Vergebliche Liebesmüh
Es macht mich selbst etwas traurig, dass es hier immer seltener Artikel in der DDP gibt. Aber künstlich erzeugten Content möchte ich einfach nicht (und damit meine ich keinen KI-Kram, sondern Artikel, die einfach überflüssig sind und nur entstehen, damit überhaupt was entsteht)...
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Es macht mich selbst etwas traurig, dass es hier immer seltener Artikel in der DDP gibt. Aber künstlich erzeugten Content möchte ich einfach nicht (und damit meine ich keinen KI-Kram, sondern Artikel, die einfach überflüssig sind und nur entstehen, damit überhaupt was entsteht).
Und ich habe bestimmte Themen so ziemlich aufgegeben. Sofern einer der Verbände nicht einen wirklich heftigen Korken dreht, sehe ich keinen Grund mehr, irgendwas zu ihnen und ihren „Aktivitäten“ zu schreiben. Vom BVRA kommt eh nichts mehr… nicht einmal die regelmäßigen Newsletter haben noch wirkliche Substanz und die Mitgliederbriefe sind einfach nur identisch. Der VdeH ist inzwischen zu einem reinen Kontrollbehördenmitteilungsblatt geworden. So gibt es seit Mitte November insgesamt sieben Mitteilungen über irgendwelche erfolgreichen Überwachungsmaßnahmen. Wie viele es in diesem Jahr waren, kann ich jetzt gar nicht sagen, denn ihre Seite mit der Übersicht der aktuellen Artikel ist kaputt. Man kommt auf keine vorhergehende Seite mehr. Ist aber auch nicht wichtig. Da liest wahrscheinlich eh kaum jemand mit. Und auch vom BFTG kommt schon geraume Zeit nichts mehr.
Ich bin aber nicht dafür da, die Öffentlichkeit über das Tun (bzw. Nichtstun) der Verbände auf dem Laufenden zu halten. Wenn sie das nicht selbst machen, dann ist das auch deren eigenes Problem.
Das gilt auch für das Thema „Presse“. Wenn ich da nicht über wirklich etwas kurioses (wie z.B. die „Donnerschüssel-Sache“ [1]) oder echte Skandale stolpere, klemme ich mir inzwischen wertende oder aufklärende Beiträge. Auf der einen Seite nimmt es von der Öffentlichkeit außerhalb der Blase ohnehin niemand zur Kenntnis, wenn ich reißerische Artikel als „Bullshit“ enttarne… und vieles ist inzwischen so hanebüchen, dass jeder halbwegs informierte Dampfer sofort erkennt, dass ihm da ein Bär aufgebunden werden soll.
Ein Beispiel ist der gerade frisch veröffentlichte Artikel von Steamshots zu der „vergammelten Lunge durch drei Jahre Dampfen“ [2]. Abgesehen davon, dass ich mich gefreut habe, dass Steamshots, also Thomas, nicht aufgegeben hat (es war ja eine ziemliche Lücke in seinen Artikel entstanden), und auch abgesehen davon, dass der Artikel wirklich sehr gut geschrieben und recherchiert ist, sehe ich keinen großen Nutzen darin. Der durchschnittsverblödete oder -abgestumpfte Normalbürger wird das nicht lesen oder, falls er es doch wahrnimmt, als unseriös einstufen. Wenn es doch „in der Zeitung steht“, dann ist das so, dann verfault die Lunge vom Dampfen.
Wenn es nun aber Dampfer in der Blase gibt (also diejenigen, die auf Artikel bei Steamshots aufmerksam werden), die solchen Pressemeldungen Glauben schenken, dann ist denen aus meiner Sicht nicht mehr zu helfen. Wer sein eigenes Gehirn abgeschaltet hat, der bekommt von mir auch keine Nachhilfe mehr. Aufklärung also nur noch dann, wenn es kein offensichtlicher Bullshit ist.
Das gilt genauso für Studien. Wenn Schrottstudien keine wirkliche Auswirkung haben, oder plötzlich Erkenntnisse vermelden, die der Lebenserfahrung komplett widersprechen, dann schreib ich dazu auch nichts mehr. Weil ich die einen eh nicht erreiche und die anderen gerne den darwinschen Weg gehen dürfen (=doof sterben). Selbst schuld, wenn sie über jedes Stöckchen springen, das ihnen hingehalten wird.
Das bedeutet nicht, dass ich solche Presseberichte nicht zur Kenntnis nehme. Klar tu ich das. Ich könnte sofort wieder ein Pfrunzlers Weekly auflegen, das dann auch mit solchen Themen gefüllt wäre (landet nämlich alles in meiner Sammlung und wird archiviert). Bei Studien ist es ebenfalls so. Und die lese ich sogar intensiv und hinterfrage die Ergebnisse im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich lasse mich nur nicht mehr generell dazu aus.
Ein Gegenbeispiel zu beiden Dingen war meine Fortsetzung zu „Metallen in Liquid und Dampf“ [3]. Die Ergebnisse der Studien waren nämlich nicht zu leugnen (auch wenn bei den Auswirkungen auch wieder getrickst und maßlos übertrieben wurde). Ich war selbst verwundert, aber mir fiel recht schnell auf, dass das Phänomen auf vorbefüllte Pods (und Disposables) beschränkt war. Mir kam recht schnell der Gedanke, dass es genau daran (häufig Nikotinsalze und lange Lagerung unter Kontakt zu vielen Metallteilen) liegen musste. Allerdings fehlte mir die Motivation, das genauer zu recherchieren und mal wieder auf Wissenschaftlerbefragung zu gehen. Da kam mir der Artikel von Sussman und Soulet gerade recht, denn da hatte ich meine Bestätigung.
Und dazu musste ich dann auch etwas schreiben, denn die Studienergebnisse waren nachvollziehbar und schienen auch nicht manipuliert. Und deshalb hätte es auch genügend Gründe gegeben, dass es selbst eingefleischte Dampfer mit der Angst zu tun bekommen. In solch einem Fall kläre ich dann auch auf. Und es hilft bei der Entscheidungsfindung bezüglich offener Systeme und dem schnellen Wegwerf-Produkt.
Wenn es Entwicklungen im politischen und rechtlichen Bereich geht, werde ich mich ebenfalls auch zukünftig nicht ausschweigen.
Und wirklich positive Meldungen werde ich mit Freude bevorzugt aufgreifen. Ist eh selten genug.
Also… nicht wundern, dass es hier ruhiger geworden ist. Die DDP bleibt. Es gibt aber nur noch Artikel, wenn es sich lohnt (und zum Druck-Ablassen zwischendurch mal ab und an einen Microblog-Artikel).
1: Besser (k)eine Klobrille rauchen! ↩︎
2: Der angebliche „Vape-Lungenskandal“ um LeeRay King – Warum die Story medizinisch nicht haltbar ist und was das Bild wirklich zeigt ↩︎
3: Wo gehobelt wird, da fallen Späne – Reloaded ↩︎
Titelbild von Greg Waskovich auf Pixabay
Wo gehobelt wird, da fallen Späne – Reloaded
Im Mai 2016, also vor bald zehn Jahren, hatte ich zu Metallen im Dampf recherchiert und den Artikel „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ veröffentlicht (ursprünglich in und für die Nebelkrähe)...
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Im Mai 2016, also vor bald zehn Jahren, hatte ich zu Metallen im Dampf recherchiert und den Artikel „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ veröffentlicht (ursprünglich in und für die Nebelkrähe).
Damals gab es Horror-Schlagzeilen darüber, dass Metalle im Aerosol nachgewiesen werden konnten (weit, sehr weit unterhalb aller Grenzwerte, aber das wurde natürlich nicht erwähnt) und es gab eine Anzahl von übervorsichtigen Dampfern, die – froh endlich dem schädlichen Tabakrauch entsagt zu haben – quasi ein klinisch reines Produkt zu sich nehmen wollten und bei denen (ohne wirklichen Grund) die Alarmglocken schrillten.
Dann war auch lange Zeit eher Ruhe mit dem Thema. War quasi abgegessen und auch kein wirklicher Grund zur Panik, weil es halt so wenig war, dass man in der normalen Atemluft teilweise mehr Metalle nachweisen konnten, als im Aerosol.
Doch seit ein paar Jahren ploppt das Thema immer wieder auf. Und dieses Mal sogar in einer anderen Qualität. Denn auch die Menge der Metalle im Dampf war nun viel höher, als in den Jahren zuvor.
Seit fast zwei Jahren geistert es durch Presse und Öffentlichkeit, dass einige Studien im Aerosol Metalle nachgewiesen haben, teils sogar in grenzwertüberschreitender Menge.
Das führte dann zu Schlagzeilen wie:
Was dabei auffällt… es ist fast ausschließlich von Disposables die Rede.
Und tatsächlich beginnt der neue „Skandal“ als die Einweg-Dinger so richtig boomten.
