with the channel roles and to set most items to ‘Only those you explicitly allow’.
Now I will go through the individual items in the channel role and show how I have set them...
1. Can view my channel stream and my posts -> Anybody on the Internet
This makes all my posts public so that everyone can see them.
2. Can send me their channel stream and posts -> Only those you explicitly allow
I will allow all my connections to do this for now via my own standard contact role, which I will create later.
3. Can view my default profile -> Anybody on the Internet
I also want everyone on the Internet to be able to see my default profile.
4. Can view my connections -> Only those you explicitly allow
I also grant this (my personal decision/setting) to all my connections via my own standard contact role.
5. Can view my file storage and photos -> Anybody on the internet
Here, permission must be granted to everyone, because media and images are sometimes (mostly) shared in posts that everyone should be able to see.
6. Can upload/modify my file storage and photos -> Only me
Only I am allowed to mess around with my files and folders. Period. End of story.
7. Can view my channel webpages -> Anybody on the Internet
8. Can view my wiki pages -> Anybody on the Internet
In both cases, this is public content... visible to everyone.
9. Can create/edit my channel webpages -> Only me
My websites are my websites. Anyone who wants to create their own must register and create their own channel.
10. Can write to my wiki pages -> Only those you explicitly allow
I only allow certain connections to edit and create entries in my wikis. To do this, I have to create a separate contact role.
11. Can post on my channel (wall) page -> Only those you explicitly allow
I initially allow all my connections to do this via my own standard contact role.
12. Can comment on or like my posts -> Only those you explicitly allow
This is also only allowed for all my connections via my own standard contact role. This prevents comments from strangers.
13. Can send me direct messages -> Only those you explicitly allow
14. Can like/dislike profiles and profile things -> Only those you explicitly allow
15. Can chat with me -> Only those you explicitly allow
These three permissions are also only for my contacts (my own default contact list).
16. Can source/mirror my public posts in derived channels -> Only those you explicitly allow
I also only allow repeating and sharing (quote posting) via my own default contact role to all my connections.
17. Can administer my channel -> Only those you explicitly allow
If necessary, I will create an extra contact role for this purpose in order to grant certain, particularly trustworthy contacts this ‘sacred task’ if necessary.
Now a few words about the general privacy settings:
‘Automatically approve new contacts’ should remain disabled, because otherwise strangers could secure rights by “following” your channel that I explicitly only grant to those with whom I establish a connection (i.e., mutual “following”).
I also leave ‘Accept all messages which mention you’ turned off because I don't want posts from strangers in my stream just because they mention my channel handle.
‘Enable OCAP access’, on the other hand, should be turned on. This allows you to see media in (Hubzilla) posts (especially in forum channels) even if the author/owner has restricted their visibility.
You should think carefully about whether to enable ‘Accept unsolicited comments for moderation’. If you do not enable this, strangers will not be able to comment on your posts. Comments will be discarded. If you enable it, accounts/channels that you are not connected to can also comment on your posts. However, these will not be published immediately. You can decide (moderate) whether the comment should be accepted.
I have only very rarely received inappropriate comments or spam comments, so I have enabled this option. The reason? It is entirely possible (and has happened to me on several occasions) that a stranger has posted a ‘successful/appropriate/special’ comment on one of my posts... and I may have added them to my connections because of this. If I had left the option disabled, such ‘encounters’ would not have been possible.
If inappropriate comments start to take over at some point, I can always turn the option off again. That's my personal opinion... that's why I do it this way. Everyone has to decide for themselves.
Important... after you have made your custom settings and selected your options, be sure to click on the ‘Submit’ button, otherwise all your work will be for nothing. 😉
I have now laid the foundation for my relaxed channel. All I have to do now is create a few contact roles to grant my connections the desired permissions. With this channel role, interaction with connections is initially as restricted as it is for strangers (‘Everyone on the Internet’).
You can manage contact roles via the ‘Contact Roles’ app.
The default contact role ‘Standard’ is the system contact role and cannot be changed. I'll put that on hold for now by disabling the option ‘Automatically assign this role to new contacts’.
I create my own default contact role. I have named it ‘Default’. For this role, I now enable ‘Automatically assign this role to new contacts’ so that all contacts I add from now on will be assigned this role.
To grant my connections the rights discussed above, I have configured the contact role as follows:
Can view my channel stream and posts | X |
Can send me their channel stream and posts | X |
Can view my default channel profile | X |
Can view my connections | X |
Can view my file storage and photos | X |
Can upload/modify my file storage and photos | |
Can view my channel webpages | X |
Can view my wiki pages | X |
Can create/edit my channel webpages | |
Can write to my wiki pages | |
Can post on my channel (wall) page | X |
Can comment on or like my posts | X |
Can send me direct messages | X |
Can like/dislike profiles and profile things | X |
Can chat with me | X |
Can source/mirror my public posts in derived channels | X |
Can administer my channel |
To ensure that this contact role now applies to all my connections, I select the privacy group ‘Friends’ (which, unless changed, is the default group for all contacts) in the input field ‘Assign this role to the following privacy group’ and click on the ‘Submit’ button.
I have also created a contact role called ‘Minimal’, in which I do not grant any additional permissions. This allows me to perfectly simulate a pure ‘follow’ role, because the contact to whom I assign this role has the same rights as ‘Everyone on the Internet’, with the difference that they can see my posts in their timeline.
For those connections that should also be able to contribute to my wikis, I create a contact role called ‘Wiki collaboration’, which has the same permissions as the ‘Default’ contact role, but also allows ‘Can edit my wiki pages’.
And a role called ‘Channel admin’, which also corresponds to the ‘Default’ role, but additionally has the permission ‘Can administer my channel’.
And now my channel feels exactly the way I want it to. I am spared spam and annoyances.
The only thing that can happen now is that one of my connections repeats a post that I don't want to see in my stream or that comes from a user who has no business being in my stream. This post will then end up in my stream. In this case, I use the ‘Superblock’ app to add the original author to the block list and delete the post from my stream. This means that no more posts from this unknown user will appear in my stream in future, and they will no longer be able to do anything more than ‘Everyone on the Internet’... i.e. they cannot give likes/dislikes, repeat my posts or even comment on them.
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Cover image by SerenityArt on Pixabay.
Meine Regeln - mein Hubzilla
Nachdem ich kürzlich ein "Hubzilla-Häppchen" zum Thema "Kanalberuhigung" geschrieben hatte, dachte ich, dass ich mal meine persönliche Konfiguration - mit entsprechenden Erläuterungen - hier vorstelle... und damit vielleicht zeige, welch tolles Werkzeug Hubzilla ist, um entspannt am Fediverse teilzunehmen...
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Nachdem ich kürzlich ein "Hubzilla-Häppchen" zum Thema "Kanalberuhigung" geschrieben hatte, dachte ich, dass ich mal meine persönliche Konfiguration - mit entsprechenden Erläuterungen - hier vorstelle... und damit vielleicht zeige, welch tolles Werkzeug Hubzilla ist, um entspannt am Fediverse teilzunehmen.
Die Kanalrollen "Öffentlich" und "Persönlich" sind eine gute Wahl für den Einstieg und entsprechen dem, was man vom Fediverse und Sozialen Netzwerken im Allgemeinen erwartet. Nur ist man mit diesen Schemata nicht geschützt davor, mit Spam genervt zu werden oder "unpassende" Kommentare von Fremden (also Teilnehmern ohne eine Verbindung) zu bekommen.
Um das zu erreichen, muss man in die Trickkiste von Hubzilla greifen. Hubzilla bietet nämlich mit seinem ausgefeilten Berechtigungssystem alle Werkzeuge für ein angenehmes Fediverse-Erlebnis an.
Dafür muss man für die Kanalrolle die Einstellung "Benutzerdefiniert" auswählen.
Dies geschieht mittels Einstellungen (im Hauptmenü... das mit dem eigenen Profilbild... oben in der Navigationsleiste) ➔ Kanal-Einstellungen. Dort wählt man im Auswahlfeld "Channel Role" den Eintrag "Benutzerdefiniert".
Anschließend stellt man die Berechtigungen unter Einstellungen ➔ Privacy-Einstellungen ganz genau ein. Dies geschieht, indem man über den Button "Benutzerdefinierte Konfiguration der Channel Role" in den Rollen-Editor wechselt. Zunächst wird man noch gewarnt: "Mit Vorsicht vorgehen - Das Ändern von erweiterten Konfigurationseinstellungen kann sich auf die Funktionalität und Sicherheit Ihrer Kanäle und der Ihrer Kontakte auswirken." Bestätigt man, dass man das "Risiko" eingehen möchte, so landet man im Konfigurationseditor für die Kanalrolle.
Vorneweg sollte man sich Gedanken machen, was man wem im Internet, im Fediverse und im Grid (das Netzwerk aller Hubzilla-Hubs) erlauben möchte... welche Rechte man Anderen also einräumen will.
Im Folgenden stelle ich meine persönlichen Präferenzen vor. Wer andere Vorstellungen hat, muss diese entsprechend für sich konkretisieren und letztlich in den Regeln der Kanalrolle umsetzen. Das ist also eine ausgesprochen individuelle Entscheidung... und jeder hat für sich selbst erst einmal recht. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch.
Meine Vorstellung für die Teilnahme mit meinem Haupt-Kanal ist folgende: Ich möchte, dass jeder im Internet - ob er einen Fediverse-Account besitzt, oder nicht - meine Beiträge sehen kann. Das soll auf anderen Instanzen oder auch in meinem Kanal-Stream so sein. Außerdem soll jeder im Internet mein Standard-Profil sehen können. Meine Kontakte (also meine Verbindungen) gehen hingegen nicht jeden etwas an. Das sollen nur meine Verbindungen sehen können. Meine Medien und Bilder soll ebenfalls jeder sehen können, ebenso meine Webseiten und meine Wikis.
Ich möchte allerdings keine Beiträge direkt von Fremden in meinen Stream bekommen. Und ich möchte auch nicht, dass jeder meine Web- und Wikiseiten bearbeiten oder neue erstellen kann. Ich möchte vielmehr selbst festlegen, wer das darf. Auch das Posten auf meine "Wall", also direkt in meinen Kanalstream möchte ich nur Verbindungen erlauben. Fremde sollen auch keine Likes/Dislikes oder Kommentare zu meinen Beiträgen setzen/verfassen können. Das soll ebenfalls meinen Kontakten vorbehalten bleiben. Ebenso das Chatten und das Wiederholen oder Teilen meine Beiträge. Die Administration meines Kanals ist meine Sache... und vielleicht die einer oder einiger weniger echter Vertrauenspersonen... für den Fall, dass ich einmal länger verhindert bin.
Und an dieser Stelle muss man sich nun noch einmal vergegenwärtigen, dass Hubzilla bei seinen Berechtigungen nach dem Whiltelist-Prinzip arbeitet. Die Basis ist dabei die Kanalrolle. Alles, was man in dieser erlaubt, ist generell für die gewählten Kreise erlaubt und kann nicht an anderer Stelle weggenommen werden. Mit den Kontaktrollen kann man dann weitere Berechtigungen erteilen (für alle Punkte, denen man in der Kanalrolle die Berechtigung "Nur die, denen Du es explizit erlaubst" eingestellt hat). Man kann allerdings beliebig viele Kontaktrollen mit unterschiedlichen zusätzlichen Berechtigungen erstellen und verschiedenen Verbindungen zuordnen.
Es empfiehlt sich also, bei den Kanalrollen recht restriktiv zu sein und bei den meisten Punkten "Nur die, denen Du es explizit erlaubst" einzustellen.
Jetzt gehe ich einmal die einzelnen Punkte der Kanalrolle durch und zeige, wie ich sie eingestellt habe...
1. Kann meinen Kanal-Stream und meine Beiträge sehen -> Jeder im Internet
Damit mache ich alle meine Beiträge grundsätzlich öffentlich, sodass sie jeder sehen kann.
2. Kann mir die Beiträge aus seinem Kanal schicken -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
Über die später zu erstellende eigene Standard-Kontaktrolle erlaube ich dies erst einmal allen meinen Verbindungen.
3. Kann mein Standardprofil sehen -> Jeder im Internet
Auch mein Standard-Profil soll jeder, der im Internet unterwegs ist, sehen können.
4. Kann meine Verbindungen sehen -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
Das gewähre ich ebenfalls (meine persönliche Entscheidung/Einstellung) all meinen Verbindungen über die eigene Standard-Kontaktrolle.
5. Kann meine Datei- und Bilderordner sehen -> Jeder im Internet
Hier muss die Berechtigung an jeden vergeben werden, weil Medien und Bilder ja teilweise (größtenteils) in Beiträgen geteilt werden, die auch jeder sehen können soll.
6. Kann in meine Datei- und Bilderordner hochladen/ändern -> Nur ich
An meinen Dateien und Ordnern darf nur ich herumpfuschen. Punkt. Aus. Ende.
7. Kann die Webseiten meines Kanals sehen -> Jeder im Internet
8. Kann meine Wiki-Seiten sehen -> Jeder im Internet
In beiden Fällen sind das erst einmal öffentliche Inhate... also für jeden sichtbar.
9. Kann Webseiten in meinem Kanal erstellen/ändern -> Nur ich
Meine Webseiten sind meine Webseiten. Wer selbst welche erstellen möchte, registriert sich und erstellt einen eigenen Kanal dafür.
10. Kann meine Wiki-Seiten bearbeiten -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
Das Ändern und Erstellen von Einträgen in meinen Wikis erlaube ich nur bestimmten Verbindungen. Dafür muss ich eine eigene Kontaktrolle erstellen.
11. Kann auf meiner Kanal-Seite ("wall") Beiträge veröffentlichen -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
Dies wiederum erlaube ich zunächst allen meinen Verbindungen über die eigene Standard-Kontaktrolle.
12. Darf meine Beiträge kommentieren und mögen/nicht mögen -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
Ebenfalls grundsätzlich nur all meinen Verbindungen über die eigene Standard-Kontaktrolle erlaubt. Damit verhindere ich Kommentare von Fremden.
13. Kann mir direkte Nachrichten schicken -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
14. Kann Profile und Profilsachen mögen/nicht mögen -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
15. Kann mit mir chatten -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
Auch diese drei Berechtigungen nur für meine Kontakte (eigene Standard-Kontaktrolle).
16. Kann meine öffentlichen Beiträge in anderen Kanälen zitieren/spiegeln -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
Das Wiederholen und Teilen (Zitat-Posting) erlaube ich ebenfalls über die eigene Standard-Kontaktrolle grundsätzlich nur all meinen Verbindungen.
17. Kann meinen Kanal administrieren -> Nur die, denen Du es explizit erlaubst
Hierfür erstelle ich bei Bedarf auch wieder eine extra Kontaktrolle, um bestimmten, besonders vertrauenswürdigen Kontakten diese "heilige Aufgabe" ggf. einzuräumen.
Nun noch ein paar Worte zu den allgemeinen Privacy-Einstellungen:
"Neue Kontakte automatisch genehmigen" sollte ausgeschaltet bleiben, weil sich ansonsten Fremde durch das "Folgen" des eigenen Kanals die Rechte sichern könnten, die ich ja explizit nur denen einräume, mit denen ich eine Verbindung eingehe (also wechselseitiges "Folgen").
"Accept all messages which mention you" lasse ich ebenfalls ausgeschaltet, weil ich nicht über eine schlichte Erwähnung über mein Kanal-Handle Beiträge von Fremden in meinem Stream haben möchte.
"Enable OCAP access" sollte man hingegen einschalten. Damit kann man Medien in (Hubzilla-) Postings (insbesondere in Foren-Kanälen) sehen, selbst wenn der Verfasser/Eigentümer sie in der Sichtbarkeit eingeschränkt hat.
Ob man "Accept unsolicited comments for moderation" einschaltet, sollte man sich genau überlegen. Schaltet man es nicht ein, so haben Fremde nicht die Möglichkeit, einen Beitrag zu kommentieren. Kommentare werden verworfen. Schaltet man es ein, so können auch Accounts/Kanäle, zu denen man keine Verbindung hat, einen Kommentar zu einem eigenen Beitrag verfassen. Diese werden aber nicht sofort veröffentlicht. Man selbst kann entscheiden (moderieren), ob der Kommentar angenommen werden soll.
Ich habe bislang nur sehr selten unangemessene Kommentare oder Spam-Kommentare erhalten, sodass ich diese Option eingeschaltet habe. Der Grund? Es ist ja durchaus möglich (und es ist bei mir auch schon öfter vorgekommen), dass ein Fremder einen "gelungenen/passenden/besonderen" Kommentar zu einem meiner Beiträge abgegeben hat... und ich ihn womöglich deshalb zu meinen Verbindungen zugefügt habe. Wenn ich die Option ausgeschaltet gelassen hätte, wären solche "Begegnungen" nicht möglich gewesen.
Sollten irgendwann unpassende Kommentare überhandnehmen, dann kann ich die Option ja wieder ausschalten. Meine persönliche Meinung... drum mache ich das so. Das muss halt jeder für sich selbst entscheiden.
Wichtig... nach den benutzerdefinierten Einstellungen und der Wahl der Optionen unbedingt auf den Button "Absenden" klicken, sonst war die ganze Arbeit für die Katz. 😉
Damit habe ich die Basis für meinen entspannten Kanal geschaffen. Jetzt muss ich nur noch ein paar Kontaktrollen erstellen, um meinen Verbindungen die gewünschten Berechtigungen einzuräumen. Denn mit dieser Kanalrolle ist die Interaktion auch mit den Verbindungen zunächst so eingeschränkt, wie sie es auch für Fremde ("Jeder im Internet") ist.
Die Verwaltung der Kontaktrollen erreicht man über die App "Contact Roles".
Die Standard-Kontaktrolle "Standard" ist die System-Kontaktrolle und kann nicht verändert werden. Die schiebe ich erst einmal aufs Abstellgleis, indem ich die Option "Neuen Kontakten automatisch diese Rolle zuweisen" ausschalte.
Ich baue mir eine eigene Standard-Kontaktrolle. Ich habe sie "Default" genannt. Bei dieser Rolle schalte ich nun "Neuen Kontakten automatisch diese Rolle zuweisen" ein, damit alle Kontakte, die ich ab jetzt hinzufüge, diese Rolle erhalten.
Um meinen Verbindungen nun die oben besprochenen Rechte einzuräumen, habe ich die Kontaktrolle wie folgt konfiguriert:
Kann meinen Kanal-Stream und meine Beiträge sehen | X |
Kann mir die Beiträge aus seinem Kanal schicken | X |
Kann mein Standardprofil sehen | X |
Kann meine Verbindungen sehen | X |
Kann meine Datei- und Bilderordner sehen | X |
Kann in meine Datei- und Bilderordner hochladen/ändern | |
Kann die Webseiten meines Kanals sehen | X |
Kann meine Wiki-Seiten sehen | X |
Kann Webseiten in meinem Kanal erstellen/ändern | |
Kann meine Wiki-Seiten bearbeiten | |
Kann auf meiner Kanal-Seite ("wall") Beiträge veröffentlichen | X |
Darf meine Beiträge kommentieren und mögen/nicht mögen | X |
Kann mir direkte Nachrichten schicken | X |
Kann Profile und Profilsachen mögen/nicht mögen | X |
Kann mit mir chatten | X |
Kann meine öffentlichen Beiträge in anderen Kanälen zitieren/spiegeln | X |
Kann meinen Kanal administrieren |
Damit diese Kontaktrolle nun für alle meine Verbindungen greift, wähle ich im Eingabefeld "Weisen Sie diese Rolle folgender Privacy Gruppe zu" die Privacy Gruppe "Freunde" (welcher als Standard, sofern man nichts verändert hat, alle Kontakte angehören) aus und klicke auf den Button "Absenden".
Und ich habe außerdem eine Kontaktrolle "Minimal" erstellt, in welcher ich gar keine zusätzlichen Berechtigungen erteile. Damit kann ich ein reines "gefolgt werden" perfekt simulieren, denn damit verfügt der Kontakt, welchem ich ausschließlich diese Rolle zuordne, die gleichen Rechte, wie "Jeder im Internet" mit dem Unterschied, dass er meine Beiträge in seine Timeline gespült bekommt.
Für diejenigen Verbindungen, die auch an meinen Wikis mitarbeiten können sollen, erstelle ich eine Kontaktrolle "Wiki-Zusammenarbeit", welche dieselben Berechtigungen wie die Kontaktrolle "Default" besitzt, zusätzlich aber auch "Kann meine Wiki-Seiten bearbeiten" erlaubt.
Und eine Rolle "Kanal-Admin", die ebenfalls der Rolle "Default" entspricht, aber zusätzlich noch über die Berechtigung "Kann meinen Kanal administrieren" verfügt.
Und damit fühlt sich mein Kanal genau so an, wie ich es möchte. Ich bleibe von Spam und Nerverei verschont.
Es kann jetzt nur noch vorkommen, dass eine meine Verbindungen einen Beitrag, den ich in meinem Stream nicht sehen möchte, oder welcher von einem Nutzer stammt, der in meinem Stream nichts zu suchen hat, wiederholt. Dieser Beitrag landet dann in meinem Stream. In diesem Fall setze ich den ursprünglichen Verfasser mit der App "Superblock" auf die Blockliste und lösche den Beitrag aus meinem Stream. Damit kommen künftig auch keine Beiträge mehr von diesem fremden Nutzer mehr in meinen Stream und er kann ohnehin nicht mehr, als "Jeder im Internet"... also auch keine Likes/Dislikes verteilen, meine Beiträge nicht wiederholen oder gar kommentieren.
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Titelbild von SerenityArt auf Pixabay.
Coby ist eingezogen
Neuzugang in der Hunde-Altersresidenz: Coby
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Meine Frau und ich sind ja seit vielen Jahren in der Hunderettung aktiv. Wir haben uns auf die alten Hunde, oft mit Handicap, verlegt.
Wenn hier in Ungarn ein Hund aus einer Tötungsstation gerettet wird und er ist alt, oft krank oder sonst irgendwie eingeschränkt, so hat er kaum noch eine Chance auf Vermittlung. Dafür gibt es einfach zu viele junge und gesunde Hunde, die ja auch gerettet werden müssen. Die finden schon schwer genug ein liebevolles Zuhause. Und die alten bleiben auf der Strecke. Deshalb sind wir inzwischen ein Hundewaisen-Altersruhesitz.
Geht echt ans Herz, weil oftmals viel zu wenig Lebenszeit übrig ist. In den vergangenen Monaten hatten wir einen fürchterlichen "Durchlauf". Im Sommer (Ende Juni) kam der Piet zu uns... ein ca. 15 Jahre alter Puli, der nur Kettenhaltung kannte und inzwischen alterserblindet (nicht völlig, aber stark sehbehindert) war. Der ist mal so richtig aufgeblüht. Im Dezember dann, ließ seine Lebenskraft spürbar nach. Wir kennen das schon... das geht dann furchtbar schnell. Und an einem Abend kam er wieder zu mir an den Tisch, hat sich an meine Füße gelegt... und ist entschlafen.
Danach brachte uns dem Verein, den wir unterstützen, den Jumbo. Einen Schäferhund. Extrem abgemagert und mit etlichen Tumoren. Er konnte aufgrund der Mangelernährung kaum laufen und musste mit einem Tragegestell unterstützt werden. Wir wollten versuchen, ihn wieder aufzubauen, um ihm anschließend die Tumore entfernen zu lassen. Drei Tage hat er geschafft. Dann waren wir in der Tierklinik und dort sagte man uns, dass es absolut keinen Zweck mehr hat. Er würde sicher auch nicht mehr zunehmen und außerdem war ein Tumor am Bein geplatzt. Also mussten wir ihn schon gehen lassen. Kurz vorher kam Luigi zu uns. Er sah aus wie ein Mini-Wolf. Auch leicht sehbehindert und stattliche 17 Jahre alt. Und die hat er, bis er in die Tötungsstation entsorgt wurde, sein ganzes Leben an der Kette verbracht. Er lief nur Kreise. Auch ohne Kette. Aber über die Monate wurde das besser. Er hat dann schon längere Strecken geradeaus geschafft.
Mitte März ließ dann sein Appetit nach und sein Speichel war immer etwas blutig. Inzwischen war er 18 geworden. Als es nicht besser wurde, sind wir zu unserer Tierärztin gegangen, weil wir irgendein Zahnproblem vermuteten. Aber nix! Er hatte einen unentdeckten Tumor am Kiefer im Innenbereich des Mauls und der war aufgerissen. Frau Doktor meinte (sie gibt keinen Hund so schnell auf), das könne man nicht mehr beheben, zumal er in dem Alter vermutlich ohnehin keine Narkose mehr überstehen würde. Und so mussten wir ihn auch so rasch wieder gehen lassen.
Im Dezember kam die Daisy. Ein kleines Mädchen jenseits der zehn Jahre. Sie konnte in der Auffangstation nicht bleiben, weil sie Pflege und OPs brauchte. Sie hatte eine doppelte Hernie (Bauchfellbruch, in die schon Därme und Teile der Blase gedrungen waren) und einen dicken Tumor unter dem rechten Vorderarm. Und... wie immer... Haut und Knochen. Also erstmal aufbauen und Anfang Januar konnte der Bauchfellbruch operiert werden. Die OP hat sie fantastisch überstanden. Und sie war auch agiler und hat weiter zugenommen. Außerdem hatte sie ausgezeichnetes "Heilfleisch". Keine Probleme mit der Narbe. Ende Februar wurde dann der Tumor entfernt. Es handelte sich wohl um einen sehr schnell wachsenden und aggressiven Krebs, sodass der Doc uns sagte, es sei davon auszugehen, dass er schon gestreut hat. Die OP hat sie gut überstanden. Aber ziemlich schnell wurde sie immer schwächer und wollte kaum noch fressen. Ich habe sie gepflegt und betüttelt, aber Anfang April musste sie dann doch erlöst werden.
Langsam sind mir die Tränen ausgegangen.
Aber egal... es gibt immer wieder einen Opa oder eine Oma, die wir zu uns nehmen müssen... und so ist seit vorgestern der Coby bei uns. Er ist ca. 11 Jahre alt und komplett blind. Aber das wohl schon länger... denn er hat sich damit prima arrangiert. So ein süßer Kerl... und endlich mal einer ohne Krankheit. Er konnte nur in der Auffangstation, wo 'zig andere Hunde, oft auch stürmische Jugendliche, herumtoben, wegen seiner Sehbehinderung auf Dauer nicht bleiben.
Er ist mal wieder eine der seltenen Ausnahmen, die nicht Wochen oder Monate brauchen, um "anzukommen"... er IST schon angekommen. Und hat sich, wie alle Hunde, sofort in unser Herz gebohrt.





