
…aber nicht meine eigene… ich gebe es zu. Wer nun echt gar kein Ungarisch kann… der soll es wissen: „Am Anfang war die Tabakpflanze“
Aber zunächst ein wenig dazu, worum es hier geht und warum es zu diesem neuen „Experiment“ kam.
Ich bin – wie wahrscheinlich etliche andere auch – zum Beginn meiner „Dampfer-Karriere“ mit Liquids eingestiegen, die bevorzugt „Tabak-Aromen“ waren. Als passionierter Raucher (nicht nur Zigaretten, sondern auch Pfeife, Zigarren und Zigarillos) wünscht man sich wohl zuerst einen möglichst vergleichbaren Geschmack. So griff ich nach ein oder zwei Sorten, die so ähnlich klangen, wie Pyro-Marken, die ich schon ganz gerne mal geraucht habe und auch eine „Zigarre“ war dabei. Klar… Menthol musste auch. Nach anfänglicher Enttäuschung, dass der Geschmack der Tabak-Liquids nicht vergleichbar mit dem Geschmack des Rauchens war, stellte ich aber fest, dass mir zumindest die Tabak-Liquids, die ich gegriffen hatte, trotzdem recht gut schmeckten. Halt nicht wie Rauchen, aber der Geschmack sprach mich an. In den darauf folgenden Wochen und Monaten probierte ich einige andere Geschmäcker… verschiedene Früchte, Vanille, Karamell, Schokolade, Waldmeister… na so einiges. Ich kehrte aber immer wieder recht schnell zu dem Tabak-Liquids zurück. Schmeckt mir halt.
Nach so ungefähr vier oder fünf verschiedenen Tabak-Liquids fand ich zwei, die mir gut schmeckten. Einmal war das „Virginia“ von Dekang und mein absoluter Favorit wurde „Havanna“ von eJuice7 (also letztlich auch Dekang). „Havanna“ war der Geschmack, zu dem ich immer wieder zurückkehrte und ich schleppte schließlich monatlich (damals gab es große Pullen kaum im Offline-Bereich) eine kleine Plastiktüte ausschließlich mit „Havanna“ Pülleken heim.

Dann kam irgendwann (Sommer 2012) der Zeitpunkt, wo ich mich entschloss, selbst zu mischen. Also bestellte ich bei Flavourart in Italien meine erste Flasche Base, PG, VG und eine kleine Auswahl an Aromen. Ich habe mich vorher ein wenig schlau gemacht und so einiges an Tabak-Aromen geordert (auch andere Geschmäcker, aber Tabak musste einfach). Sogar eine relativ große Portion Latakia war dabei, weil mein bevorzugter Pfeifentabak von den Berliner Rauchzeichen ein Latakia war.
Im Endeffekt war aber die ganze Auswahl eher für Klo. Beinahe alle (bis auf die „strengen“ Sorten) Aromen führten – auch nach ausgiebiger Reifezeit – zu einem Geschmack nach mehr oder weniger frisch gemähter Wiese. Das war nicht das, was ich erwartete. Ich experimentierte auch mit der Beigabe von Vanille, Karamell, Bitter Wizard oder Sweetener… nichts half. So probierte ich noch ein, zwei Aromahersteller aus, bis ich bei Inawera ankam. Das Aroma „Turkish Tobacco“ kam meiner Vorstellung von einem dampfbaren Tabak-Liquid schon deutlich näher. Allerdings kam nichts an den Geschmack meines „Havanna“ ran, den ich damals immer noch ausgesprochen schätzte. Inzwischen war ich schon darauf gekommen, dass eine leicht süße Note auf jeden Fall dazu gehörte, um mich dem „Havanna“ zu nähern. So wurde Ethylmaltol Bestandteil meines Tabak-Liquids. Aber irgendwie passte es noch nicht und ich fürchtete schon, dass ich das auch nie erreichen würde.
Meine Frau sagte immer, dass mein „Havanna“ als Liquid (aber auch ein wenig im Dampf) so ähnlich wie „Hundefüße“ riechen würde. Na ja… meine Frau halt… wobei sie irgendwie recht hatte. Da war so ein Duft dabei, den man so beschreiben könnte (Kommt auch auf den Hund und dessen Pfoten an).
Weil ich gerne Popcorn mag, hatte ich mir bei einer Bestellung bei meinem „Hof-Lieferanten“ Dreams of Steam auch mal ein Aromafläschchen „Popcorn ungesüßt“ von TPA geordert und auch den „Türkischen Tabak“ von TPA, der mir noch besser schmcekte, als der von Inawera. Irgendwann dann habe ich die Popcorn-Flasche geöffnet und es fiel mir wie Schuppen aus den Haaren, als mir der Geruch in die Nase stieg: Keine Hundefüße… Pooooopcorn… Popcorn war die leichte Note, die man bei meinem Lieblings-Liquid riechen konnte.