Ich habe das zur Kenntnis genommen, mir auch die Studien angeschaut und musste feststellen, dass an der Sache tatsächlich etwas dran war. Man konnte es auch nicht auf den Kokelstudien-Effekt schieben, denn das unsachgemäße, realitätsferne „Abdampfen“ mit Maschinen hat nun wirklich keinen Einfluss auf Metalle im Dampf. Beim Kokeln entstehen ganz andere Substanzen. Es wurde außerdem jeweils das Aerosol (kokelstudiengefährdetes Produkt), aber auch das Liquid aus dem Depot (Pods oder Disposable-Tank, was auf das gleiche hinausläuft) untersucht. Die Metalle wurden schon im unverdampften Liquid gefunden und anschließend natürlich auch im Aerosol (wenn natürlich aufgrund des Volumens stark verdünnt). Bei einigen Metallen wurden sogar die Grenzwerte (im Liquid) überschritten.
Also, woran mag das liegen? Wurde die Qualität der Liquids in den letzten Jahren durch die Hersteller vernachlässigt? Werden inzwischen verunreinigte Grundsubstanzen verwendet? Und wieso tauchten die Probleme denn in Studien nicht bei nachfüllbaren Systemen und Nachfüll-Liquids auf? Seltsam!
Seltsam vor allem auch deshalb, weil es inzwischen ja viele von den maßlos überwürzten Dispo-Liquids auch als Nachfüllflüssigkeiten gibt, weil’s ja so geil schmeckt.
Es war also anzunehmen, dass es einen anderen Grund, als nachlassende Rohstoffqualität geben muss.
Und tatsächlich hat sich das jetzt auch plausibel bestätigt.
Kurz gesagt: Die Hauptprobleme sind Disposables, vorbefüllte Einweg-Pods und das alles in Kombination mit dem Nikotinsalz-Hype.
Die Erklärung ist nämlich ganz einfach.
Dass sich nennenswerte Mengen von Metallen aus der Heizwendel durch das Erhitzen lösen, trifft nach wie vor nicht zu. Sonst würden die höheren Metallkonzentrationen ja auch bei offenen Systemen vermehrt gefunden werden. An der Qualität der Liquids liegt es ebenfalls nicht. Die Metalle stammen wirklich aus der Hardware.
Und das hat folgenden Grund: Während Nachfüll-Liquids in Flaschen (meist Kunststoff) gelagert werden und beim Konsum nur relativ kurz mit dem Metall der Heizwendel in Kontakt kommen und weil die Verdampfer offener Systeme und von Selbstwicklern überwiegend nur Edelstahl im Bereich der mit Liquid in Kontakt kommenden Teile zur Anwendung kommt, gibt es keine Zeit, dass Metalle auf irgendeine Art und Weise in den Liquids irgendwie in Lösung gehen. Den Mythos mit der Ablösung durch Erhitzung habe ich ja schon im ersten Teil entzaubert.
Betrachtet man nun aber Disposables und vorbefüllte Pods, dann gibt es da deutliche Kostruktionsunterschiede zu den offenen Systemen und den Selbstwicklern, und auch in Bezug auf die Lagerung. Die Pods und die quasi fest verbauten Pods in Einweg-Zichteln sind anders aufgebaut. Da finden sich Kabel, Verbindungen und sehr oft auch Lötstellen in Bereichen, die sich mit dem enthaltenen Liquid quasi dauerhaft in Kontakt befinden, bis der Saft mal alle ist. Tja… und die Dinger werden hergestellt, befüllt, verpackt und gelagert. Dann wird eine Charge irgendwann auf die Reise zum Großhändler geschickt. Oftmals kommen sie aus Fernost. Und überwiegend in Containern auf einem Frachtschiff, das teilweise wochenlang unterwegs ist. Auch in wärmeren Regionen. Und einen Kühl-Container wird kein Spediteur für Disposables und Pods spendieren.
Beim Großhändler angekommen, lagert das Zeug dann auch längere Zeit… Wochen, womöglich Monate, bevor es schließlich beim Einzelhandel landet. Da kommen die Dinger ins Regal und stehen da auch noch eine ganze Weile herum, bis sie endlich verkauft und danach konsumiert werden.
Bedeutet: Die Suppe ist für sehr, sehr lange Zeit in Kontakt mit Metallteilen (und das ist halt nicht nur hochwertiger Edelstahl, ein erhöhter Risikofaktor sind dabei auch Heizdrähte mit Nickelanteil), werden rumgeschwenkt, werden warm, dann wieder kalt, dann wieder warm, zwischendrin auch mal sehr warm. Die Plörre hat also im Vergleich zu Nachfüll-Liquids jede Menge Zeit, um etwas vom Metall zu lösen. Die Energiezufuhr gibt es gratis.
Nun sind die Grundstoffe eines Liquids, einschließlich fast aller Aromen, nicht besonders reaktiv. Also wäre eigentlich nicht zu erwarten, dass da nennenswert viel Metall im Liquid landet. Aaaber… da kommt noch der Nikotinsalz-Faktor ins Spiel. Die normalen Liquids, enthalten wenig reaktive Stoffe, aber die Nikotinsalz-Liquids enthalten meist Benzoesäure. Und DIE IST reaktiv. Das Zeug ist in der Lage, deutlich mehr vom Metall zu lösen, als das gute alte Normal-Liquid.
Wir haben also Liquid, das einen reaktiven (Metall lösenden) Stoff enthält, und das über Monate mit Metallen (vielen auch recht „unedlen“) in Kontakt bleibt, herumgeschwenkt wird und meist gut warm gehalten wird. Und so kommt es, dass genau diese Produktgruppe nun erhöhte Metallwerte aufweist.
Nachlesen kann man die Erkenntnis auch in diesem wissenschaftlichen Aufsatz:
Disposable E-Cigarettes and metal emissions: From corrosion artifacts to unrealistic toxicological assessment (arch) (pdf)
Sussman und Soulet zerlegen hier u.a. die aktuellste Studie:
Elevated Toxic Element Emissions from Popular Disposable – E‑Cigarettes: Sources, Life Cycle, and Health Risks (arch) (pdf)
Insbesondere auch die Betrachtung der gesundheitlichen Auswirkungen in dieser Studie, die sie als völlig überrissen enttarnen. So wird z.B. ein Risiko prognostiziert, das die regelmäßige Nutzung bis zu einem Lebensalter von 78 Jahren projiziert. Ist schon ziemlich gewagt.
Und es wurde auch nicht die Menge der gefundenen Metalle ins Verhältnis zum Volumen des Aerosols gesetzt.
Ansonsten gilt das, was ich schon vor fast zehn Jahren geschrieben habe, auch weiterhin: Offene Systeme und Selbstwickler bergen bei normaler Nutzung keine Risiken, die aus einer Belastung des Aerosols mit Metallen resultieren.
Risiken können aber bei den genannten Produktgruppen (Disposables und vorbefüllte Pods) bestehen. Sicher auch nicht so dramatisch, wie die Presse suggeriert, aber immerhin gibt es eine Belastung. Wer dieses Gefährdungspotenzial ausschließen möchte, muss auf eben diese Produkte verzichten.
Leider hat auch die Politik (insbesondere durch die Liquidsteuer) mit dazu geführt, dass diese Produkte besonders viel konsumiert werden. Und ein wahrscheinlich kommendes Verbot nur von Disposables wird das Risiko auch nicht reduzieren, denn dann schwenken die Hersteller halt auf die bequemen vorbefüllten Pods um (ist ja eh schon im Gange).
Ach… und das „ja so endgeile“ Nikotinsalz scheint wohl auch nicht ganz so unproblematisch zu sein. Zumindest, wenn man es nicht in einem offenen System konsumiert, sondern aus vorbefüllten Pods (ob einzeln oder fest verbaut in den Einwegdingern).
Wer solche Produkte nutzt, der hobelt halt mehr ab. Die Entscheidung muss jeder selbst treffen. Bequemlichkeit hat eben ihren Preis.
Titelbild von Nigel Durrant auf Pixabay
Besser (k)eine Klobrille rauchen!
Man ist ja als Dampfer nun schon dankbar dafür, wenn man mal keine Horrormeldung über erträumte Verbote und Beschränkungen, über Kungeleien bezüglich des Pfrunzeln von der Regierung oder dem europäischen Kaiserinnenpalast unter Kaiserin Uschi lesen muss, sondern einfach mal was vom Postill… neee… das ist gar nicht das Satiremagazin… und das ist auch nicht als Satire gemeint… die meinen das ernst. Aber trotzdem endlich mal was, um herzlich und von ganz tief innen drinne zu lachen! ...
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Man ist ja als Dampfer nun schon dankbar dafür, wenn man mal keine Horrormeldung über erträumte Verbote und Beschränkungen, über Kungeleien bezüglich des Pfrunzeln von der Regierung oder dem europäischen Kaiserinnenpalast unter Kaiserin Uschi lesen muss, sondern einfach mal was vom Postill… neee… das ist gar nicht das Satiremagazin… und das ist auch nicht als Satire gemeint… die meinen das ernst. Aber trotzdem endlich mal was, um herzlich und von ganz tief innen drinne zu lachen!