Und damit sind wir wieder an unserem selbst gesetzten Limit mit zehn Hunden.
Forte - eine "starke" Fediverse-Plattform ist im Kommen
Vor über einem Jahr, im Januar 2024 wurde ein Artikel von mir auf der Webseite GNU/Linux.ch in der "Fediverse-Serie" zum Fediverse-Dienst (streams) veröffentlicht...
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Vor über einem Jahr, im Januar 2024 wurde ein Artikel von mir auf der Webseite GNU/Linux.ch in der "Fediverse-Serie" zum Fediverse-Dienst (streams) veröffentlicht. Zu dieser Zeit habe ich selbst einen (streams) Hub betrieben und wollte mit dem Artikel diesen Dienst etwas bekannter machen. Es gab da auch ein paar Hubs (mehr als heute) und ich hatte selbst sogar einige Neuanmeldungen nach dem Erscheinen des Artikels.
Ende August verkündete der Haupt-Entwickler des Streams-Repositorys (und der Schöpfer von Friendica, Hubzilla, Osada, Zap ...), Mike MacGirvin, dass er das Repo aufgibt bzw. freigibt. Er wolle die Software nicht weiter entwickeln. Einer der Gründe war, dass aber auch wirklich niemand außer ihm zu der Software wesentlich beigetragen hat. Dabei war die Idee, das Repo nicht als eigenständiges Fediverse-Projekt zur Verfügung zu stellen, sondern als Basis bzw. Quelle für Eigenentwicklungen. Es sprang nur keiner auf.
Zuvor hatte er noch die nomadische Identität für das (bei (streams) neben Nomad verwendete) ActyvityPub Protokoll entwickelt und implementiert.
Und nun wollte es das Projekt freigeben. Nur... es gab ja keinen Entwickler, der sich des Projekts angenommen hätte.
Und außerdem verkündete er, aus Frust sicherlich, dass er die Entwicklung von solcher Software generell aufgeben würde.
Damit sah es ganz konkret so aus, als würde das Streams-Repo verwaisen, die Software nicht nur nicht weiter entwickelt, sondern auch keine Fehlerbereinigung mehr stattfinden. Aus diesem Grund hatte ich im September/Oktober vergangenen Jahres mit entsprechender Vorlaufzeit meinen Hub geschlossen.
Noch vor der Aufgabe des Streams-Repos hat Mike MacGrivin dieses aber geforkt und begonnen, unter dem Projektnamen "Forte" das System umzubauen. Ziel war das komplette Entfernen des Nomad Protokolls, welches (streams) und Hubzilla antreibt und welches als erstes eine echte nomadische Identität erlaubte.
Positiver Nebeneffekt war, dass er auch Fehler, über welche er stolperte, ebenfalls im Streams-Repo beseitigte und einige Verbesserungen als Backport einbrachte. Die aktive Entwicklung von (streams) ist zwar vorbei, das Repo ist aber nicht wirklich komplett verwaist und - womöglich auch sicherheitsrelevante - Bugfixes finden weiterhin statt.
Aufgrund dieser Entwicklung habe ich auch wieder einen (streams) Hub in Betrieb genommen und die Entwicklung von Forte interessiert beobachtet.
Ich weiß nicht, ob Forte inzwischen als Produktiv-System empfohlen wird... lange Zeit war dem nicht so. Allerdings hat es sich inzwischen so gut entwickelt, dass man es gut nutzen kann. Und so kam es, dass es seit gestern "Pepes Forte", also einen von mir betriebenen Forte-Hub gibt.

