
Nun endlich ein paar Worte zum Verdünnen des gewonnenen Extraktes und ein paar Bemerkungen zur Reifezeit.
Das Konzentrat, das ich mit dem „3:1-Verfahren“ gewonnen habe ist recht konzentriert. Um es sinnvoll selbst in größere Mengen Liquid zu geben, macht es Sinn, es zu verdünnen. Ich war bestrebt, ein Tabakextrakt-Aroma zu erhalten, welches in etwa so „würzt“ wie das gute alte TPA Absolue. Dieses verwende ich mit nur 1% und ich habe nun eine Versuchsreihe gestartet, mein eigenes Extrakt so zu verdünnen, dass ich mit ebenfalls 1% vergleichbare Ergebnisse erziele. Dabei MUSS man aber wirklich Geduld mitbringen.
Wenn man aus TPA TA sein Aroma durch Verdünnen ansetzt, so wird nicht ohne Grund geraten, dieses Aroma selbst schon einmal locker 6 Monate „reifen“ (auch hier geht es um gleichmäßige Verteilung der Aromamoleküle in der gesamten Flüssigkeit) zu lassen. Tatsächlich ist es so, dass das Aroma nach ca. einem halben Jahr (da gibt es verschiedene Meinungen, bei mir passt das) erst seinen vollen Geschmack entfaltet. Gleiches gilt ebenfalls für die Verdünnung des eigenen Extraktes.
Nach dem Anmischen des Liquids bis zum ersten Testen vergehen bei mir meist auch noch einmal locker zwei Wochen, wo es halbwegs warm und dunkel gelagert wird. Ich setze meist zwei Liter Liquid an, wenn ich beim letzten Viertelliter der „alten“ zwei Litern angekommen bin. So „reift“ das neue Gebräu also immer zwei bis drei Wochen.

Nun… wenn man nun schon monatelang auf das Ende des Reifeprozesses des Aromas gewartet hat, kann die Geduld dann schon am Ende sein. Ich hatte zunächst mein 1:3-Konzentrat 1:4 (Konzentrat:PG) verdünnt und gewartet und gleichzeitig eine kleiner Menge 1:8 angesetzt. Nachdem ich nun der Meinung war, es sei „reif zum Verköstigen“, habe ich mir ein Liquid mit der 1:4-Verdünnung mit 1 % Zugabe angesetzt. Schon am nächsten Tag war meine Geduld, die schon im roten Bereich war und wo das gelbe Lämpchen angegangen war, verbraucht und ich habe den Saft gekostet.
Ich war ausgesprochen positiv überrascht, dass das Liquid (das ich selbstverständlich im US ne ganze Weile „beschleunigt“ hatte) wirklich so schmeckte, wie ich es erwartet habe. Allerdings stellte ich fest, dass es von Tag zu Tag intensiver wurde (und ein wenig „kratzig“?). Nach ca. 2 Wochen empfand ich es als deutlich zu intensiv, was den Tabakgeschmack anbelangte.
Also habe ich mich entschlossen, den Versuch mit der 1:8-Verdünnung durchzuführen. Anfangs kam das Liquid (wieder nach nur einem Tag und Ultraschall) ein wenig „lasch“… aber das ist beim TPA TA auch so, wenn man ihm keine Zeit gibt. Nach zwei Wochen dann war der Geschmack schon hervorragend… und ich konnte kaum einen Unterschied zum Original feststellen. Bei meiner Konzentrat ist also eine 1:8-Verdünnung passend.
Allerdings sollte man sich nichts vormachen… das kann beim nächsten Konzentrat anders sein. Es ist also empfehlenswert, sich nach der Gewinnung des Extraktes einige Aroma-Proben in verschiedenen Verdünnungsstufen herzustellen und diese wirklich das halbe Jahr stehen zu lassen… und beim Testen der verschiedenen Konzentrationen sollte man auch dem Liquid noch ein paar Wochen geben, damit man seine Rezeptur verlässlich findet. Zu starke Ansätze kann man ja im Nachhinein noch entsprechend verdünnen, so dass man zu seinem bevorzugten Aroma kommt.