Nun aber zum Artikel, der mein Zwerchfell strapaziert hat:
Schockierende Studie: Der Rauch von E-Zigaretten ist 3,000 Mal stärker verschmutzt als der einer Toilettenbrille. [arch]
Es geht also um den Rauch von „E-Zigaretten“ im Vergleich zum Rauch von „Toilettenbrillen“. Nun sei dem am unteren Rand der Skala „gebildeten“ und wenig recherchefähigen „Journalisten“ (wenn es denn nicht aus einer KI stammt… wobei… so einen Schwachsinn formuliert die nicht) verziehen, dass er mal wieder „Dampf“ mit „Rauch“ verwechselt. Sieht ja auch so ähnlich aus. Es geht aber wohl eher um ein Flüssig-Aerosol, das wir umgangssprachlich als „Dampf“ bezeichnen.
Also… wenn man eine Toilettenbrille (für Klos mit Sehschwäche) verdampft… oder besser den Belag derselben zum vernebeln bringt und das Aerosol untersucht, dann findet man da 3.000 Mal weniger Verschmutzungen als beim Aerosol eines Pfrunzel. Sagt eine „Studie“, also die Wissenschaft. Und Ihr wisst ja: VER-TRAUT der Wissenschaft!
Na ja… zumindest ist das der Informationsgehalt des Beitrags-Titels.
Schon der ganz mäßig kritische Leser fragt sich, wie man denn eine Klobrille – ich sag jetzt mal lieber einen Toilettensitz – dazu bringt ein Aerosol zu erzeugen. Meinen die das ernst? Oder geht es um etwas anderes?
Der Artikel warnt gleich zu Beginn erst einmal eindringlich:
Eine neue Laborstudie sollte E-Zigaretten-Nutzer dazu bringen, zweimal nachzudenken, bevor sie sich eine „Vape“ in den Mund stecken.
Und dann kommt die Auflösung:
Laut Wissenschaftlern ist der Dampf von E-Zigaretten 3,000 Mal stärker mit Bakterien und Pilzen belastet als ein Toilettensitz.
Aha… es geht gar nicht um ein Klobrillen-Aerosol, sondern um den Vergleich zwischen Pfrunzel-Aerosol und der Oberfläche des Sitzes auf der Donnerschüssel. Ok. Da st die Überschrift ein wenig mis(s/t)verständlich formuliert.
Na jedenfalls will ein Forschungsinstitut festgestellt haben, dass unser Aerosol mehr Mikroorganismen enthält, als man auf einer Klobrille findet.
Boah! Das schüchtert echt ein. Ich meine… wer leckt schon an einer Klobrille? Na ja, anscheinend lieber am Klositz schlecken, als zu dampfen… vermittelt diese Studie.
Das „warme, feuchte Milieu“ des Mundstücks sei optimaler Nährboden für Mikroorganismen (Menschen, die bestimmte sexuelle Praktiken bevorzugen, sollten aufmerksam werden… denn warm und feucht jibbet auch anderswo). Und jede Berührung des Mundstücks und jeder „Geruch“ (???… ich schätze, das sollte Gebrauch heißen) würde das Mundstück mehr mit Mikroorganismen verschmutzen. Deshalb: stets putzen!
Na jedenfalls hat das tolle „wissenschaftliche“ Institut einen Einweg-Stift gekauft und da wohl Proben vom Mundstück genommen. Und nach nur drei Tagen haben sie da nun angeblich eine Menge von „koloniebildenden Einheiten (KBE)“ gefunden, welche das Limit des Labors sprengte: 150.000 an der Zahl.
Das schreiben sie zumindest… also meinen sie vermutlich, denn die Aussage
Am dritten Tag wurden im Mund des Whirlpools etwa 150,000 koloniebildende Einheiten (KBE) gefunden – die maximale Messgrenze des Labors.
hat mich echt überfordert. Ich dachte, es ginge um Pfrunzeln und Mundstücke und nicht um den Mund eines Whirlpools (Kann ein Whirlpool denn auch sprechen, wenn er einen Mund hat?).
Sie (die Verfasser des Artikels, die wohl eine schlechte Übersetzungssoftware nutzen) scheinen mit „Mund des Whirlpools“ wohl eher das Mundstück des Pfrunzel zu meinen.
Also… am Mundstück wurden mindestens 150.000 KBE gefunden. Und sie geben dann, damit man diese Zahl auch richtig einordnen kann, einen Vergleichswert an: den KBE der Fläche von einem Quadratzoll einer Klobrille. Und der beträgt nur 50 KBE. Und damit war ihr Mundstück mit 3.000x Bakterienzeltlagern mehr besiedelt, als der durchschnittliche Toilettensitz (nicht der beim Rastplatz… echt nicht…).
Der Exzellenz-Wissenschaftler Reynold Mpofu vom Institut stellte daraufhin fest, dass das Mundstück der verschmutzteste Teil eines Pfrunzels sei. Am Gehäuse selbst fände man zwar auch Mikroben, aber das Mundstück ist ja widerlich! Kein Wunder, meint er. Man steckt es ja auch in den Mund und das sei der schmutzigste Körperteil überhaupt mit ca. 700 Bakterienarten, die man da findet (Oh, im Arschloch findet man weniger? Hätte ich jetzt nicht gedacht.).
Dass auch das Gehäuse belastet ist, erklärt er damit, dass man es ja anfassen muss, in die Hosentasche steckt, auf den Tisch oder den Boden oder andere Oberflächen stellt. Bah… ist das alles dreckig hier. Muss jetzt gleich erstmal mit Isopropyl duschen!
Fatal ist, dass am Mundstück auch relativ feste Biofilme entstehen, wenn es warm ist (also quasi immer, weil Klimaapokalypse und Erderwärmung). Die ließen sich nur schlecht entfernen.
Sein Rat: Alle drei Tage das Pfrunzel sterilisieren! Völlig zerlegen und alles in Iso schrubben. Nicht nur alle sieben Tage, wie es die Hersteller empfehlen (Gibt es solche Hersteller-Empfehlungen? Ich hab da keine Ahnung, weil ich selbst noch nie eine Disposable oder deren Verpackung in der Hand hatte.).
Ich selbst hätte da noch weitere Empfehlungen. Das Pfrunzel bei Nichtgebrauch (also auch zwischen zwei Zügen) mit einem handelsüblichen Desinfektionsspray einsprühen und dann in einem sterilen Gefäß oder einem sterilen Beutel zwischenlagern. Und nur mit einem Lecktuch dampfen, in welches man vorsichtig in der Mitte ein kleines Loch macht. Wie man aus einem Kondom selbst ganz einfach ein Lecktuch herstellt, wird z.B. vom katholischen Jugendnetzwerk KJGay auf Instagram (und X) vorgeführt.
Und: GANZ WICHTIGER HINWEIS!
LECKT NICHT AN DER KLOBRILLE!
Nicht weil es eklig erscheint! Immerhin ist es ja laut „Studie“ immerhin hygienischer als das Dampfen. Nein, weil ihr damit aus Eurem widerlich dreckigen Maul jede Menge KBE auf die Brille bringt und Euch beim nächsten Schiss vielleicht ne schlimme Krankheit mit Dünnschiss und so einfangt.
Also: SCHÜTZT EURE SCHEISSHAUSSCHÜSSEL VOR DEM SCHMUTZ AUS EUREM MUND! NICHT DRAN LECKEN!
BTW: Auch wenn ich bei dem Namen des „Forschers“ an Lampukistan denken musste… den gibt es wirklich… und auch dieses Institut. Was ich aber – obwohl ich darin geübt bin – nicht finden konnte, war die sogenannte „Studie“ an sich. Wobei… große Mühe hab ich mir dabei auch nicht gegeben. War auch schwierig, sich zu konzentrieren, wenn man zwischendurch immer wieder von Lachanfälle geschüttelt wird.
Über das Medium „Gazeta Express“ ist ein Portal aus dem Kosovo. Kannte ich vorher nicht.
Na egal… unterhaltsam war die Le(c)ktüre auf jeden Fall. Jetzt muss ich nur noch wieder die Bilder aus dem Kopf bekommen…
Was so war… #5
Drei Wochen fast nüscht!Das mag gut sein, das ist aber auch ein schlechtes Zeichen, denn es zeigt, dass das Thema Dampfen inzwischen immer mehr...
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22.09. – 12.10.2025
Drei Wochen fast nüscht!
Das mag gut sein, das ist aber auch ein schlechtes Zeichen, denn es zeigt, dass das Thema Dampfen inzwischen immer mehr aus der Öffentlichkeit verschwindet (außer bei negativen Schlagzeilen) und die Szene auch immer weiter abbröckelt.
Genug gejammert… nun zu den drei Wochen „fast nüscht“!