Und ich war ausgesprochen positiv überrascht, wie simpel und glatt er sich aufsetzen lässt, wie geschmeidig er läuft und wie ressourcenschonend der Betrieb ist.
Sicherlich ist Forte noch davon entfernt "fertig" zu sein... und es werden sicherlich hier und da noch Fehler und Unzulänglichkeiten sichtbar werden. Nutzbar ist es aber absolut.
So... nun aber mal dazu, was Forte denn eigentlich ist...
Ganz kurz und knapp gesagt: Forte ist ein Open-Source-ActivityPub/Fediverse-Server.
Wer sich auf einem Forte-Hub einfindet und (streams) kennt, wird auf den ersten Blick gar keinen Unterschied feststellen können. Forte lebt ganz klar in der Tradition von Hubzilla, wobei die über die Social Networking Funktionalität hinausgehenden Funktionen entfernt wurden. Wer Hubzilla kennt, der findet sich auch bei Forte in kürzester Zeit zurecht. Nur die CMS-Fähigkeiten von Hubzilla wird er nicht finden.
Die Besonderheit von Forte ist, dass es nomadische Identität, inklusive der Synchronisierung von Kanal-Klonen nahezu in Echtzeit, bietet und dabei nur mit ActivityPub arbeitet und kein anderes Protokoll für diese Funktionalität benötigt. Alle Inhalte, Medien, Einstellungen und Verbindungen werden auf die verschiedenen Kanal-Klone bei anderen Instanzen migriert, sodass man jederzeit zu einem anderen Hub wechseln kann, sollte der "Heimat-Hub" einmal nicht funktionieren. Und wenn der Haupt-Hub wieder online geht, dann gibt es auch dort keine Verluste. Auch dieser wird dann wieder synchronisiert.
Um die Funktionen von Forte aufzuzählen, zitiere ich hier ganz frech einmal die FEATURES.md aus dem Forte-Repo:
- Federated Single Sign-on: Macht private/geschützte Ressourcen auf externen Websites genauso zugänglich wie auf lokalen Websites.
- Federated Access Control: Arbeitet mit Federated Single Sign-on zusammen, um private/geschützte Medien und Webressourcen für jeden bereitzustellen, auch für Besucher von verschiedenen Websites.
- Gruppen: Öffentlich, privat und moderiert. Diese funktionieren auf fast allen Fediverse-Plattformen.
- Veranstaltungen: Kalender und Anwesenheit; automatische Geburtstagsbenachrichtigungen mit angepasster Zeitzone für Freunde, die diese Funktion nutzen.
- Berechtigungen: Nicht jeder möchte sich mit Fremden unterhalten und ihnen intime Details seines Lebens mitteilen.
- Cloud-Speicher: Integrierter Netzwerk-Dateispeicher mit integrierter föderierter Zugriffskontrolle und Zugriffs-/Berechtigungen für soziale Netzwerke. Verfügbar über WebDAV.
- Editor: Unterstützt Markdown, HTML und BB-Code. Verwenden Sie einige oder alle dieser Elemente in einem Beitrag, um ein medienreiches Erlebnis zu schaffen. Nachbearbeitung und Vorschau werden unterstützt. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Sie bei normaler Nutzung die Längenbeschränkungen für Beiträge im Verbund überschreiten (etwa 100 Druckseiten Text). Es gibt keine willkürlichen Beschränkungen für die Anzahl der angehängten Fotos, Dateien oder Umfrageantworten.
- Teilen: Ziehen Sie verschiedene Elemente wie Dateien, Fotos, Videos, Webseiten, Karten, Fediverse-Artikel und Telefonnummern per Drag-and-Drop, um sie zu teilen.
- Listen: Diese werden manchmal auch als Kreise oder Aspekte bezeichnet und ermöglichen es Ihnen, Ihre eigenen Gruppen von Freunden zu definieren und mit ihnen als private Gruppe zu kommunizieren.
- Erweitern: Ändern oder aktualisieren Sie die Funktionalität Ihrer Software nach Belieben, indem Sie zusätzliche Funktionen aus Add-ons und der kostenlosen App-Sammlung installieren.
- Gastzugang: Ermöglichen Sie besonderen Gästen den Zugang zu privaten Ressourcen und Medien – zu Ihren Bedingungen.
- Friend Zoom: Legen Sie den Grad der Nähe zu einer Verbindung fest und zoomen Sie dann interaktiv heran, um Ihren Stream auf enge Freunde zu filtern, oder zoomen Sie heraus, um Beiträge von flüchtigen Bekannten zu sehen.
- Ortungsdienste: Einchecken, Auschecken und Suche nach Entfernung
- Zustellberichte: In einer dezentralisierten, plattformübergreifenden Welt passieren Dinge. Websites und Netzwerke fallen manchmal aus. Projektentwickler führen manchmal Fehler und Inkompatibilitäten ein. So können Sie feststellen, was mit Ihrem Beitrag oder Kommentar passiert ist und wo er sich nach der Veröffentlichung tatsächlich befindet.
- Nomadische Identität: Sie sind Sie. Wenn Sie zu einer anderen Instanz oder einem anderen Projekt wechseln oder Konten für mehrere Projekte/Instanzen erstellen, sind Sie immer noch Sie.
- C2S: Stellt die ActivityPub-API „Client to Server“ zur Verwendung mit externen Apps bereit.
Ich schätze, dass sich Forte durchaus im Fediverse etablieren könnte. Es ist funktional, hat herausragende Features und wird aktiv entwickelt. Vielleicht müsste auch bei Forte noch ein wenig an der Optik gebastelt werden (Forte erlaubt ebenfalls die Nutzung anderer Themes und deren Selbsterstellung).
Schön ist, dass mit Forte nun ein System existiert, welches die volle nomadische Identität nur mit ActivityPub bietet.
Für mich ist und bleibt das perfekte System Hubzilla. Und das zusätzliche (ja eigentlich grundlegende) Nomad (Zot/6) Protokoll erlaubt es, auch die erweiterten (CMS) Fähigkeiten mit nomadischer Identität zu nutzen. Hubzilla ist ausgereift und wird engagiert weiterentwickelt.
Trotzdem werde ich mich weiter mit Forte befassen, den Hub aller Voraussicht nach, dauerhaft betreiben und es ganz klar im Auge behalten... weil mich die Technik dahinter begeistert und weil es ein hervorragend nutzbares Programm ist, um am Fediverse teilnehmen zu können.
Ach ja: Das Forte-Repo findet man hier: https://codeberg.org/fortified/forte
Und noch ein Theme...
Im Artikel "Hubzilla sieht 'altbacken' aus?" hatte ich für die Utsukta-Themes geschwärmt, aber auch das Theme "neuhub-tab" von Scott M. Stolz erwähnt...
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Im Artikel Hubzilla sieht "altbacken" aus? hatte ich für die Utsukta-Themes geschwärmt, aber auch das Theme "neuhub-tab" von Scott M. Stolz erwähnt.
Und ich hatte geschrieben, dass mir das "neuhub-tab" Theme besser für CMS-Nutzung, als für die Social Network Nutzung geeignet zu sein scheint.
Inzwischen wurde es aber optimiert und verfeinert... und ich muss die Aussage relativieren.