So rührte ich mir ein Liquid mit TPA „Türkischer Tabak“, TPA „Ethylmaltol“ (EM) und TPA „Popcorn ungesüßt“ an… und da war ich so nah an dem Havanna, wie nie zuvor. Nicht genau getroffen, dafür sogar noch viel besser. Das war die Geburtsstunde von „Pepes Tobacco #1“. Ich habe etliche Liter von dem Zeug durch meine Lungen gejagt und ich mag den Geschmack noch bis heute.
Dann war mir aber einmal nach Experimentieren… und die Not trieb mich auch zu dem Schritt. Not, weil im Shop mal nur zwei Flaschen Türkischer Tabak zu bekommen waren, als ich dringend nachbestellen musste. So habe ich es mit Tobacco Absolue (TA) von TPA versucht. Und das führte zu einem noch besseren Geschmack. „Pepes Tobacco #2“ war geboren und wurde (bis heute) zu meinem Dauerbrenner.
Doch vor gut einem Jahr zeichnete sich ab, dass genau dieses Aroma vom Markt genommen wird. Also beschaffte ich mir noch einen Vorrat, der so langsam aber sicher zur Neige geht. Nachschub genau dieses TA ist nun aber nicht mehr zu bekommen. Da macht sich dann doch schon Verzweiflung breit. Gut, man bekommt wohl Tabak Absolues aus einige Quellen, aber die schmecken alle irgendwie nicht so, wie es mir gefällt.
Schon einige Zeit vorher hatte ich den Thread „Ich liebe Tabak“ (ILT) im DTF abonniert, weil sich da solche Verrückten tummeln, wie ich auch einer bin… zumindest was den Liquid-Geschmack angeht. Ich dampfe seit weit über einem Jahr ausschließlich mein Pepes Tobacco #2. Vielleicht koste ich mal eine Probe anderer Liquids… aber generell kommt mir nichts anderes in den Tank und den Tröpfler.
In diesem Thread wurde das Verschwinden von TPA TA beklagt… es gab da aber auch einige, die begonnen hatten, sich selbst Tabakaromen herzustellen. Ausgangsmaterial war immer Tabak. Da wurden Zigarillos zerfleddert, es wurde geschnittener Drehtabak verwendet und einige arbeiteten mit selbst gezogenem und geerntetem Tabak… fermentiert oder unfermentiert und nur getrocknet.
Irgendwann dachte ich mir, dass ich das auch ausprobieren muss und begann mich mit den Möglichkeiten der Herstellung eines Tabakaromas zu befassen.
Der Thread war (und ist) wirklich spannend zu lesen. Da wurde teilweise fanatisch wissenschaftlich an die Sache herangegangen und viele haben sehr ausführlich über die Sache berichtet, was mir half, mich bei meinen Experimenten auf einige erfolgversprechende Methoden zu konzentrieren.
Mir war vor allem wichtig, dass sich die Sache möglichst mit „Hausmitteln“ machen lässt. Ich hatte auch keine Lust mir eine Nutsche zu kaufen oder zu basteln, um meinen Extrakt zu filtrieren. Auch Zentrifugen und ähnliches kamen nicht in Frage.
Was inhaliere ich da eigentlich?
Irgendwie ist mir ein Strang in dem ILT-Thread aus den Augen geraten. Es gab da jemanden, der wohl sowohl TA als auch den selbst hergestellten Extrakt analysieren lassen wollte (oder selbst analysieren?), um festzustellen, was da inhaliert wird. Irgendwie finde ich da aber bisher kein Ergebnis (ist ein recht langer Thread).
Allerdings sage ich mir, dass ich mit meinem selbst hergestellten Extrakt kaum mehr schädliche Stoffe zu mir nehmen werde, als bisher mit dem TA. Niemand wird ernsthaft glauben, bei der TA-Herstellung würde noch über aufwändige Verfahren jede noch so geringe Spur von fremden Stoffen aus dem Extrakt entfernt. Völlig klar ist… man sollte – wenn man keine Additive von Big-T haben möchte – nicht mit Produkten der Tabakindustrie arbeiten. Der Feinschnitt zum Selbstdrehen oder die zerbröselte Zigarette sind mir in der Hinsicht suspekt und kommen mir nicht ins Einmachglas. Es läuft also darauf hinaus, dass man unbehandelte Tabakblätter besorgen muss oder sich selbst damit versorgt, indem man Tabakpflanzen zieht.

Ich habe nun nach etlichen Monaten einige misslungene und einige mehr schlecht als recht gelungene Experimente hinter mir, habe es aber schließlich geschafft, einen Tabak-Extrakt repoduzierbar herzustellen, der genau nach meinem Geschmack ist und an das „originale“ TA sehr nah heranreicht.
Es gibt jetzt „Pepes Tobacco #3“
Im nächsten Teil werde ich auf verschiedene Methoden der Gewinnung des Aromas eingehen und einige der misslungenen Experimente kurz umreißen.