Dominiert wurde die Presse von der WHO und deren Marionetten und Sprachrohren. Das Hauptaufgabenfeld der WHO im Bereich der Tabaksucht scheint nun endgültig das Dampfen zu sein. Ums Rauchen geht es nicht mehr. Es ist auch immer öfter die Rede von „Nikotinsucht“. Die schädlichen Auswirkungen des Tabakrauchens sind nebensächlich geworden, die eher unschädlichen Auswirkungen von Nikotin werden als tödliche Bedrohung dargestellt.
Mehr als 100 Millionen Menschen weltweit dampften mittlerweile, so die WHO unter Berufung auf erstmals von ihr erhobene Zahlen. Besonders unter Jugendlichen sei das Produkt beliebt.
E-Zigaretten schürten eine neue Welle der Nikotinsucht, sagte WHO-Experte Etienne Krug.
[1]
The draft (by the WHO) suggests that Brussels intends to classify all non-combustible nicotine products—vapes, heated tobacco, and nicotine pouches—under the same public health framework as combustible cigarettes. If implemented, this move would effectively erase distinctions between high- and low-risk products, threatening the very foundation of tobacco harm reduction.
Der Entwurf (der WHO) deutet darauf hin, dass Brüssel beabsichtigt, alle nicht brennbaren Nikotinprodukte – E-Zigaretten, erhitzter Tabak und Nikotinbeutel – unter denselben Rahmenbedingungen für die öffentliche Gesundheit wie brennbare Zigaretten einzustufen. Sollte diese Maßnahme umgesetzt werden, würde dies die Unterscheidung zwischen Produkten mit hohem und niedrigem Risiko praktisch aufheben und damit die Grundlage der Tabakschadensminderung gefährden.
[2]
Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab im Jahr 2022 jeder fünfte 15-jährige Junge (21 Prozent) und jedes vierte 15-jährige Mädchen (24 Prozent) in Deutschland an, E-Zigaretten zu rauchen.
[3]
Das ist insgesamt sehr interessant. Wer hat nun die falschen Zahlen? Die WHO [4] mit ihren 21 bzw. 24 % oder die DEBRA mit 2,1 % im Jahr 2022?
Ich persönlich traue der WHO nicht weiter, als ich ihren leichtesten Mitarbeiter werfen könnte. Und der Unterschied liegt auch nicht im Bereich des statistischen Rauschens, sondern ist gigantisch. Einer von beiden lügt!
Die VapingPost beschwert sich, dass auch bei der kommenden COP11 wieder keinerlei THR-Advokaten und -organisationen zugelassen sind und von wesentlichen Informationen abgeschnitten werden. So kennt man sie halt, die ANTZ. [5]
Na jedenfalls nix neues von der WHO… nur die Intensität ist derzeit gesteigert. Ich reg mich darüber schon lange nicht mehr auf.
Die von den Händlerverbänden gepriesene Messe InterTabac hat auch nicht wirklich was gebracht, außer eine Steilvorlage für die Tagesschau, welche die Messe als Belegt dafür anführt, dass das Dampfen wohl doch ne Sache der großen Tabakkonzerne ist…
Von der Raucherindustrie werden die E-Zigaretten als „next-generation products“ gehandelt. Das zeigte sich in diesen Tagen auch auf der weltgrößten Tabakmesse, der Intertabak in Dortmund. Von insgesamt 800 Messeständen boten bereits 300 die neuen Produkte an. Eine Entwicklung, die von der Branche gezielt vorangetrieben wird. Der Konzern Philipp Morris, immerhin Erfinder der Marlboro-Zigarette, fordert Deutschland in einer Marketingkampagne auf, mit dem Rauchen aufzuhören. Natürlich nicht ohne Hintergedanken – in Zukunft soll Deutschland dampfen.
[6]
Steamshots hat einen tollen Artikel zum Dauer-Argument der fehlenden Langzeitstudien gebracht… aber darauf hatte ich hier ja schon hingewiesen. [7]
Dann gab es ein Gerichtsurteil, dass die Bedienung eines Pfrunzel mit Touch-Display als ordnungswidriges Verhalten bestätigt. Das hat mich nicht gewundert. Ist insgesamt aber auch nicht wirklich dramatisch.
Es bedeutet, dass Akkuträger mit Wischi-Display tabu am Steuer sind. Ebenso wie Schmatfohns. Nicht mal iniie Hand dürft ihr sie nehmen. Logisch und konsequent.
Das bedeutet aber, dass das Dampfen und das Indiehandnehmen von Pfrunzeln mit Tasten (selbst wenn sie ein Display haben) bislang eben nicht als Ordnungswidrigkeit eingestuft wird.
Die Frage, die sich mir stellt: Dürfte man eigentlich ein modernes E-Auto überhaupt noch fahren? Da ist ja mehr Touch-Display drin als in allen Akkuträgern in einem durchschnittlichen Fachgeschäft. und man kann ein solches Auto auch gar nicht mehr betreiben, als auf irgendwelche Displays zu tippen. Na… egal… eh unwichtig.
Um Steuern ging es auch wieder. Einmal um die in Überarbeitung befindliche Tabaksteuerrichtlinie der EU [8] und einmal um die völlig irrsinnige Idee der Bundesregierung, Tabaksteuern nach dem Verursacherprinzip nochmal zusätzlich zu besteuern… nach dem Motto: „Wer raucht, der wird krank und kostet die Solidatitätsgemeinschaft einen Arsch voll Geld. Das muss er selbst tragen… durch Steuern!“ [9]
Gut… der zweite Punkt dürfte uns Dampfer nicht tangieren, denn wenn es wirklich um konsumverursachte Erkrankungen geht, müssten wir ja nochwas aus dem Steuersäckl ausgezahlt bekommen. Aber… aaaber… das wäre Logisch… und mit Logik hat die deutsche Politik schon seit langer Zeit nix mehr am Hut. Deshalb… nicht zu früh freuen… wegen der kotzenden Pferde vor der Apotheke.
Aromenverbot jibbet auch noch als Thema. Da dreht der Gesundheitsminister von Niedersachsen jetzt völlig durch und fordert ein generelles Aromenverbot fürs Dampfen. [10]
Und dabei scheut er sich nicht, zu behaupten, Pfrunzeln ohne Aroma würden „nach Gift schmecken“… irgendwie so…
Aber auch für die sogenannten Vapes sollten meiner Ansicht nach die künstlichen Aromen verboten werden, damit toxische Substanzen nicht verschleiert werden und nach Vanillepudding riechen.
Also ich muss da keine Angst vor toxischen Inhaltsstoffen haben… ich habe das ja mal konsequent ausprobiert und festgestellt, dass auch aromenfreie Liquids durchaus mit Genuss dampfbar sind. Toxisch hat da nix geschmeckt. [11]
Und das war es dann auch schon. Also nicht viel. Aber mal ein Lebenszeichen aus der DDP.
[1] Deutsches Ärzteblatt: WHO: Anteil der Raucher geht zurück, aber Vapen als Gefahr
[2] VapingPost: Leaked WHO Documents Uncover Europe’s New Senseless Nicotine War
[3] RND: WHO und Mediziner fordern strengere Gesetze für E-Zigaretten
[4] HBSC study
[5] VapingPost: The WHO’s Tobacco Control Conference is Once More Silencing the Very People It Claims to Protect
[6] tagesschau: Die neue Raucherwelt – nichts als Dampf?
[7] DDP: Leseempfehlung!
[8] Tobacco Reporter: EU Tobacco Tax Plan Faces Fierce Pushback
[9] Apollo News: „Verursacherprinzip in den Mittelpunkt rücken“: Bundesregierung erwägt Tabak-Sondersteuer
[10] Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Niedersachsen: Gesundheitsminister Philippi warnt vor den Gefahren des Vapens und fordert Verbot von Aromen in E-Zigaretten
[11] DDP: Aromenfreier Genuss oder nur „Geschmacklosigkeit“?
Womöglich wegweisendes Urteil
Das Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf vom 30.09.2025 (Az. 4 K 2085/24 VTa) zeigt, dass der Zoll (und das Finanzministerium) mit der Festlegung, dass Vorprodukte von Substituten ebenfalls der Tabaksteuer unterliegen, weil auch sie Substitute seien, wohl übers Ziel hinausgeschossen sind...
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Das Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf vom 30.09.2025 (Az. 4 K 2085/24 VTa) zeigt, dass der Zoll (und das Finanzministerium) mit der Festlegung, dass Vorprodukte von Substituten ebenfalls der Tabaksteuer unterliegen, weil auch sie Substitute seien, wohl übers Ziel hinausgeschossen sind.
Anlässlich einer Kontrolle eines Shops wurden neben tatsächlich steuerpflichtigen Produkten auch etliche nicht versteuerte Gebinde Glycerin gefunden. Und für eben dieses Glycerin wurden Steuern in Höhe von fast 16.000 Euro nachgefordert.
Dagegen legte der Shop Widerspruch ein, der abgelehnt wurde. Und so beschritten sie den Rechtsweg und bekamen beim Finanzgericht Düsseldorf letztlich recht.
Dabei ist die Begründung des Gerichts ausgesprochen beachtenswert, denn sie stellen klar, dass die Exekutive Gesetzestext und Begründungstext übermäßig strapazieren bzw. wissentlich falsch auslegen.