Konzeptionell unterscheidet es sich von den anderen Themes. Es hält an der Navigationsleiste in ihrer Funktion fest, zieht aber die angepinnten Apps über die gesamte Breite und versieht sie mit einem entsprechenden Text-Label. Das Hauptmenü (Avatarbild) befindet sich nun auch rechts oben.
"neuhub-tab" verfügt ebenfalls über eine spezielle linke Seitenleiste und die Widgets werden alle in der rechten Seitenleiste dargestellt. Die linke Seitenleiste ist nicht konfigurierbar, wartet aber mit einem sinnvollen und gut strukturierten Menü auf:
- Home
Dies führt zur Home-URL des Hubs. Wenn es nicht anders konfiguriert ist, verweist diese URL auf das HQ. - HQ
Direkter Link zum HQ. - Notifications
Dieser Menüpunkt ruft die Auflistung der Benachrichtigungen auf. - Channel
Hierbei handelt es sich um ein aufklappbares Menü mit Links zu kanal-relevanten Ansichten:- View Channel - Kanalansicht
- View Profile - Profilansicht
- Edit Profile - Profileditor
- Photos - Fotoalbum des Kanals
- Files - Dateien des Kanals
- Calendar - Kalender des Kanals
- Conversations
Ebenfalls ein aufklappbares Menü für den Zugriff auf den Strem mit unterschiedlichen Filtern:- Inbox / Strem - normale, ungefilterte Stream-Ansicht
- Direct Messages - Stream der Dirktnachrichten
- Starred Posts - Strem der mit Stern markierten Beiträge
- Personal Posts - eigene Beiträge
- Events - Kalender-Einträge
- Polls - Umfragen
- Contacts
Aufklappbares Menü mit Kontakt- / Verbindungs-Bezug:- Active Connections - Liste der aktiven Verbindungen
- All Connections - sämtliche Verbindungen
- Connection Requests - offene Verbindungsanfragen
- Directory - Kanalverzeichnis
- Featured Apps
Hier erscheinen im Untermenü alle installierten und für das App-Menü aktivierten Apps. - Settings
Aufklappbares Menü der verschiedenen Einstellungen:- Channel Settings - Kanaleinstellungen
- Account Settings - Kontoeinstellungen
- Privacy Settings - Privacy-Einstellungen
- Display Settings - Einstellungen zum Erscheinungsbild
- Manage Locations - Verwaltung der Klon-Adressen
- Personalization
Untermenü mit Einstellungen zu verschiedenen Apps/Ansichten:- Channel Home - kanalspezifische Einstellungen
- Connections - Einstellungen zu den Verbindungen
- Stream - spezifische Einstellungen zur Stream-Ansicht
- Directory - spezifische Einstellungen zum Kanalverzeichnis
- Calendar - Einstellungen zum Kalender
- Photo - Einstellungen zur Foto-Ansicht
- Search
Aufruf der Stream-Suche