Der Kernsatz des Urteils lautet in meinen Augen:
Der Begriff „Substitute für Tabakwaren“ macht deutlich, dass die von § 1 Abs. 2c TabStG erfassten Erzeugnisse andere Tabakwaren substituieren, d.h. ersetzen sollen.
Die Falschauslegung ist zumindest nachvollziehbar, denn damit will die Exekutive das Ausweichen auf das Selbstmischen erschweren. Denn die Handlung selbst, also das Selbstmischen mit unversteuerten Komponenten, ist in der Praxis absolut nicht zu verfolgen.
Das Gericht hingegen setzt sich diese Brille nicht auf, sondern betrachtet den Gesetzestext und die Begründung zum Gesetz nüchtern und stellt fest, dass besagtes Glycerin einfach kein Substitut für Tabakwaren ist, selbst wenn es in einem Shop angeboten wird, welches tabaksteuerpflichtige Produkte anbietet. Das Gericht sagt knallhart, dass das Glycerin kein tauglicher Steuergegenstand ist, weil es alleine kein Tabakprodukt ersetzen kann.
Glycerin ist jedoch nicht geeignet, als Ersatzstoff für Zigaretten, Wasserpfeifentabak oder diesen gleichgestellte Erzeugnisse zu fungieren.
Wie der Kläger unwidersprochen dargelegt hat, ist reines Glycerin sowohl aufgrund seines Aggregatzustandes als auch aufgrund des Geschmacks und der fehlenden pharmakologischen und psychoaktiven Wirkung nicht als Ersatzstoff im oben genannten Sinne geeignet.
Selbst wenn das Produkt zu einem Substitut weiterverarbeitet werden kann und ggf. dafür auch bestimmt ist, ist es zum Zeitpunkt des Verkaufs als Einzelprodukt noch kein Substitut und unterliegt auch nicht der Tabaksteuer.
Indes kann die Bestimmung eines Produkts, zu einem Steuergegenstand weiterverarbeitet zu werden, nicht darüber hinweghelfen, dass das Produkt zuvor gerade noch kein Steuergegenstand ist.
Ohne die maßgebliche Herstellungshandlung – hier die Vermischung mit weiteren Komponenten – erfüllt das Glycerin objektiv nicht die Tatbestandsvoraussetzungen des § 1 Abs. 2c Satz 1 TabStG.
Diese Feststellung lässt sich natürlich auch auf andere Mischkomponenten, wie Propylenglycol, Aromen oder Wasser übertragen, denn auch diese Einzelprodukte sind keine geeigneten Produkte, um Tabakprodukte zu ersetzen. Anders dürfte es nur bei Nikotinshots aussehen, weil diese durchaus auch ohne weitere Zutaten konsumiert werden können und eine pharmakologische Wirkung, welche dem Tabakkonsum entspricht, entfalten.
Dadurch, dass das Gericht der Argumentation des Klägers folgt, der bemängelt, dass Produkte, die für sich allein genommen keine Substitute sein können (aufgrund ihrer Eigenschaften), was dem Gesetzestext und der Gesetzesbegründung im Wortlaut auch nicht so vorgesehen ist, stellt es damit klar, dass Vor- und Teilprodukte grundsätzlich erst einmal keine Steuergegenstände sind.
Die wirklich interessante Frage, die sich daraus ergibt, ist, ob denn dann nikotinfreie Fertigliquids selbst überhaupt Steuergegenstand sein können. Das Gericht stellt in der Begründung zwar fest, dass der Gesetzgeber Zubereitungen auch ohne Nikotin als Ersatz für Tabakwaren ansieht und damit zum Steuergegenstand gemacht hat, aber es stellt auch fest, dass es auch auf die pharmakologische und psychoaktive Wirkung ankommt, die bei nikotinfreien Liquid definitiv nicht gegeben ist. Damit würde nikotinfreien Fertigliquids eine wesentliche Eigenschaft eines Tabaksubstituts fehlen. Hier wurde ein Fehler in der Systematik des Gesetzes offenbar.
Ob und wie weit sich nun der Wind dreht, was Vorprodukte und Teilkomponenten betrifft, ist noch nicht abschließend zu beurteilen. Es bleibt abzuwarten, was das parallel noch betriebene Revisionsverfahren zu diesem Thema beim Bundesfinanzhof letztlich ergibt und wie dort entschieden wird. Sollte man dort entsprechend urteilen und argumentieren, so würde die Steuerpflicht für Mischkomponenten fallen.
Es bliebe dann zwar immer noch Steuerhinterziehung und unerlaubtes Herstellen von Substituten, wenn man mit diesen nun steuerfreien Komponenten sein nikotinhaltiges Liquid herstellt, aber das ist eine Sache, die definitiv nicht verfolgbar ist.
Sollte es so kommen, wäre das einerseits eine Erleichterung für den Handel, aber auch eine wesentliche Entlastung für die Konsumenten, für welche der Großteil der Komponenten ohne eklatanten Steueraufschlag zu erwerben wären.
Hier trifft also die ideologische Sicht der Exekutive, die immer mehr dem Wahn der ANTZ (insbesondere der WHO) zu folgen scheint, auf den neutralen und sachlichen Blick der Judikative, die in diesem Fall einmal nicht dem politischen Druck folgt (was beachtenswert ist, denn in anderen Bereichen wirken Urteile in den letzten Jahren immer mehr politisch motiviert).
Hoffen wir, dass der Bundesfinanzhof dieser Linie treu bleibt und der Steuerwahnsinn in Deutschland vielleicht doch noch in halbwegs normale Bahnen geleitet wird. Um die Steuer für nikotinhaltige Produkte werden wir nicht herumkommen, aber die Einzelkomponenten ohne Nikotin und – das wäre wirklich zu hoffen, denn schließlich können auch diese die Tabakprodukte nicht ersetzen – auch die nikotinfreien Fertigliquids könnten aus dem Mist rausfallen, den Erwerb erschwinglicher machen und es dem Handel auch ermöglichen, wieder preislich konkurrenzfähige Komponenten anzubieten.
Titelbild von Temel auf Pixabay
Wer jetzt den Anschluss verpennt…
Nachdem nun das WHO-COP11-Dokument geleckt ist, liest man allerorten, dass die EU plane, Filterzigaretten und Pfrunzeln (generell) zu verbieten. Also nicht irgendwie einzuschränken, sondern mal so richtig komplett zu verbieten...
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…ist womöglich bald gearscht!
Nachdem nun das WHO-COP11-Dokument geleckt ist, liest man allerorten, dass die EU plane, Filterzigaretten und Pfrunzeln (generell) zu verbieten. Also nicht irgendwie einzuschränken, sondern mal so richtig komplett zu verbieten. Bedeutet: Herstellung, Inverkehrbringen, Handel. Nicht hingegen Besitz und Konsum… also bitte nicht wieder mit blödsinnigen Geschichten über Festnahmen wegen Dampferei die Leute kirre machen.
Die Presse füllt sich nach und nach:
Die Brüsseler Tabakdoktrin – Wie die EU-Kommission das Prinzip der Schadensminderung verrät [Steamshots]
Auch E-Tschick am Pranger – Neuer EU-Hammer: Aus für Zigaretten mit Filter [heute.at]
Plan der EU: Jetzt soll das Zigaretten-Verbot kommen [oe24]
Filter-Kippen droht das Aus: EU schlägt Zigaretten-Verbot vor! – BILD hat das Anti-Rauch-Papier [Bild]
EU-Schock für Raucher – Radikale Massnahmen gegen Tabakkonsum geplant [Blick]
Geheimpapier der EU durchgesickertWerden Filterzigaretten jetzt verboten? [RTL]
„Attraktivität verringern“ Bericht: EU-Rat will Verbot von Filterzigaretten empfehlen [n-tv]
Verbots-Hammer: EU plant Aus von Filterzigaretten – Bundesregierung begrüßt Verbotspläne [RT]
Fangen wir mal mit dem Punkt an, der uns nicht so stark trifft: Verbot von Filterzigaretten.
Das Haupt-Argument, neben dem Gesundheitsschutz, ist die Umweltbelastung durch die Filter. Die Welt soll gerettet werden, und das gelingt nur, wenn die EU die Filter von Kippen bannt. Tut sie das nicht, sind wir alle verloren.
Und dann natürlich auch, weil Rauchen tötet. Zigaretten generell zu verbieten, will man (noch) nicht angehen. Nö… man tut so, als wäre der Handel mit Tabakwaren ja weiterhin erlaubt… und das wäre er auch. Aber man will damit den Konsum trotzdem extrem einschränken. Weil nämlich Filterzigaretten die beliebtesten Kippen sind. Filterlose sind nicht gefragt. Verbietet man also Filterzigaretten, dann hören die meisten – so denkt sich das hochqualifizierte Personal der EU das – halt einfach auf.
Der Verkauf von Tabak, filterlosen Kippen, Zigarren, losem Tabak, Pfeifentabak bleibt erlaubt. Und wer so richtig an der Zichte hängt, der raucht dann halt Filterlose oder dreht sich selbst welche…. wenn er mag sogar mit Filter. Das Produkt bliebe letztlich also erhalten, auch wenn das ein wirklich deftiger Einschnitt wäre.
Und nun der andere Punkt: Prunzeln! Hier zieht man in Erwägung, die mal komplett zu verbieten. Also Herstellung und Handel. Ohne Einschränkungen. Nicht auf Disposables beschränkt (die ja ein weitaus größeres Umweltproblem darstellen, als die Filter der Zigaretten), sondern ALLE! Das Produkt bliebe also gar nicht erhalten. Weg damit!
Und hier ist das Haupt-Argument (neben der Problematik mit dem Abfall, der ja auch bei normalen Pfrunzeln entsteht), dass man der EPIDEMIE der NIKOTINSUCHT entgegenwirken will.
Na? Was bemerkt? Genau… es geht nicht darum, ein Produkt zu verbieten, weil es der Gesundheit massiv schadet, sondern darum, die Nikotinabhängigkeit zu beseitigen, obwohl diese niemanden wirklich Schaden zufügt (außer der Geldbörse vielleicht). Aber auch nur die Nikotinsucht durch das Dampfen (und Nikotinbeutel… aber das juckt mich persönlich gerade nicht so), nicht die Nikotinsucht durch das Rauchen, die ebenso unproblematisch ist, aber mit extrem gesundheitsschädlichen Rauch daherkommt. Kippen (halt ohne Filter), Tabak und sonstige Tabakwaren bleiben erhalten. Während das unschädliche Produkt verboten wird.
Als Argumentverstärkung wird hier auch wieder der Schutz der Jugend ins Spiel gebracht… und dass die Pfrunzeln ja ein Produkt der bösen Tabakindustrie sei, die damit schwerabhängige Nikotin-Zombies züchten will, die später den noch erlaubten Tabak konsumieren. Mit dem Jugendschutz lässt sich halt super argumetieren… zum Beispiel auch dafür, dass der Staat alles mitlesen können soll, was Ihr in einen Messenger tippt, währen die Kaiserin Uschi von der EU ihre Signal-Nachrichten automatisch löschen lässt, damit ihr Händieh nicht „platzt“ (so wurde das ja gesagt). Selbst dann, wenn die Nachrichten eigentlich rechenschaftspflichtige Inhalte sind. Jugendschutz zieht. Und alle sind gleich… nur einige sind halt gleicher.
Jedenfalls finden die Pläne der EU zum Verbot von Filter-Fluppen und E-Dampfgeräten sehr großen Anklang bei der Bundesregierung. Aber ok… IHR habt euch DIE ja auch selbst GEWÄHLT! Geliefert wie bestellt…
Und jetzt weiß ich schon wieder, dass mein Text hier teilweise als reine Panikmache dargestellt wird. Denn… „Das können die ja gar nicht machen.“ und „Das machen die nie.“ und „Nie im Leben ist das möglich.“
So, so… das können die also nicht? Eine EU in der bei einer aufgeblasenen Pandemie die Leute bestraft wurden, wenn sie sich mit einer Eistüte alleine auf eine Parkbank gesetzt haben, in der die Zeit gestoppt wurde, wie lange der Bürger die Maske, die ihm zu tragen BEFOHLEN wurde, abgenommen hat, um einen Schluck aus der Pulle zu nehmen. Eine EU in der Zusammenkünfte in den eigenen vier Wänden gestürmt wurden, um nachzuzählen, ob da nicht zu viele Menschen versammelt waren. Und wo man von vielen Dingen ausgesperrt war, weil man sich nicht mit einem experimentellen Medikament hat impfen lassen wollen… oder weil man keine Böcke hatte, zum x-ten Mal mit einem langen Wattestäbchen durch die Nase bis an die Hirnhaut zu stochern, was einem die Tränen ins Auge schießen ließ. All das wegen etwas, dass sie Pan-de-mie genannt haben.
Und die Nikotinsucht ist laut WHO auch eine Pan-de-mie. Tja und die WHO hat inzwischen die Macht bekommen, den Staaten eigentlich in solchen Fällen sogar vorschrieben zu können, wie sie dagegen vorgehen sollen.
Allen Ernstes… da soll es nicht möglich sein, Pfrunzeln und Filterzigaretten zu verbieten? Träumt weiter!
So konkret wie jetzt waren die Pläne noch nie. Und die Bestimmer des Kaiserreichs EU kriechen der WHO mal so schön in den Analkanal… nicht alle nur aus Opportunismus oder stumpfen Gehorsam, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen, wenn man selbst oder seine Freunde und Familie aus solche einem Verbot einen Vorteil ziehen könnten.
Deshalb ist jetzt höchste Zeit, sich mit dem notwendigsten zu versorgen und die Selbstwickler mal wieder zu überprüfen und sich damit vertraut zu machen, die Dinger zu reaktivieren, den Nikotinvorrat aufzustocken und das Selbstmischen zu perfektionieren, anstatt aus Bequemlichkeit nur noch fertige Pfrunzeln zu nutzen und diese elementaren Fähigkeiten nach und nach zu verlernen.
Wenn ein solches Verbot kommt, dann ist es dafür zu spät. Aber ok… wer dann auf der Strecke bleibt, also gearscht ist, der kann ja dann die weiterhin erlaubten Filterlosen rauchen.
Denkt mal drüber nach!
Leseempfehlung!
Heute hat Thomas auf seinem Blog „Steamshots“ einen Artikel zum leidigen Thema „fehlende Langzeitstudien“ veröffentlicht, den ich Euch wirklich ans Herz legen möchte. Eine treffende Zusammenfassung und Einordnung dieses ewigen Scheinarguments:
„Keine Langzeitstudien?“ – Das tödlichste Märchen der Anti-Dampf-Lobby (arch)
„Keine Langzeitstudien?“ – Das tödlichste Märchen der Anti-Dampf-Lobby (arch)
Was so war… #4
21.08. – 21.09.2025
Dieses Mal hat es länger gedauert. War irgendwie auch Sommer-Flaute.
Insgesamt war aber auch nicht viel los. Also jedenfalls nichts für einen vernünftigen Rückblick. Nun habe ich aber doch genügend gesammelt, dass es sich wieder lohnt.
Dieses Mal hat es länger gedauert. War irgendwie auch Sommer-Flaute.
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21.08. – 21.09.2025
Dieses Mal hat es länger gedauert. War irgendwie auch Sommer-Flaute.
Insgesamt war aber auch nicht viel los. Also jedenfalls nichts für einen vernünftigen Rückblick. Nun habe ich aber doch genügend gesammelt, dass es sich wieder lohnt.
Zunächst hat mal der neue Sucht- und Drogenoberhauptbeauftragte der Bundesregierung, Herr Streeck, die Maske fallen lassen. Wer irgendwie gehofft hatte, er würde sich nicht um das Dampfen kümmern (das BVRA tönte noch im Newsletter Nr. 38 vom 31. Mai: „Betrachtet man seine bisherigen Äußerungen in Interviews, ist Tabak für ihn derzeit kein großes Thema. Auch die E-Zigarette nicht, es gäbe Wichtigeres.„), hat sich wohl geirrt. Und so fordert er das Verbot von „Kinder-Geschmacksrichtungen“.[1] Das hat mich schon ein wenig überrascht, denn ich wusste gar nicht, dass es Liquids gibt, die nach Kindern schmecken. Und wie schmecken Kinder eigentlich?
Ach neee… er meint damit Geschmacksrichtungen „die explizit auf junge Menschen zugeschnitten sind, indem sie etwa mit Kaugummigeschmack angeboten werden“. Ok… ja Kaugummis werden auch nur von Minderjährigen gekaut. Und Früchte und Cola und so… all das… nur Kinder. Ich verstehe.
Eine große Überraschung war das für mich nicht. Und es kommt sicher… geht ja um „die Kinderlein“.
Steamshots hat auch was dazu geschrieben.[2]
Zum Thema „Fake-Studien“ und „Studien-Fakes“, das ich hier ja schon einmal behandelt hatte, hat auch VapingPost etwas geschrieben.[3]
Der VdeH feiert [4] eine Studie, die belegt, dass Dampfen im Vergleich zum Rauchen Vorteile für das Herz-Kreislauf-System hat.
Na ja… nun fragt man sich, auch als Dampfer, ob die Studie wirklich „echt“ ist.
Einen echten Knaller fand ich, dass es jemand hinbekommen hat, auf der Elektronik eines ausrangierten Pfrunzel einen funktionierenden Webserver zu basteln.[5][6][7][8] Da es sich um eine „ausrangierte“ Dampfe handelt, gehe ich mal davon aus, dass es eine moderne Disposable oder eine kurzlebige moderne Pod-Pfrunzel gehandelt hat. Schon irre, was da an Prozessoren und Microcontrollern alles in solch einem Wegwerf-Dingen drin steckt.