Auch das "neuhub-tab" Theme ist ein modernes und praktisch gut benutzbares Theme, das nicht so "verstaubt" wie "redbasic" daher kommt und für Benutzer ein besseres Nutzungsgefühl erzeugt.
Klasse, dass sich in Hinblick auf UI/UX bei Hubzilla in letzter Zeit einiges getan hat.
Das Neuhub Theme und die Installationsanleitung für Admins findet man hier: Neuhub Hubzilla Themes
Hubzilla sieht "altbacken" aus?
Eine häufig zu Hubzilla geäußerte Kritik ist, dass die Oberfläche "altbacken" aussieht... man liest, sie habe den Charme einer Webseite aus den späten 90ern. Und - ganz ehrlich - die Kritik ist auch berechtigt...
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Eine häufig zu Hubzilla geäußerte Kritik ist, dass die Oberfläche "altbacken" aussieht... man liest, sie habe den Charme einer Webseite aus den späten 90ern. Und - ganz ehrlich - die Kritik ist auch berechtigt.
Wer sich einen Kanal erstellt, der wird mit dem Standard-Theme "redbasic" konfrontiert. Ein Theme, das es schon sehr viele Jahre gibt und entsprechend antiquiert wirkt.
Außerdem sind Funktionen - in der Regel sogar notwendiger Weise aufgrund des Konzepts - etwas verstreut. Daran lässt sich so ohne weiteres auch nicht viel ändern... aber wichtige Dinge, auf welche man rasch und einfach Zugriff haben möchte, sind auch nicht so einfach zu finden... insbesondere wenn man Hubzilla-Einsteiger ist.
In einigen Artikeln und Tutorials habe ich bereits erläutert, wie man Hubzilla auch mit "redbasic" ein wenig "aufhübschen" kann, indem man die Farben anpasst, vielleicht ein Hintergrundbild nutzt, die Eckenradien nach eigenem Geschmack verändert und schließlich mittels des PDL-Editors weitere Widgets und Bereiche zur Ansicht hinzufügen kann.
Das sieht dann auch schon besser aus... aber grundsätzlich bleibt das Layout beim "historischen" Grundgeschmack.
Nun bietet Hubzilla aber die Möglichkeit, weitere Themes zu installieren oder sogar eigene zu erstellen. Und dabei ist der Kreativität kaum eine Grenze gesetzt.
In den frühen Jahren gab es einige wenige, die auch mehr auf Anpassungen hinausliefen und die inzwischen verwaist sind und außerdem nicht mehr fehlerfrei funktionieren.
Dann war da eine lange Zeit komplette "leere", bis Scott M. Stolz begann, am NeuHub-Projekt zu arbeiten und dafür auch Themes für die aktuellen Hubzilla-Versionen zu erstellen. Das beschränkte sich nicht nur auf die reine Optik, sondern führte auch zu neuen Widgets und Addons.
Das aktuelle Theme "neuhub-tab" ist installier- und nutzbar und zeigt, das Hubzilla durchaus auch sehr modern aussehen kann.
Allerdings zielt das NeuHub-Theme eher auf die Nutzung von Hubzilla als CMS ab. Es lässt Kanäle etc. mehr wie moderne Webseiten aussehen (bietet aber dabei trotzdem Zugriff zu den "klassischen" Social-Network-Funktionen). Ein Einsteiger, der Hubzilla zunächst ganz normal als Social-Network-Zugang zum Fediverse nutzen möchte, wird sich damit auch nicht unbedingt leichter zurechtfinden. Ich befürworte es, dass dieses Theme (oder ein abgeleitetes) in den Hubzilla-Kern aufgenommen wird und finde es für viele Dinge gut nutzbar und als einen großen optischen Schritt voraus. Nur den "Normalos" unter den Nutzern wird es nicht ganz so viel bringen.
Doch es gibt jetzt da etwas, was genau diese Lücke füllen kann. Der Hubzilla-Nutzer (und Admin seiner eigenen Instanz Utsukta) Saiwal hat sich die Mühe gemacht und einige Themes für Hubzilla erstellt: die "Utsukta-Themes".
Sie basieren auf den Themes AdminLTE und den Bootswatch Themes bzw. sind an diese angelehnt. Damit haben die "Utsukta-Themes" eine wirklich moderne Basis.
Außerdem hatte Saiwal mit seinen Themes genau die Zielgruppe im Auge, die ich erwähnt habe: Nutzer, die Hubzilla in erster Linie als Zugangs-Software zum Social Network "Fediverse" verwenden wollen. Viele wichtige Funktionen sind bei einem frischen Hubzilla mit "redbasic" entweder sehr unauffällig und nicht gerade intuitiv im App-Menü (oben rechts ⋮) versteckt. Grundsätzlich findet man ansonsten nur die App HQ in der oberen Navigationsleiste als angepinntes Symbol. Die wichtigste App, nämlich die Stream-Ansicht, sucht man dort vergeblich. Dafür muss man erst auf die drei Pünktchen obern rechts klicken und "Stream" aus dem erscheinenden Menü auswählen. Das ist nicht benutzerfreundlich und erst recht nicht "intuitiv"!