Sinn und Zweck? Nun, er hat gezeigt, dass man es machen kann, weil er es kann! Ich habe hier und da flapsige Bemerkungen zu der Meldung gelesen. Wenn erst einmal die Mehrheit der Menschheit nicht mehr an solchen „Spielereien“ interessiert ist und keinen Bock mehr aufs „Abenteuer“ hat, dann ist wohl bald Feuerabend mit der Fortentwicklung auch in der Technik.
Hey… das ist eine „Machbarkeitsstudie“, wenn man es hochtrabend bezeichnen möchte. Und der Tüftler hat gezeigt, dass man für einen Webserver keinen Computer für mehrere hundert Euro (oder mehr) benötigt. Ich selbst war schon begeistert, als ich vor Jahren auf einem Raspi 3B einen LAMP-Stack[9] aufgesetzt habe und darauf Hubzilla[10] laufen ließ… und das lief geschmeidig.
Mich begeistert sowas!
Bei der VapingPost kann man eine steile These lesen.[11] Sie fragen sich, weshalb Disposables so sehr „boomen“. Und die Antwort liefern sie gleich mit. Wer Dispos konsumiert sieht sich nicht als Dampfer und distanziert sich innerlich quasi von diesen Freaks (den Dampfern, die sich selbst so sehen).
Na ja, wenn’s ins Weltbild passt…
Ich mach mir die Kausalität widewide wie sie mir gefällt…
Zuerst die gute Nachricht: Wir Dampfer haben keine Nachteile, was unsere Erwerbsquote betrifft. Die Raucher sind’s, die es betrifft.
Auch wenn es hier ums Rauchen und nicht ums Dampfen geht, mal ein paar Worte zu Studie und Artikel im Ärzteblatt.[12] Da wird nämlich suggeriert, dass Rauchen und Erwerbslosigkeit zusammenhängen… also nach dem Motto: „Wer raucht, wird eher arbeitslos.“
Angeblich liegt es wohl daran, dass Raucher eher aus „sozioökonomisch benachteiligten Gruppen“ stammen würden und womöglich auch, weil sie als Raucher am Arbeitsplatz irgendwie benachteiligt würden.
Schon wieder ne steile These.[13] Die „Wissenschaft“ schreckt wohl vor nix mehr zurück. Gut nur, dass wir Dampfer dabei fein raus sind… bis sie auch zu uns mal ne Arbeitslosenstudie machen.
Und unsere Herr*Inn:_nennendenen und Gebie…. ach egal… unsere Regierung halt, die ist jetzt auch wieder engagiert dran, das Rauchen im Auto zu verbieten.[14][15] Hat ja mit der Ampel nicht geklappt… vielleicht dann jetzt. Zunächst wohl nur, wenn Kinder oder Schwangere mitfahren (wobei ich mich echt frage, wie man die Einhaltung des Gesetzes überhaupt überwachen will). Aber wenn sie das durch haben, ist der Schritt zum generellen Rauchverbot nur ein ganz kleiner.
Was uns Dampfer das angeht? Nun, das zählt mit zum Rauchen. War schon im ersten Referentenentwurf [16] des gescheiterten Vorstoßes nachzulesen:
Artikel 6
Änderung des Bundesnichtraucherschutzgesetzes
Das Bundesnichtraucherschutzgesetzes vom 20. Juli 2007 (BGBl. I S. 1595), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 9. Juni 2021 (BGBl. I S. 1730) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:
§ 1 Absatz 1 wird wie folgt geändert:
a) nach dem Wort „Rauchen“ werden die Wörter „von Tabak- und Cannabisprodukten, einschließlich der Benutzung von elektronischen Zigaretten und erhitzten Tabakerzeugnissen sowie von Geräten zur Verdampfung von Tabak- und Cannabisprodukten“ eingefügt.
b) in Nummer 3 wird der Punkt am Ende durch ein Komma ersetzt und wird folgende Nummer 4 angefügt:
4. „ in geschlossenen Fahrzeugen in Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren.“
Also in absehbarer Zeit ist es uns vielleicht verboten mit unseren leistungsbeschränkten, nicht selbst befüllbaren, aromenfreien Pfrunzeln im Auto zu dampfen.
So, das war’s…
- Bericht im ZDF ↩︎
- Aromenverbot statt Aufklärung: Warum Streecks Forderung den falschen Weg weist ↩︎
- Can We Still Trust Scientific Studies? ↩︎
- Neue Heart-Studie: Dampfen zeigt Vorteile für Herz und Kreislauf im Vergleich zum Rauchen ↩︎
- VapeServer: Dieser Web-Server läuft auf einer Einweg-E-Zigarette ↩︎
- Ingenieur nutzt Mikrochip aus E-Zigarette für Mini-Webserver ↩︎
- Hosting a WebSite on a Disposable Vape ↩︎
- https://github.com/BogdanTheGeek/semihost-ip ↩︎
- LAMP ↩︎
- Join Hubzilla ↩︎
- Why Disposables Are Booming ↩︎
- Medizin – England: Raucher drei Mal häufiger ohne Arbeit [rdbl] ↩︎
- Trends in health-related economic inactivity by smoking status in England, 2013–2025: a population-based analysis ↩︎
- Rauchverbot im Auto: Jetzt dreht der linke Verbotsstaat unter Lügen-Merz erst so richtig auf ↩︎
- Länder starten neuen Anlauf für Rauchverbot im Auto ↩︎
- Referentenentwurf ↩︎
Wer könnte denn etwas dagegen haben?
Wenn es „den Mächtigen“ (also den Volksbestimmern im erweiterten Kreis) darum geht, die Freiheit der Bürger einzuschränken, ihnen Rechte zu entziehen, sie verfolgen zu können oder in ihrem Sinne zu erziehen, dann gibt es ein „Argument“, das als Joker immer sticht: „Schutz der Jugend“ (wenn es ganz dramatisch sein soll, ersetze „Jugend“ durch „Kinder“… das geht noch mehr ans Herz)...
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Wenn es „den Mächtigen“ (also den Volksbestimmern im erweiterten Kreis) darum geht, die Freiheit der Bürger einzuschränken, ihnen Rechte zu entziehen, sie verfolgen zu können oder in ihrem Sinne zu erziehen, dann gibt es ein „Argument“, das als Joker immer sticht: „Schutz der Jugend“ (wenn es ganz dramatisch sein soll, ersetze „Jugend“ durch „Kinder“… das geht noch mehr ans Herz).
Und die Ziele sind immer gleich, weshalb auch die Pläne immer gleich sind… und dann kommt man halt mit dem immer gleichen Argument des Schutzes unserer Kinderlein ums Eck.
Jugendschutz durch Aromenverbot
Gerade aktuell unser geliebter Bundesdrogenschutzbeauftragter Hendrik Streeck:
Schutz junger Menschen – Vapes mit Geschmack: Suchtbeauftragter will Verbot [ZDF heute] (arch)
Es gibt Vapes, die explizit auf junge Menschen zugeschnitten sind, indem sie etwa mit Kaugummigeschmack angeboten werden. … Ich werde mich dafür einsetzen, dass so etwas verboten wird.
Quelle: ZDF heute 25.08.2025 | 10:32
Wer hätte auch was anderes erwartet? Hatte wirklich jemand Hoffnung auf einen Bundesoberdrogisten, der einmal nicht gegen das Dampfen kämpfen möchte, der das Potenzial diese Genussmittels richtig erkennt und sich dafür einsetzt, dass mündige Bürger selbst entscheiden können, ob sie es konsumieren möchten, oder nicht? Der BVRA verkündete noch vage Hoffnung im Newsletter Nr. 38 (arch) von Ende Mai dieses Jahres: „Betrachtet man seine bisherigen Äußerungen in Interviews, ist Tabak für ihn derzeit kein großes Thema. Auch die E-Zigarette nicht, es gäbe Wichtigeres.„
Na, nun wissen wir Bescheid… und es überrascht nicht. Dass Erwachsene auch Kaugummigeschmack mögen, juckt ihn nicht. Die Erwachsenen müssen halt auch drauf verzichten… es geht doch um die „Kinderlein“.
Wenn man ein A******** gegen ein anderes A******** austauscht, bleibt an der Stelle trotzdem ein A********.
Damit wäre das Thema für uns Dampfer durch… aber heute schweife ich mal ab, denn meine Einleitung war ja wesentlich allgemeiner gefasst…
Jugendschutz durch Alterskontrolle für das Internet
Kinder- und Jugendschutz beim Gebrauch von Digitalmedien – Streeck ist für Altersvorgaben, aber gegen Handyverbote [Spiegel] (arch)
Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), spricht sich für »strikt abgestufte Altersvorgaben für soziale Medien« aus. Kombiniert mit Altersprüfungen, »die auch wirklich wirksam stattfinden«, hält er sie für den richtigen Weg, um den teils sehr hohen digitalen Medienkonsum Minderjähriger zu begrenzen.
Quelle: Spiegel Netzwelt 25.08.2025 | 15.46
Er will also Altersprüfungen… also so richtig gute, die auch funktionieren, bevor man digitale Medien konsumieren kann, um die „Jugend“ (oder, vielleicht noch herzrührender „Kinderlein“) vor schädlichen Inhalten und schädlichem Konsum zu schützen. Ach… die armen, armen Kinderlein… die muss man doch beschützen… wer könnte was dagegen haben?
Achtung: Es geht hier aber nicht um den Jugendschutz. Denn den gibt es bereits! Der ist in Deutschland ins JuSchG gegossen. In Abschnitt 3 geht es um das Thema. Pornofilme herunterladen oder anschauen? Ja, aber erst ab 18! Und es gibt da auch strenge Vorgaben, wie der Jugenschutz bei solchen Medien sichergestellt werden muss. Es gibt also schon eine Altersverifikation. Für bestimmte Dinge halt, aber nicht generell für die Teilnahme am Internet.
Jetzt aber soll die Nutzung von Medien generell an eine Altersüberprüfung gekoppelt werden. Das läuft darauf hinaus, dass man z.B. für jedes Soziale Netzwerk, um künftig daran teilnehmen zu können, sein Alter nachweisen muss. Und das geht ganz klar mit einer Deanonymisierung einher. Es werden elementare personenbezogenen Daten erhoben werden müssen… und dauerhaft gespeichert. Künftig wird es also ganz einfach möglich sein, herauszufinden, wer hinter einem Account bei einem Sozialen Netzwerk steckt… inklusive Namen und Geburtsdatum. Da helfen auch Drittanbieter-Dienste nix, denn spätestens bei denen müssen die Daten liegen.
Wer einen solchen Dienst anbietet, der trägt damit eine große Verantwortung und muss sehen, wie er es möglichst datenschutzkonform implementiert. Für die großen Netze, die ohnehin ihre Kohle mit Euren Daten machen, ist das keine so große Hürde. Die bekommen das hin.
Aber wer einen Dienst anbietet, der nicht zu den Großen gehört, der steht blöd da. Sowas selbst auf- und einzubauen, ist schier unmöglich. Da müsste dann doch auf Drittanbieter zurückgegriffen werden (ein Markt mit Wachstumspotenzial, wenn es um die weltweit immer weiter um sich greifende Altersverifikation geht), was sich aber kleine Anbieter vermutlich nicht werden leisten können (umsonst ist ja nicht einmal der Tod). Und wer nun meint, das sei dann halt ein Problem kleinerer Sozialer Netzwerke… nö! Das würde dann vermutlich auch die klassischen Internet-Foren betreffen. Bin mal gespannt, ob – falls das wirklich kommt – die Dampfer-Foren dann weiterbestehen können. Und wer bereit ist, ne Ausweiskopie an den Forenbetreiber zu schicken. Abgesehen davon, dass der daraus resultierende Schutz auch nur ein vermeintlicher ist. Was hindert ein findiges Gör daran, für eine Registrierung heimlich den Ausweis von Papa oder großer Schwester zu mopsen?
Nun gibt es schon Länder und Regionen, wo dieser Wahnsinn eingeführt wurde. In Großbritannien zum Beispiel, wobei da die Verifikation nur für tatsächlich schädliche Inhalte vorgeschrieben ist. Im US-Bundesstaat Mississippi gilt die Altersverifikationspflicht gernerell für Netzwerke… unabhängig vom Inhalt. Also das, was Herrn Steeck auch vorschwebt, denn er will ja den Zugang auf solche Netzwerke generell für Minderjährige einschränken… es geht nicht um den Schutz vor schädlichen Inhalten, sondern um den Schutz vor der Nutzung dieser Netzwerke, der selbst als „schädlich“ angesehen wird.
Diese Gesetze haben zum Teil auch schon echte Auswirkungen. So hat Bluesky den Zugriff auf das Netzwerk für Einwohner von Mississippi einfach mal komplett gesperrt (was sich auch wieder ganz leicht umgehen lässt… auch von „Kinderlein“). Da wird also mal eine ganze Region von bestimmten Teilen des Internet ausgesperrt, weil der Verantwortliche für diesen Teil die Altersverifikation schlicht nicht leisten kann bzw. weil er die Rück- und Nachverfolgbarkeit, die dort auch im Gesetz steht, mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann.
Wäre Bluesky tatsächlich dezentral, wie es das selbst von sich immer behauptet, dann könnten sie es sich sparen, weil die Beschränkung wirkungslos wäre. Beim Fediverse funktioniert das nämlich z.B. nicht. Es ist faktisch unmöglich. Und noch weniger möglich ist es bei Nostr, weil man sich dafür nirgendwo „registrieren“ muss.
Es gibt in der Zukunft also noch Alternativen. Aber generell soll der Zugriff aufs und die Nutzung vom Internet massiv eingeschränkt werden. Logisch… wenn man die Inhalte da nicht wirklich kontrollieren kann, muss man vermeiden, dass es genutzt wird. Freie Meinungsäußerung bleibt ja trotzdem möglich. Man kann seine Meinung auf einen Zettel schreiben und den an einen Laternenpfahl kleben… bekommt halt nur keiner mit… Ziel erreicht!
Jugendschutz durch Chatkontrolle und Verschlüsselungsumgehung
]Noch ein Thema, bei welchem unsere Freiheit und unsere Rechte eingeschränkt werden sollen? Gerne!
Chat-Kontrolle!
Mit dem Argument, die „Kinderlein schützen“ zu wollen und zu müssen, denkt man intensiv darüber nach, jegliche digitale Kommunikation für Überwachungsinstitutionen lesbar zu machen. Eine Verschlüsselung soll aufgebrochen werden. Haupt-Argument ist der Kampf gegen Kinderpornografie (CSAM).
Mal abgesehen davon, dass es hierbei wirklich um abscheuliche menschliche Abgründe geht, bei denen auch ich rot sehe, handelt es sich letztlich aber trotzdem wieder nur um den heimlichen Abbau der Privatsphäre, der Einschränkung der freien Meinungsäußerung und der Abschaffung der Vertaulichkeit der nicht-öffentlichen Kommunikation.
Wenn man es zur Vorgabe macht, dass selbst verschlüsselte Nachrichten durch „Berechtigte“ gescannt, also gelesen werden können, dann mag das ja dem Schutz vor kinderpornografischen Inhalten dienen… aber dafür muss das Recht auf vertrauliche Kommunikation komplett aufgegeben werden. Und wenn Mechanismen verpflichtend werden, die das Entschlüsseln von Nachrichten möglich macht, dann sind private Nachrichten künftig weder vor dem Zugriff durch Behörden und andere staatliche Stellen, den Geheimdienst und auch durch Kriminelle (wer eine Lücke schafft, muss damit leben, dass sie auch von Kriminellen missbraucht wird) sicher.
Das Fatale: Es erwischt im Prinzip wieder nur die doofen Kriminellen und jeden einzelnen freien Bürger. Die echten KiPo-Arschlöcher wissen sehr wohl, wie sie sich der Überwachung entziehen können. Das ist auch gar nicht so schwierig… und auch der unbescholtene Bürger kann das ohne Informatik-Studium tun. Er muss es nur wollen und ein klein wenig mehr Aufwand betreiben. Die wenigsten werden das aber machen, „denn sie haben ja nichts zu verbergen“.
Wer übrigens der Meinung ist, „Nichts zu verbergen zu haben“ sei herzlich eingeladen, mir von jeder gesendeten und empfangenen WhatsApp-Nachricht eine Kopie per Mail zuzusenden (meine Mailadresse ist ja bekannt). Wie jetzt? Das geht mich nichts an? Ok! Akzeptiert! Aber die Überwacher, den Dienstbetreiber oder den Kriminellen, der die Chat-Kontroll-Lücke ausnutzt, den geht es was an?
Jeder „hat etwas zu verbergen“. Sonst gäbe es keine Briefumschläge und Türschlösser, keine Vorhänge etc. Privates ist privat und muss privat bleiben… und ein Staat, der sich anmaßt, sich Zugriff auf das Private zu verschaffen, ist absolut übergriffig und trägt die deutlichen Züge einer Diktatur.
Tja… und für diese Schweinerei müssen nun auch wieder „die Kinderlein“ als Begründung herhalten. Die müssen halt geschützt werden. Wer könnte da etwas dagegen haben?
Kommt es? Ganz sicher!
Um nun den Kreis wieder zum Dampfen zu schließen: Ja, es wird kommen! Das Aromenverbot auch in Deutschland. Denn es ist egal, wer an den Schalthebeln der Macht sitzt… ein gemeinsames Interesse ist das endgültige Beseitigen dieses Genussmittels. Und dafür haben sie das perfekte Argument: „Schutz der Jugend“. Mehr braucht es nicht, um jede Schweinerei durchzusetzen.
Der Kampf ist halt verloren. Ohne Hoffnung. Und deshalb betreibe ich seit längerer Zeit auch das, was Hadmut Danisch kürzlich in einem lesenswerten Artikel (arch) als „Palliativbloggen“ bezeichnet hat.

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