Um diese App (Stream-Ansicht) und einige andere wirklich wichtige andere (Verbindungen, Kanal etc.) an der Navigationsleiste anzupinnen, muss man diese erst entsprechend konfigurieren. Man muss im App-Menü den Menüpunkt "+ Apps" auswählen und bei den anzupinnenden Apps auf das Pinnadel-Symbol klicken. Dann erscheinen die Symbole in der Navigationsleiste.
Damit wird Hubzilla schon besser nutzbar. Aber die Symbole sind trotzdem sehr unauffällig auf dem Bildschirm dargestellt.
Wechselt man zu "AdminLTE" (Utsutka-Theme), dann ändert sich nichts daran, dass zunächst auch nur das HQ angepinnt ist. Aber die Apps befinden sich nun nicht mehr hinter einem unscheinbaren Menü-Symbol, sondern sind (schwarz hinterlegt) prominent in der linken Seitenleiste zu finden. Dort ist auch ein Eintrag "Featured Apps" mit einem Pfeilsymbol, über welches die weiteren installierten Apps erreichbar sind.

Und darunter, ebenfalls gut sichtbar, der Eintrag "+ Apps", mit welchem man neues Apps installieren, vor allem aber installierte Apps in der Seitenleiste anpinnen kann. Mit wenigen Klicks sieht das Hubzilla dann so aus:

Um mehr Platz für den eigentlichen Inhalt zu haben, lässt sich die Seitenleiste auch einklappen. Dafür klickt man auf das Symbol

Fährt man dann mit dem Mauszeiger über die eingeklappte Seitenleiste, klappt diese automatisch auf, so dass man die Symbole samt Beschriftung sehen kann. Verlässt man mit dem Mauszeiger den Bereich wieder, klappt die Seitenleiste wieder automatisch ein.
Widgets, die bei "redbasic" auf rechte und linke Seitenleiste verteilt sind, finden sich bei den "Utsukta-Themes" allesamt in der rechten Seitenleiste. Insgesamt ist das Design aufgeräumt und klar. Wenn man von längerer Zeit der Nutzung von "redbasic" umsteigt, dann dauert es ein klein wenig, bis man sich bei den neuen Themes auch zurechtfindet. Dann fühlt man sich aber innerhalb kürzester Zeit heimisch... und man hat nicht mehr das Gefühl, sich in einer angestaubten Umgebung zu bewegen.
Derzeit gibt es vier "Utsukta-Themes"...
AdmnLTE:

Cosmo:

Journal:

Vapor:

Die Themes kann man jeweils auch auf ein dunkles Design umstellen, oder dies, nach der Tageszeit, automatisiert erledigen lassen.

Um eines der Themes auszuwählen, öffnet man im Hauptmenü (Avatar-Bild) die Einstellungen und wählt die "Anzeige-Einstellungen".

Dort wählt man dann das Theme im Auswahlfeld "Theme wählen" und selektiert das entsprechende Theme. Ein Klick auf den Button "Absenden", und das Theme ist umgestellt.
Wer jetzt in dem Auswahlfeld nur "redbasic" findet, oder vielleicht noch ein oder mehrere andere Themes, nur keins der "Utsukta-Themes", der hat das Pech, dass diese Themes beim Hub nicht installiert oder aktiviert sind.
Ich habe sie bei meinen beiden Hubs drin. Bei welchen anderen Hubs sie ebenfalls angeboten werden, weiß ich nicht. Hat man seinen Kanal aber auf einem Hub, der die Themes nicht anbietet, kann es helfen, einmal höflich und nett beim Admin anzufragen, ob er sie nicht installieren mag. Gerne auch mit Verweis auf diesen Artikel hier... und mit dem Hinweis, dass die Installation keine "Gefahr" für den Hub bedeutet.
Der Admin hat auch kaum Arbeit damit. Er tut dies von der Konsole (also dem Terminal) aus, die er ohnehin ab und an für Updates aufrufen muss. Dort wechselt er in das Verzeichnis der Hubzilla-Installation und gibt dort
./util/add_theme_repo https://github.com/saiwal/Utsukta-hub-themes.git utsukta-themes
ein.
Damit werden die Themes installiert und sie werden auch in den normalen Update-Prozess mit einbezogen. Nun muss er sie nur noch im Admin-Bereich von Hubzilla im Menüpunkt "Designs" per Klick ins Kästchen aktivieren.

Anschließend stehen sie den Nutzern zur Verfügung.
Ich würde mir wünschen, wenn die "Utsukta-Themes" den Weg in eine Hubzilla Standard-Installation finden.
Xonsh unter Arch Linux
Wer Arch Linux (oder eine Variante) nutzt, verwendet zum Installieren in der Regel die Pakete der Distribution oder - sofern man sich der Risiken bewusst ist - auch vertrauenswürdige Pakete aus dem AUR Repo. Python ist in der Regel aus dem Repo vorinstalliert. Und es bietet sich ja eigentlich auch an, Xonsh ebenfalls so zu installieren...
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Wer Arch Linux (oder eine Variante) nutzt, verwendet zum Installieren in der Regel die Pakete der Distribution oder - sofern man sich der Risiken bewusst ist - auch vertrauenswürdige Pakete aus dem AUR Repo.
Python ist in der Regel aus dem Repo vorinstalliert. Und es bietet sich ja eigentlich auch an, Xonsh ebenfalls so zu installieren.
Funktioniert auch prima.
Aber spätestens an dem Punkt, an welchem man Xontribs (also Xonsh-Erweiterungen) installieren möchte, ist Schluss mit Lustig.
Xontribs installiert man nämlich mittels
Und hier fängt Arch dann an, zu "bocken":
Mit der Installation von Python übernimmt nämlich das Betriebssystem das Ruder, was die Verwaltung von Paketen betrifft. Systemweit kann man mit
nichts mehr einfach so installieren. Man kann Pakete nur mit pipx in einer virtuellen Umgebung für den Nutzer installieren. Sie stehen dann ganz normal für den Nutzer zur Verfügung, aber nicht systemweit.
Der Versuch, Xontribs nun einfach mit pipx zu installieren, scheitert aber leider auch.
Ich habe zunächst keine Lösung gefunden und in den Community-Bereichen von Xonsh geragt, was ich nun tun kann. Letztlich bin ich aber doch selbst auf die Lösung gekommen.
Weil ich Xonsh ohnehin nur für meinen Nutzeraccount verwenden möchte, bot es sich an, das Xonsh-Paket zu deinstallieren und Xonsh ganz normal mit
für den Nutzer in einer eigenen Umgebung aufzusetzen.
Und damit klappt dann auch die Installation von Xontribs ganz so, wie es vorgesehen ist.
Python ist in der Regel aus dem Repo vorinstalliert. Und es bietet sich ja eigentlich auch an, Xonsh ebenfalls so zu installieren.
Funktioniert auch prima.
Aber spätestens an dem Punkt, an welchem man Xontribs (also Xonsh-Erweiterungen) installieren möchte, ist Schluss mit Lustig.
Xontribs installiert man nämlich mittels
xpip install <paketname>
Und hier fängt Arch dann an, zu "bocken":
× This environment is externally managed
╰─> To install Python packages system-wide, try 'pacman -S
python-xyz', where xyz is the package you are trying to
install.
If you wish to install a non-Arch-packaged Python package,
create a virtual environment using 'python -m venv path/to/venv'.
Then use path/to/venv/bin/python and path/to/venv/bin/pip.
If you wish to install a non-Arch packaged Python application,
it may be easiest to use 'pipx install xyz', which will manage a
virtual environment for you. Make sure you have python-pipx
installed via pacman.
note: If you believe this is a mistake, please contact your Python installation or OS distribution provider. You can override this, at the risk of breaking your Python installation or OS, by passing --break-system-packages.
hint: See PEP 668 for the detailed specification.
Mit der Installation von Python übernimmt nämlich das Betriebssystem das Ruder, was die Verwaltung von Paketen betrifft. Systemweit kann man mit
nichts mehr einfach so installieren. Man kann Pakete nur mit pipx in einer virtuellen Umgebung für den Nutzer installieren. Sie stehen dann ganz normal für den Nutzer zur Verfügung, aber nicht systemweit.
Der Versuch, Xontribs nun einfach mit pipx zu installieren, scheitert aber leider auch.
Ich habe zunächst keine Lösung gefunden und in den Community-Bereichen von Xonsh geragt, was ich nun tun kann. Letztlich bin ich aber doch selbst auf die Lösung gekommen.
Weil ich Xonsh ohnehin nur für meinen Nutzeraccount verwenden möchte, bot es sich an, das Xonsh-Paket zu deinstallieren und Xonsh ganz normal mit
pipx install Xonsh
für den Nutzer in einer eigenen Umgebung aufzusetzen.
Und damit klappt dann auch die Installation von Xontribs ganz so, wie es vorgesehen ist.
Xonsh unter Arch Linux
Wer Arch Linux (oder eine Variante) nutzt, verwendet zum Installieren in der Regel die Pakete der Distribution oder - sofern man sich der Risiken bewusst ist - auch vertrauenswürdige Pakete aus dem AUR Repo. Python ist in der Regel aus dem Repo vorinstalliert. Und es bietet sich ja eigentlich auch an, Xonsh ebenfalls so zu installieren...
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Wer Arch Linux (oder eine Variante) nutzt, verwendet zum Installieren in der Regel die Pakete der Distribution oder - sofern man sich der Risiken bewusst ist - auch vertrauenswürdige Pakete aus dem AUR Repo.
Python ist in der Regel aus dem Repo vorinstalliert. Und es bietet sich ja eigentlich auch an, Xonsh ebenfalls so zu installieren.
Funktioniert auch prima.
Aber spätestens an dem Punkt, an welchem man Xontribs (also Xonsh-Erweiterungen) installieren möchte, ist Schluss mit Lustig.
Xontribs installiert man nämlich mittels
Und hier fängt Arch dann an, zu "bocken":
Mit der Installation von Python übernimmt nämlich das Betriebssystem das Ruder, was die Verwaltung von Paketen betrifft. Systemweit kann man mit
nichts mehr einfach so installieren. Man kann Pakete nur mit pipx in einer virtuellen Umgebung für den Nutzer installieren. Sie stehen dann ganz normal für den Nutzer zur Verfügung, aber nicht systemweit.
Der Versuch, Xontribs nun einfach mit pipx zu installieren, scheitert aber leider auch.
Ich habe zunächst keine Lösung gefunden und in den Community-Bereichen von Xonsh geragt, was ich nun tun kann. Letztlich bin ich aber doch selbst auf die Lösung gekommen.
Weil ich Xonsh ohnehin nur für meinen Nutzeraccount verwenden möchte, bot es sich an, das Xonsh-Paket zu deinstallieren und Xonsh ganz normal mit
für den Nutzer in einer eigenen Umgebung aufzusetzen.
Und damit klappt dann auch die Installation von Xontribs ganz so, wie es vorgesehen ist.
Python ist in der Regel aus dem Repo vorinstalliert. Und es bietet sich ja eigentlich auch an, Xonsh ebenfalls so zu installieren.
Funktioniert auch prima.
Aber spätestens an dem Punkt, an welchem man Xontribs (also Xonsh-Erweiterungen) installieren möchte, ist Schluss mit Lustig.
Xontribs installiert man nämlich mittels
xpip install <paketname>
Und hier fängt Arch dann an, zu "bocken":
× This environment is externally managed
╰─> To install Python packages system-wide, try 'pacman -S
python-xyz', where xyz is the package you are trying to
install.
If you wish to install a non-Arch-packaged Python package,
create a virtual environment using 'python -m venv path/to/venv'.
Then use path/to/venv/bin/python and path/to/venv/bin/pip.
If you wish to install a non-Arch packaged Python application,
it may be easiest to use 'pipx install xyz', which will manage a
virtual environment for you. Make sure you have python-pipx
installed via pacman.
note: If you believe this is a mistake, please contact your Python installation or OS distribution provider. You can override this, at the risk of breaking your Python installation or OS, by passing --break-system-packages.
hint: See PEP 668 for the detailed specification.
Mit der Installation von Python übernimmt nämlich das Betriebssystem das Ruder, was die Verwaltung von Paketen betrifft. Systemweit kann man mit
nichts mehr einfach so installieren. Man kann Pakete nur mit pipx in einer virtuellen Umgebung für den Nutzer installieren. Sie stehen dann ganz normal für den Nutzer zur Verfügung, aber nicht systemweit.
Der Versuch, Xontribs nun einfach mit pipx zu installieren, scheitert aber leider auch.
Ich habe zunächst keine Lösung gefunden und in den Community-Bereichen von Xonsh geragt, was ich nun tun kann. Letztlich bin ich aber doch selbst auf die Lösung gekommen.
Weil ich Xonsh ohnehin nur für meinen Nutzeraccount verwenden möchte, bot es sich an, das Xonsh-Paket zu deinstallieren und Xonsh ganz normal mit
pipx install Xonsh
für den Nutzer in einer eigenen Umgebung aufzusetzen.
Und damit klappt dann auch die Installation von Xontribs ganz so, wie es vorgesehen ist.
Andere Mupfel
Mit der Bash kenn' ich mich aus. Bin ja auch schon seit 1996 nahezu ausschließlich mit Linux unterwegs... da lernt man über die Jahre die Shell halt kennen ...
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Dieser Artikel wurde erstmals am 20. Februar 2025 veröffentlicht.
Mit der Bash kenn' ich mich aus. Bin ja auch schon seit 1996 nahezu ausschließlich mit Linux unterwegs... da lernt man über die Jahre die Shell halt kennen.
Dann bin ich auf die Fish-Shell gestoßen (2016) und seit dem war sie die Shell meiner Wahl. Kürzlich habe ich dann einmal auf die Nushell umgestellt, wobei ich damit irgendwie nicht warm geworden bin.
Elvish habe ich auch einmal ausprobiert, aber das war mir gar nix. Und irgendwann hatte ich dann auch mal einen Blick auf die Xonsh-Shell geworfen.
Vor ein paar Tagen bin ich dann beim Surfen wieder über die Webseite von Xonsh gestolpert... und ich dachte mir: "Wieso habe ich die eigentlich nicht länger ausprobiert? Mit der sollte ich doch gut klar kommen, denn Python gehört neben Golang und Pascal zu meinen bevorzugten Programmiersprachen, mit denen ich fit bin."
Also hab ich die Webseite des Projekts genauer angeschaut, intensiver gelesen und auch mal die Dokumentation studiert... und die Shell installiert.
Hey... nicht schlecht! Xonsh verhält sich erstmal ganz normal wie eine "übliche" Shell. Man merkt keinen wirklichen Unterschied. Und dann bietet sie, ohne irgendwas umzustellen oder extra Konfiguration, auch Python-Code auszuführen. Xonsh ist tatsächlich eine Art Python-Interpreter und gleichzeitig eine Shell, die sich zumindest nach Posix "anfühlt".


Eine Sache, die mir wichtig ist, ist der mc-Wrapper. Das ist ein Shell-Script, das mit dem MidnightCommander (mein bevorzugter Dateimanager) ausgeliefert wird, und dafür sorgt, dass man sich nach dem Verlassen des mc in dem letzten dort aktuell ausgewählten Verzeichnis befindet.

MidnightCommander liefert dieses Wrapper-Script für bash/sh und csh mit.
Schon für die Fish-Shell musste ich mir da ein eigenes Script basteln, weil die mitgelieferten, auch nach Anpassungen, nicht funktionieren wollten. War auch gar nicht so kompliziert.
Bei der Nushell musste ich aber wieder ein eigenes Script bauen, was schon etwas komplizierter wurde. Lag an der Philosophie von nu und den beschränkten Gültigkeitsbereichen für Variablen. Über die Community (via Discord) wurde ich dann aber in die richtige Richtung geschubst und konnte auch für nu das passende Script basteln.
Also... ran an den Speck und den Wrapper jetzt mal für Xonsh erstellen.
Boah war das simpel! Mit wirklich grundlegenden Python-Kenntnissen ließ es sich quasi aus dem Ärmel schütteln. Die Dokumentation von Xonsh hat geholfen.
def m():
/usr/bin/mc -P ~/.temp/mcwd
with open('/home/derpepe/.temp/mcwd', 'r') as datei:
wdir = datei.read()
os.chdir(wdir)
os.remove('/home/derpepe/.temp/mcwd')
Dieses Script einfach in die Datei
~/.xonshrc
gepackt... und schon steht es dauerhaft zur Verfügung.
Leider muss man das Script wie eine Python-Funktion aufrufen, also mit den leeren Klammern hintendran. Nicht schön. Ruft man statt
m()
nur
m
auf, wird das Script nicht gefunden.
Aber auch kein Problem, denn Xonsh erlaubt es, Aliase zu erstellen (war eh geplant, damit ich den MidnightCommander, wie gewohnt mit
mc
aufrufen kann). Und die erlauben es, als Argument für ein Alias auch eine Python-Funktion zu verwenden und dabei die Parameter-Klammern wegzulassen.
Also in der .xonsrc hinter der Definition der Funktion das Alias definiert:
aliases['mc'] = m
Nach einem Neustart zeigt nun der MidnightCommander nach Aufruf von
mc
das gewünschte Verhalten.
Seit ein paar Tagen nutze ich nun Xonsh exklusiv... und die Shell hat mir bisher keine Probleme bereitet. Das Arbeiten mit Git erfordert keine Umstellung... und auch ssh ist damit unproblematisch.
Die Konfiguration wichtiger Elemente ist bei Xonsh genauso komfortabel, wie bei der Fish-Shell über ein Web-Interface möglich.
xonfig web

startet das Webinterface und dort kann man ganz komfortabel Einstellungen zum Farbschema, zum Prompt für Variablen und für Aliase vornehmen. Außerdem ist es damit möglich, Addons, sogenannte "Xontribs" zu installieren.

Wer es puristisch mag, kann auch die Konfigurationsdatei mit einem Texteditor bearbeiten... oder man nutzt beide Möglichkeiten kombiniert. Die Eintragungen aus dem Webinterface sind in der Datei nämlich durch Kommentierungen deutlich markiert, und damit leicht erkennbar.
Irgendwie bin ich gerade "schockverliebt"... aber ich habe auch das Gefühl, dass ich auf Dauer mit Xonsh zufrieden sein werde (es sei denn, es ergeben sich irgendwo noch unerwartete Probleme).
Wer Python mag und sich damit auskennt, sollte durchaus mal einen Blick auf Xonsh werfen. Es lohnt sich!
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